re: das mit Mozart ist einfach
myrrhe * schrieb am
22. Dezember 2006 um 19:41 Uhr (891x gelesen):
Hallo kofski,
>
> das mit Mozart ist ja einfach.
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tja, einfach - aber unwiderlegbar.
Dito Egon Schiele ... :-) - gibt noch viele mehr, ich kann gerne mehr aufzählen! :-)
Angenommen, alle Kinder werden gleich gut musikalisch ausgebildet/ getrimmt. Der kleine W. hat das musikalische Geniegen, seine Schwester nicht. Wenn Mozarts noch mehr Kinder gehabt hätten, wäre jedes vierte ein Genie gewesen, vorausgesetzt, man lässt sie im Alter von 2 Jahren überhaupt an teure Musikinstrumente ran (a la: Mozarts bedauerliche Großcousins sind ja leider Metzger geworden)
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WAS ist, bitte, ein "Genie-Gen"? "Gen", ok. Aber woher soll plötzlich ein Genie kommen? woher soll jemand plötzlich musikalische Fähigkeiten haben, sogar rein manuelle (nämlich Klavier spielen, eine Tastatur bedienen können?) Also entweder sehen wir es jetzt rein wissenschaftlich - dann gibt es schlicht keine wirkliche Erklärung - oder geistig.
> Eine andere Erklärung: Man traut Mädchen nicht so viel zu und fördert sie schlechter, da sie ja einmal heiraten werden, da ist egal, wie gud se fiddeln.
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eben nicht.
Im Fall von Mozarts Schwester: sie bekam, da sie älter war, zuerst eine musikalische Ausbildung vom Vater. Fundiert. (Nachgewiesen.) Der Kleine stand daneben und hörte zu. Und begann, seine Fingerchen höchst individuell auf der Klaviatur zu bewegen, die das Nannerl auch bewegte.
Die Zurücksetzung der Frau war gerade in jener Zeit noch nicht so herausgebildet wie im 19. Jh. - man denke nur an Doris Stock, begabte Malerin, die Mozarts Portrait, das allbekannte, das die Mozartkugeln ebenso wie Skier ziert, anfertigte.
Von den höchst begehrten Sängerinnen will ich gar nicht reden.
> Dazu kommt, dass viele Gene Generationen überspringen. Dann sind Gene auch nicht wirklich wie Bausteine. Sie kombinieren sich neu, tauschen Basenpaare aus, verändern sich auch noch im Erwachsenen und dann gibt es bei den Zellteilungen Fehler, Mutationen.
> Viele Gene wirken nur in der Kombination mit anderen, die aber u.U. in dieser Familie einmalig sind. Z.B. das Gen für Diabetes- Anfälligkeit wirkt zusammen mit dem für Kurzsichtigkeit für Genialität, aber nur bei Frauen. (Das ist jetzt Quatsch, nur ein Beispiel.)
> Auch lässt abweichendes Verhalten sich mit soziologischen Modellen erklären.(Lamneck, "Theorien abweichenden Verhaltens")
> Aber wie auch immer, es ist nur ein Gedankenexperiment. Eine extreme These, die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen, ich wollte nur mal ausdrücken, dass es möglich ist. Und was wäre dann? Was wäre dann die Seele? Nur eine Art göttlicher Odem, vermutlich. Und damit könnte ich auch leben.
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Mit Überspringen, Mutationen, Fehlern von Genen läßt sich sozusagen alles erklären.
In Wirklichkeit: gar nichts. :-))
lieben Gruß,
myrrhe
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