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Budaliget (wiki)
Leben ist Leben
myrrhe schrieb am 8. Februar 2005 um 15:42 Uhr (621x gelesen):
> Bekanntlich essen Juden und Moslems nur völlig ausgeblutetes Fleisch und das geht nur, wenn das Tier keine Todesangst hatte. Deshalb wird es "überlistet" und mit einem Schnitt unerwartet getötet.
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> Tiere zeigen (sonst) also eine deutliche Reaktion der Todesangst, die auf das Fleisch übergeht.
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Richtig - Streßhormone werden ausgeschüttet, die der Mensch dann mitißt ... allerdings glaube ich kaum, daß das Schächten, das langsame Ausbluten, bei den Tieren nichts auslöst. (Wie Wolfgang ja schrieb.)
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> Bei Pflanzen hat man mit Messgeräten ihre Reaktionen getestet. Das Ergebnis war verblüffend: Näherte sich jemand, der die Pflanze nur stutzen wollte, zeigte sie vorher schon Reaktionen der "Angst". Näherte sich jemand, um sich von ihr zu ernähren, blieben diese Reaktionen aus.
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das stimmt so aber nicht. Nähert sich jemand mit einem Messer, so reagiert die Pflanze immer mit Angst, egal, ob derjenige sie verletzen oder essen will. Zumindeset haben Tests das ergeben, wie ich mal gelesen habe.
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> Pflanzen haben offensichtlich die natürliche Aufgabe sich als Nahrung zu geben - auch Tieren, nicht nur Menschen. Beide brauchen nun mal etwas zu essen!
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Tiere essen aber zu einem großen Teil selbst Tiere. Was dann?
Ich glaube weiterhin, daß es hier um Selbst-Beruhigungs-Faktoren geht: der Mensch bestimmt für sich, um sein Gewissen zu schlichten, was eßbar zu sein hat und was nicht. Da man ja essen muß, sind kurzerhand Pflanzen-Lebewesen dran, denen man dann die Rolle des Sich-Opferns auferlegt. Die dürfen dann gegessen werden, während man sich guten Gewissens gegen das Essen der uns ähnlichen "höheren" Tierseelen wenden kann. Ich finde das, schlicht gesagt, unfair, den Pflanzen gegenüber.
Den Insekten gegenüber, die man gerne eliminiert, übrigens auch.
Ich sage hier nicht, daß wir alle Engel sind und uns immer richtig gegenüber Leben verhalten. Wohl jeder beseitigt auch mal eine Mücke. Und essen tun wir alle. Ich wende mich nur gegen die Scheinheiligkeit, mit der Menschen einfach in "wertvoll", "weniger wertvoll" und gar "dafür bestimmt" klassifizieren, nur um eine Antwort auf die ureigene Frage "warum darf Leben Leben essen"? zu konstruieren und das eigene Gewissen zu beruhigen.
Sinnvoller wäre es, sich darüber Gedanken zu machen, wie wir essen, welche Mengen, welche Qualität, mit welcher inneren Haltung. Wie selbstverständlich Essen für uns ist. Wie wichtig für uns große Auswahl an Nahrung - sorten- und mengenmäßig - ist. Wie wenig wir hinterfragen, daß Leben - Pflanzen und Tiere - sich hingibt für uns.
Nicht umsonst haben die Indianer immer die Seele des Büffels um Verzeihung gebeten, bevor sie das Tier töteten. Genauso demütig verhielten sie sich der Pflanzenwelt gegenüber. Die (alten) Indianer sahen Leben als Leben an und verwendeten es mit Demut.
Grüße,
myrrhe
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