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Ein anderer Aspekt

Dirk schrieb am 22. Juni 2004 um 7:48 Uhr (559x gelesen):

Hallo Ghora

Erstens kann ich dem, was Myrrhe schreibt, nichts absprechen, aber zweitens gibt es da noch etwas Anderes zu bedenken:

Wie ich es schon in dem Beitrag über Stonehenge geschrieben habe, daß die Menschen damals bedrückt von der Umbruchzeit waren, leben auch wir in einer Zeit des Umbruchs, in einer Zeit, wo uns Werte verloren gehen und neue Werte entstehen. Vielleicht wird uns genau dies auch "angekündigt", da wir ja im anbrechenden Wassermannzeitalter leben. Und Zeiten großer Veränderungen machen immer Angst.

Zu sagen, früher sei alles besser gewesen, ist eine Illusion, eine Lüge! Zu sagen, man wäre besser früher geboren, weil dort alles einfacher gewesen ist, stimmt so nicht! Es war verdammt schwer. Die Menschen sind andauernd in Lebensgefahr gewesen, bedroht durch z.B. feindliche Auseinandersetzungen. Es gab in Deutschland noch keine so lange Friedenszeit wie zu unserer Zeit! Woher aber kommt dieses Gefühl, früher muss alles besser gewesen sein?

Wahrscheinlich durch die Polarität dessen, daß heutzutage anscheinend immer mehr Probleme auftauchen, vor deren Bewältigung man ratlos dasteht. Der Informationsfluss auf allen gebieten des Wissens ist dermaßen immens, daß man nicht mehr entscheiden kann, was "wahr" und was "falsch" ist. Werte verschieben sich genauso schnell wie Moden. Und Moden werden - wahrscheinlich ebenso wie Werte - "gemacht". Man hat das Gefühl, es werden einem Werte übergeholfen und zu Gesetzen ratifiziert, die man eigentlich gar nicht vertreten kann, ja die man nicht einmal mehr versteht. Das Wissen häuft sich ungleich schneller an als die Weisheit, mit diesem Wissen "richtig" umzugehen...

... und genau DAS macht heutzutage Angst, das gibt uns das Gefühl von Hilflosigkeit. Noch dazu kommt, daß die Medien (also die Meinungsmacher) uns mit psychologisch sehr genau durchforschten Tricks Meinungen und Werte oktruieren, daß wir massiv durch die Medien manipuliert werden.

Es gibt nur einige wenige Leute (gesehen auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands), die merken, daß da was schief läuft (Matrix-like), doch daß sie nicht ganz begreifen, was das eigentlich genau ist. Und an diesen Punkt setzt bei diesen Leuten (wie bei dir, bei mir, wie bei myrrhe) ein Bewusstsein ein, daß das uns aufoktruierte Wertesystem nicht das ist, was uns Hoffnung, Ruhe und inneren Frieden geben kann, und wir suchen - jeder auf seine Art - nach einem anderen Weg.

... doch, wie schon Myrrhe sagte:
Es ist von immenser Wichtigkeit, daß sowohl du als auch ich als auch jeder andere Mensch GENAU in der Zeit und an dem Ort sind, wo wir sind! Wichtig ist, daß wir die Welt verändern, ja verändern KÖNNEN. Ich spreche nicht von Weltreform, sondern von Reform unserer Selbst. DAS ist unsere ganz persönliche Aufgabe. Wir leben in einer Zeit, wo wir neue Wege gehen können, OHNE dafür gefoltert und verbrannt zu werden. Dies ist VOR ALLEM ANDEREN eine CHANCE für uns! Sie durch Träumereien, wie schön die Zeit doch damals gewesen sein muss, oder auch durch Todessehnsüchte zu verschwenden, ist alles andere als sinnvoll, richtig und "gewollt"!

Es hat einen guten Grund, daß du genau hier und genau jetzt lebst, Ghora! "Die wichtigeste Zeit in deinem Leben ist der jetzige Augenblick." habe ich mal als weisen Spruch gelesen. Er gilt auch dir. Forsche liebevoll danach, was du für dich und für deine direkte Umgebung tun kannst. Du wirst - weitab von einschmeichelnden und lähmenden, weil manipulierten Träumereien - auf Antworten stoßen. Und DIE werden dir mehr Frieden geben, als dein jetziger Blick in "die gute, alte Zeit".

Gruß Dirk

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