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PS Stichwort Doppelmoral
Asherah * schrieb am 23. Februar 2007 um 0:06 Uhr (894x gelesen):

Auch wenn es hart klingt: Ich pflege immer zu sagen, wer nicht mal mit sich und vor allem mit seinen direkten Nachbarn klar kommt, der möge sich nicht einbilden, die Welt zu retten... für den ist die Hilfsbereitschaft/Mitgefühl für Menschen, die so weit weg wohnen und so verfahrene Situationen, wo man eh nix machen kann, oftmals nichts als eine bequeme Ausrede um sich nicht mit den Problemem VOR Ort auseinander setzen zu müssen. Ich halte wenig von Weltverbesserern, die ihre alte Nachbarn unbemerkt sterben lassen oder ihren Arbeitskollegen ohne Zörgern ein Messer in den Rücken stecken würden...
Ähnlich wie in der Politk: Die Außenpolitik lenkt von den innenpolitischen Problemen ab.

Der zweite Punkt ist die Konsequenz. Wie viele "Weltverbesserer" gibt es, die das eine kategorisch ablehnen und verteufeln, aber auf der anderen Seite ebenso viel "Sünden" begehen? So was betrachte ich persönlich dann oftmals als geheuchelt.

Bsp. eine Dame, die jeden ungefragt was von Fair Kaffee erzählt und allen versucht (in der Uni Mensa) ein schlechtes Gewissen einzureden. "ICH trinke keinen Kaffee, weil... Ausnutzung etc..." Tatsächlich ist allerdings einfach so, dass sie keinen Kaffee mag. Bei anderen Produkten ist das Fair Trade völlig egal, und dann wird mal schnell nach Venedig für ein WE-Trip gejetet, Kerosin in die Luft geblasen und sich am Tourismus (und moroden Verfall der Kultur und Einwohner dort) erfreut...

Hier im Forum mag es ausnahmen geben, aber im real life höre ich immer nur "Blablabla" , Heuchlerei und Doppelmoral.

Doch zurück zum Thema: Verantwortung. Ja, ich bin davon überzeugt, dass es in unserer eigenen Verantwortung liegt ob man in China auf dem Reisfeld oder hier geboren wurde...Auch gewisse negative Erfahrung, aber vor allem die Eltern sucht man sich aus. Nicht alles. Es gibt auch eine Aktionsrahmen. Es läuft nicht immer so wie geplant.

(ich könnt ja schwören, dass ich eigentlich geplant hatte kurz nach der Geburt mit meiner Mum nach Frankreich auszuwandern, aber die Gute war zu feige... Pech gehabt. That's life!)

Was Eltern und Prägung angeht: IRGENDWANN kommt der Punkt wo man für sich selbstverantworlich ist. Kurz nach der Pubertät toleriere ich keine Ausreden mehr a la "Aber meine Eltern / meine Kindheit"... außer im Falle von beminder bemittelten Intelligenz. Anders gesagt: Selig sind die geistig Armen. Wirklich dummen Menschen mach ich keinen Vorwurf, aber Leute, die vor ihrer Eigenverantwortung weglaufen. (Meiner persönlichen Erfahrung tragen die etwas dümmeren allerdings im Rahmen ihrer Möglichkeit mehr Verantwortung für sich selbst... )










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