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re[2]: ein bißl anders war's ... ;-)

myrrhe * schrieb am 22. Dezember 2006 um 22:01 Uhr (989x gelesen):

Hallo Füchsin,

das ist nicht so ganz korrekt - auch wenns in wiki steht. ;-)
Mozarts Schwester Maria Anna (Nannerl) wurde genauso (!) gefördert wie ihr Bruder. Nur war sie eben nicht das Genie wie ihr Bruder. Sie war eine gute Pianistin und Sängerin - keine Komponistin -, sie hatte Begabung: aber sie war kein Genie: Wolferl überholte sie schon in seinem Können, kurz nachdem er selbst Klavierunterricht bekam. Einige Jahre hindurch wurden beide zugleich unterrichtet, und beide traten ja auch jahrelang gemeinsam auf. Beide waren mit dem Vater auf mehreren Reisen durch ganz Europa, beide hatten Unterricht in Komposition und mehreren anderen Instrumenten neben Klavier (Violine, Flöte), auch von anderen musikalischen Größen der Zeit. Nur ... der kleine Wolfgang war halt das Genie. Nannerl selbst hat nie komponiert, dafür aber war sie offenbar pädagogisch eine Begabung, was sie dann später umsetzte.

Bühnen-Künstlerinnen waren durchaus nicht generell als Huren angesehen. Es war die Zeit, in der sich musikalisch die Frauenstimmen gegen die Kastraten durchsetzten - und so waren Koloratursopranistinnen äußerst gefragt, und Mozart schrieb eine ganze Reihe von Einlege-Arien seiner Opern (d.h. für Aufführungen hinzugefügte) extra für bestimmte Sopranistinnen. Am ehesten standen noch Tänzerinnen unter dem Ruf der Unehrenhaftigkeit.

Am ehesten gelang es Damen der oberen begüterten Bürgerschicht, sich gegen die Männer durchzusetzen: man denke da an George Sand oder die Damen, die eigene Salons gründeten, besonders in Berlin (Bettina von Arnim, Henriette Herz). Aber auch z. B. Clara Wieck-Schumann, eher dem mittleren Bürgertum zuzurechnen, schaffte eine echte Pianisten-Karriere und Anerkennung auch in der Männerwelt.
Aber den meisten bürgerlichen Frauen war eine Selbständigkeit verwehrt.

lieben Gruß,
myrrhe

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