(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Engel:
Engel
Engel:
Budaliget (wiki)
Guru:
Der Guru
Handlesen:
Die Kunst des Handlesens (*)
re[4]: Fremde Anschauungen und Sekten
Gitta schrieb am 5. Juli 2006 um 12:18 Uhr (721x gelesen):
Hallo, Myrrhe!
> >
> > Ich denke, dass man das in jedem einzelnen Falle diejenigen fragen sollte, die davon betroffen sind.
> ---
> warum muß ich das tun? warum darf ich etwas, was mir auffällt, nicht jemandem anderen sagen?
Ich habe nicht gesagt, dass Du das tun musst sondern, dass ich denke, dass man in jedem einzelnen Falle nachfragen sollte und zwar persönlich. Wenn mir etwas "auffällt" und ich das dann so formuliere, als sei das eine Tatsache... Was ist, wenn ich mich irre? In dem Falle habe ich über jemand anderen etwas Übles gesagt oder angedeutet. Darum gehts mir.
>
> was du in mir siehst, das hat mit Sicherheit mehr mit dir selbst zu tun als mit mir ...
Absolut!
> Und "Stimmung machen" tue ich nicht - ich kann lesen, ich kann auf mich wirken lassen, und ich kann dieses mein Ergebnis jemand anderem mitteilen. Wenn du es so empfindest, gehört es zu dir - ich kann mich darin nicht wiederfinden.
s.o.
>
> Sprache, die Art, sie einzusetzen, tut sehr wohl etwas kund, das über die bloße Interpretation des Rezipierenden, seine eigenen Erfahrungsfelder, hinausgeht ...
Jetzt wirds schwierig. Wie wollen wir das machen? "Ja!", "Nein!", "Ja!", "Nein!"
Lösen wir es auf:
Ja, Sprache hat Mittel, die über reine Sachinformation hinausgehen, wie z.B. die Rhetorik. Man kann Rhetorik positiv oder negativ (eristisch) nutzen, allerdings entscheidet am Ende doch immer der Zuhörer, was er wie interpretiert und wie er - oder sie - darauf zu reagieren gedenkt. Wenn ich z.B. "Dianetik" lese, dann gibt es Vieles daran, das mich persönlich irritiert und wo ich mich frage, ob es nicht ein wenig zuviel Rhetorik enthält. Auf der anderen Seite aber gibt es Menschen, die fühlen sich dadurch angezogen. Wenn ich jetzt hingehe und sage: "Vorsicht, Rhetorik, Sekte", weil ich die Sprache so interpretiert habe, nehme ich mir das Recht heraus, die WIRKUNG der Rhetorik auch für andere zu definieren.
>
> Doch, ich sage - aus vielerlei Erfahrungen heraus - sehr wohl: "Vorsicht". Das meint vor allem erst einmal Wachsamkeit - nicht unbedingt Ablehnung. Und wie du sicher selbst gut weißt, gibt es Menschen, die blind etwas vertrauen und dann hereinfallen - wären sie vorher wachsamer gewesen, hätten sie mehr auf ihre eigene Intuition gehört, wären sie vielleicht nicht hereingefallen.
Was, wenn es ihr Wille ist, "hereinzufallen"? Und was wäre, wenn ein einziges "Vorsicht, Sekte" bereits dazu führt, dass eine ganze Gemeinschaft, die eigentlich wohlwollend ist, sozial ins Abseits gerät und als "schlimme Sekte" kommuniziert wird? Ich denke immer noch, dass gerade bei diesem Thema Vorsicht geboten ist, aber auf andere Art als Du es vorschlägst. Gottseidank haben wir beide ein Recht darauf, unsere Meinung zu äußern, und ich bin davon überzeugt, dass meine einen wichtigen Gegenpol bildet, wenn es um das Thema Sektenverfolgung geht.
> Das ist nicht meine Vorstellung - und wir leben hier nicht in Indien, wir haben ganz andere Wurzeln und Zugänge zur religio. Dort mag es im Glauben der Menschen verankert sein, ohne Sektenzugehörigkeit und Guru nicht auszukommen
*lacht* Ich denke, im Zuge einer intellektuellen und religiösen Globalisierung kann es nicht schaden, von anderen Kulturen etwas zu lernen.
> Meine Auffassung und meine Erfahrung ist die: Um spirituell zu arbeiten, brauchen wir weder Sekten, noch Symbole, noch Rituale.
Wer ist "wir"? Entscheidest Du das für alle anderen Menschen? Wenn Du das kannst, ist das für mich okay. Ich kann es nicht. Ich meine das nicht rhetorisch! Ich kenne Dich nur einfach nicht.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich keine Symbole oder Rituale brauche, dass ich aber gern mit anderen Menschen auf vielen verschiedenen Ebenen und in vielen verschiedenen Bereichen zusammenarbeite. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass so mancher, dem ich früher in jugendlicher Hybris erzählen wollte, er bräuchte keine Symbole und Rituale, dann zu irgendeiner Gemeinschaft ging (nenn es von mir aus "Sekte") und dort sein Glcük und seine persönliche Erleuchtung fand.
>Wir brauchen nur eines: den festen inneren Wunsch nach spiritueller Ent-wicklung, eine lichtvolle Ausrichtung, ein Vertrauen in die innere Führung (wie immer wir sie jetzt bezeichnen wollen: Gott, Engel, geistige Helfer) und den Mut, geduldig zu sein und die spirituelle Arbeit Hand in Hand gehen zu lassen mit der Entwicklung und Reifung des eigenen Charakters.
Ich wiederhole meine Frage: "Wer ist Wir"?
Was ist mit jenen, die der Überzeugung ist, dass sie das nicht brauchen. Sind die unerleuchtet? Wissen sie einfach nicht genug darüber, was sie "eigentlich" brauchen?
So, wie Du es sagst, würde man das auf eine Homepage packen, es klänge nach einem Guru, der eine Sekte gründen will.
Versteh mich recht: ich verstehe Dich so nicht.
Ich möchte einfach nur betonen, dass das, was wir für richtig halten, immer individuell ist und dass unsere eigenen Gültigkeiten für niemand anderen gelten denn für uns selbst. Es mag jetzt einen Zustand der Erleuchtung geben, in welchem jemand weiß, was für alle gut ist - bislang höre ich da aber immer, dass der Wege viele sind und Platz ist für alle.
> Das Problem der meisten spirituell Arbeitenden aber ist: sie wollen zu schnell zu viel erreichen, aber ihr Charakter wächst nicht bzw. zu langsam mit. Und so ist das Abdriften eine Folge davon.
> Der Grat ist schmal - sehr sehr schmal.
Klingt, als wäre das gefährlich *ggg*
Was, wenn das Abdriften zum Spiel der Inkarnation gehört?
Ich kann und will das einfach nicht beurteilen.
>
Agape
Rebeka
Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: