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re[10]: Fremde Anschauungen und Sekten
Gitta schrieb am 6. Juli 2006 um 17:49 Uhr (693x gelesen):

Hallo, Füchsin!

> Für dich ist somit alles okay, solange die Betreffenden sich glücklich fühlen?
> Diesen Satz muss sich jeder Dealer in sein Tagebuch schreiben: ich verkaufe den Menschen Drogen und ich weiß, dass sie daran physisch, psychisch und finanziell vor die Hunde gehen, aber solange sie sich mit meinen Drogen glücklich fühlen...

Das ist sicher etwas anderes, wenngleich ich als echter Fan der Ideen Timothy Learys zugeben muss, dass ich nichts von Prohibition und statt dessen jede Menge von Aufklärung halte.
>
> Im Grunde kann jeder glauben oder lehren was er will, aber die persönliche Freiheit endet dort, wo ich anderen Menschen Schaden zufüge. Wenn z.B. jemand bei den Jehovas Zeugen als Erziehungsdoktrin deren Interpretation der Bibel mitnimmt, dass es gut ist, die Kinder oft und kräftig zu prügeln. Ja, ich bin so intolerant und sage dazu: NEIN. Und die Glaubensfreiheit ist mir dabei so was von egal...

Ich bin mir da einfach nicht so sicher. Das Problem ist, dass wenn eine Gesellschaft anfängt, mit Gesetzen, Verboten, Oktroyierungen zu arbeiten, sie es oftmals in der Folge mit dem Fluch der bösen Tat, mit weiteren Gesetzen und Verboten und mit Konditionierungen zu tun hat. Für mich ist Aufklärung der Weg.
>
> Aber es gibt ja auch Vereinigungen und Gruppierungen, die niemanden Schaden zufügen (und möglichst auch niemand künstlich für dumm halten), und da tastet auch niemand die Meinungsfreiheit an, ich jedenfalls nicht.

Ich kann nur von außen so schlecht beurteilen, wo und wann das wirklich der Fall ist. Gewiss, wenn Kinder betroffen sind, ist es vernünftig, sehr genau hinzuschauen. Aber ich habe eben auch oft erlebt, wie Vorurteile geschaffen wurden, die Gemeinschaften regelrecht ins Abseits drängen. Der Mechanismus der dann eintritt, ist ein ähnlicher wie bei dem System der deutschen Justiz beziehungsweise Kriminaljustiz, die Jahr und Jahr Kriminelle erschafft und ein System der "Kriminalitätsbewältigung" erschuf, das sich nicht nur selbst erhält, sondern das wächst. Ich suche nach komplexeren Lösungen. Das ist alles. Das heißt nicht, dass ich Recht habe. Ich stelle mir nur so meine Fragen, mache mir nur so meine Gedanken. Und wo die Freiheit betroffen ist, wage ich keine zu frühe Antwort. Mehr ist das nicht.

Agape!
Deine Rebeka


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