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re[7]: Reiki

myrrhe * schrieb am 21. Februar 2009 um 12:48 Uhr (1484x gelesen):

Liebe Mercendis,

Energie hat gar keinen Topf - sie ist überall. Aber Reiki "filtert" durch die Symbole und die dazu verwendeten Worte diese Energie, macht sie sozusagen zu "Reiki-Energie". Natürlich kommst du mit dem Pool der Energie in Berührung - du schreibst es ja selbst: Die Energie fließt durch dein Scheitelchakra. Von jetzt an bist du beteiligt, du gestaltest und lenkst die Energie mit deinen Gedanken - und damit auch mit der Qualität deiner Gedanken, deines Ichs.
Was, glaubst du, geschieht mit der Energie, wenn du denkst: "ich liebe diesen Menschen, der vor mir liegt, und möchte ihn heilen" oder "Der hat mich geärgert, möge ihm ... nicht gelingen!".
Beides - sowohl die lichtvollen Gedanken als auch die negativen Gedanken - hat Einfluß auf die "Reiki-Energie", auf das, was durch Reiki gefiltert wird.

Siehst du - und das kann nicht mit ein paar Weihen gelehrt werden. Wenn ein Reikianer mit "Meister"grad nicht einmal weiß, daß er zuerst seinen eigenen Kanal - sich selbst! - reinigen und klären muß, so gut es geht - und das dauert! - , und dies dann an seine Schüler weitergibt: wie kann dann die Reiki-gefilterte Energie rein sein? Auch wenn bei den Weihen ein paar Blockaden gelöst und Dinge aufgearbeitet werden können: so ist das nur der Anfang, sozusagen der Einstieg in die Arbeit an sich selbst. Das kann man nicht in ein paar Wochen oder einem Jahr erledigen: zumal es ja nicht nur um alte Ereignisse und Gefühle geht, sondern auch um Auflösung von Mustern, die in die Gegenwart reflektieren und unser Handeln bestimmen. Denn solange man nicht Muster erkennt und auflöst, solange trägt man diese mit sich herum, was letztlich bedeutet, man ist nie "man selbst". Diese Muster bestimmen unser Denken und Handeln, und man ist sozusagen wie fremdbestimmt. Wie wirkt sich das auf eine spirituelle Arbeit aus, wenn jemand - z.B. - von den Eltern immer drangsaliert wurde und als Kind schon gesagt hat: "wenn ich weg bin von euch, werde ich mich nie mehr von jemandem drangsalieren lassen"!? wenn er Macht als Muster in sich trägt und das gar nicht weiß?
Die Erkenntnisarbeit ist keine leichte Arbeit - und bei mir findet sie immer noch statt (in "Schüben"); ich glaube, es ist ein ständiger Prozeß kontinuierlich wachsenden Bewußtwerdens.

Es ist in diesen Reiki-Kreisen viel zu viel Unwissenheit vorhanden. Es wird mit Dingen gearbeitet, die viele Reiki-Anwender gar nicht verstehen, besonders was die beiden höheren Grade angeht. Daher ticken tatsächlich viele aus. Das ist für den Außenstehenden oft gar nicht sofort bemerkbar, schließlich sind diese Menschen ja nicht "böse", sondern sie werden mit ihrem Schatten konfrontiert, den unaufgearbeiteten Aspekten. Durch die Öffnung der Kanäle (oder das Bewußtsein dafür) verstärken sich die Dinge, die der Mensch in sich nicht sehen will (das ist der Schatten). Wer machtbewußt ist, wer mehr sein möchte, wer aufs Geld focussiert - der arbeitet dann genau damit. Sehr häufig findet man dann Menschen, die sich als große Medien oder Heiler sehen, als Meister, als anderen überlegen ... usw. - und sie geben genau das weiter an ihre "Schüler".
Deshalb ist die stete Arbeit an sich selbst Grundbedingung für jede spirituelle Arbeit mit anderen Menschen, und ganz besonders gilt das für im Schnellverfahren gelernte Praktiken wie Reiki.

Ich weiß, daß du vieles in dir spürst und auch aufgearbeitet hast - und ich glaube auch fest, daß du Reiki immer mit möglichster Verantwortung anwenden wirst.
Aber viele - und ich würde gefühlsmäßig von der Mehrheit sprechen - tun das, aus Unwissenheit, nicht. Und ihre Unwissenheit geben wiederum etliche von ihnen dann in "Weihen" an andere weiter. Und das nun schon seit Jahren, seit der ersten Reiki-Lehrer-Generation.

Lieben Gruß!
myrrhe

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