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(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Guru: Der Guru Tibet: Tibetische Weisheit
re[8]: Fremde Anschauungen und Sekten
Gitta schrieb am 5. Juli 2006 um 21:07 Uhr (731x gelesen):

> Jeder hat aber auch das Recht, auf Grund seiner Dummheit nicht ausgenutzt zu werden.

Hallo, Sensus!

Natürlich. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es wirklich so viele Menschen gibt, die andere "aufgrund ihrer Dummheit ausnutzen". Ich habe Gruppen kennengelernt, da kam ich ins Stutzen, und doch, wenn ich mit den Leuten sprach, fiel mir immer auf, dass dahinter oft viel mehr echtes Engagement und Überzeugung steckte, als ich vermutete. Und da ich das eben einfach von außen nicht beurteilen kann, lass ich das auch und rechne lieber damit, dass mich mein (Vor-)Urteil trügt, als dass ich jemand anderem "niedere Motive" oder vergleichbares unterstelle. Ich finde das einfach ganz für mich persönlich am gesündesten. (Bitte den letzten Satz ernst nehmen, ja? Danke. Er ist keine Belehrung, sondern ich versuche, mich selbst zu beschreiben. Okay?)

Ein Beispiel, das mir dazu einfällt, ist eine Heilergruppe, deren Guru (möchte das Wort bitte nicht abwertend verstanden wissen, wenn ich es verwende) in meinen Augen ein wenig psychopathische Tendenzen hatte (ein Psychopath ist ein Mensch, der sich selbst nicht wahrnehmen kann und deshalb andere benötigt, an welchen er ein Ich spiegelt - W. Reich). Er nahm Geld von seinen Heilschülern (womit ich kein Problem habe) und wandte beziehungsweise wendet auch noch heute, Techniken an, die ich für problematisch halte (indem er z.B. auch erklärte, dass ohne ihn kein Heil sein könne).
Dennoch sind die Leute dort glücklich. Kann sein, dass ich das für Ausnutzen halte, aber die Leute dort sehen das nicht so, und das zählt für mich einfach mehr! Und auch bei diesem Guru konnte ich nicht wirklich "bewiesen sehen", dass er eiskalt berechnend andere ausnutzt. Er meint es gut, soweit ich ihn verstehe.

Myrrhe sprach in diesem Zusammenhang das Problem des Charakters an. Dazu fällt mir Wilhelm Reich ein, der unter Charakter zunehmende Ich-Verkrustung verstanden hat. So unterschiedlich können Perspektiven sein. Für mich ist einfach am wichtigsten, dass sich die Leute wohlfühlen, wo sie sind und wie sie leben.

Was der Eine für Weisheit hält, ist für den Anderen pure Dummheit oder gar Bosheit. So mancher glaubt, man bräuchte Jahre der Arbeit an sich, um zur "Erleuchtung" zu gelangen und andere (wie z.B. Buddha) meinten, eine tiefe Erkenntnis an einem einzigen Tag reicht aus (viele seiner Jünger damals erleuchteten binnen eines oder zweier Tage).

Ich finds einfach gut, wenn für jeden was dabei ist. Und ich möchte mich selbst nur ungern in der Position sehen, entscheiden zu müssen, ob jemand jemanden wirklich ausnutzt oder nicht, denn das würde bedeuten, dass ich seine Motive wirklich kennen müsste, was ich mir als sehr schwer vorstelle. Was, wenn ich mich irre, und einer Gemeinschaft durch eine unbedachte Äußerung echten Schaden zufüge?

Ich glaub, Vivekananda hat mal gesagt (bin mir da aber nicht sicher, ob er es war), dass einen Erleuchteten nur ein anderer Erleuchteter erkennen kann, weshalb es sinnvoll ist, die Erleuchtung in allen zu sehen und so ein offenes Herz zu bekommen.

Agape und lieben Gruß ;D
Rebeka




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