Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge |

re: das mit Mozart ist einfach

myrrhe * schrieb am 22. Dezember 2006 um 22:11 Uhr (874x gelesen):

Hallo kofski,
>
> das mit Mozart ist ja einfach. Angenommen, alle Kinder werden gleich gut musikalisch ausgebildet/ getrimmt. Der kleine W. hat das musikalische Geniegen, seine Schwester nicht. Wenn Mozarts noch mehr Kinder gehabt hätten, wäre jedes vierte ein Genie gewesen, vorausgesetzt, man lässt sie im Alter von 2 Jahren überhaupt an teure Musikinstrumente ran (a la: Mozarts bedauerliche Großcousins sind ja leider Metzger geworden)
----
was ist ein "Genie-Gen"? wenn in einer Familie generationen-lang kein Genie war, und plötzlich ist da ein Genie: ist das Gen dann einfach so gewachsen, zugeflogen?
Mit Mutation kann man natürlich alles erklären. Oder auch nichts ...


> Eine andere Erklärung: Man traut Mädchen nicht so viel zu und fördert sie schlechter, da sie ja einmal heiraten werden, da ist egal, wie gud se fiddeln.
---
das war bei Mozarts Schwester ganz anders - siehe unten.
Und da gab es ja auch ganz andere Beispiele, siehe Fanny Mendelssohn Bartholdy: sie war genauso talentiert wie ihr Bruder Felix und erhielt folglich die gleiche fundierte Ausbildung wie er (die anderen beiden Geschwister, weniger musikalisch begabt, wurden auch weniger gefördert). Sie durfte auch komponieren, nur nicht publizieren (das übernahm ihr Bruder für sie). Später, nach ihrer Hochzeit und nach dem Tod ihrer Eltern, emanzipierte sie sich und gründete einen eigenen Salon. - Oder nimm Clara Wieck, die spätere Frau von Robert Schumann (der ihr die Musik überhaupt nicht verbot).
Oder George Sand. Oder die Gründerinnen der legendären Berliner Salons, allen voran Rahel Varnhagen von Ense, Henriette Herz, Bettina von Arnim. Alles berühmte, emanzipierte, anerkannte Frauen, in deren Salons die Kunstwelt sich traf, und das waren nicht nur Herren ...


lieben Gruß,
myrrhe

  Beitrag ist archiviert