Demut
Füchsin schrieb am 14. Dezember 2004 um 9:59 Uhr (789x gelesen):
Zur Demut:
Erstens wurden die Texte für die jeweilige Zeit geschrieben, zweitens sind die Menschen im Verhältnis zur Größe des Universums doch hochmütig und glauben, sie hätten als Mensch das Recht, alles andere niederzutrampeln und zu ermorden, und drittens muss "Demut" nicht unbedingt als masochistische Kriecherei verstanden werden.
Wenn ich z.B. vor einer großartigen Landschaft stünde, oder mitten in der Sahara, oder ich würde mit einem Teleskop in den Nachthimmel sehen - wäre ich sehr beeindruckt von der Größe, der Weite und dem Alter, und würde mich im Vergleich dazu klein fühlen und jung. Ich wäre daher "demütig" und ehrfürchtig (heute sagt man eher: respektvoll).
Wer z.B. einen anderen Menschen liebt, der tut alles, um ihm zu gefallen, er möchte das Gegenüber beschützen, er wird sich ordentlich und gefällig betragen und dem geliebten Menschen alle möglichen Liebesdienste erweisen - und das freiwillig. Und dabei fühlt er sich absolut wohl, und es interessiert ihn auch nicht, dass ihn andere Menschen möglicherweise für närrisch halten.
Wenn jemand Gott liebt und fühlt, dass er widergeliebt wird, der wird sich ebenso verhalten und fühlt sich dabei überhaupt nicht ausgenützt oder kriecherisch.
Normalerweise werden beide Liebenden einander Gutes erweisen, sich miteinander freuen und nicht den anderen absichtlich quälen oder kriechen lassen! Echte Liebe mit Perversion zu verwechseln ist eine Sache der SM-Szene, für mich Ausdruck einer psychischen Störung und kein geistiger Normalzustand. Allerdings könnten geistig kranke Menschen dann auch die "Liebe" zu Gott krank und verdreht ausdrücken.
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