Leben ist beseelt
"Shiva" schrieb am 24. Mai 2004 um 20:28 Uhr (510x gelesen):
> Liebe Füchsin,
>
> es ist eine Grundsatzfrage:
> gibt es Seelen oder nicht?
> Wenn etwas lebt, ist es "beseelt", hat also eine Seele. Wenn man diese dem Menschen zuspricht, dann muß dies in gleichem Maße vom Tier gelten. Und nachdem Reaktionen von Pflanzen auf menschliche Handlungen bereits nachgewiesen sind - für die, die Beweise brauchen -, leben also auch Pflanzen und haben somit eine Seele.
> Ich gehe noch weiter und sage: auch Steine haben eine Seele - ja, und auch die Erde besitzt eine Seele. Leben ist beseelt.
>
> Wer selbst ein Tier besessen oder beobachtet und sich darauf eingelassen hat, wird sehr genau beobachten können, wie dieses einen "Charakter" ausprägt. Und wie selbst in derselben Rasse zwei Tiere ganz unterschiedliche Charaktere ausbilden. Das eine ist phlegmatisch, das andere ein Wildfang ... das eine ist anschmiegsam, das andere ist kühl ... eines frißt gerne Rindfleisch, das andere lieber Huhn ... etc. Viele mögen nun argumentieren, das seien nur Muster, weitergegeben von den Eltern an die Kinder. Aber: ein Muster, das existiert und weitergegeben werden kann, bedingt doch Leben, verarbeitendes Leben, also auch Seele.
>
> Meine Eltern und ich hatten vor vielen Jahren daheim einen handzahmen Dompfaff (das ist ein Finkenvogel) namens Fridolin. Er hatte ausgeprägte Vorlieben: zum Beispiel liebte er das Baden - aber nur jeden zweiten Tag. Am Nicht-Badetag ignorierte er den Wassernapf total. Am Badetag aber, wenn man nicht rechtzeitig mit dem Wasser erschien, wurde mit den Flügeln gerudert (wie Vögel beim Baden tun), man flog an den Platz, wo sich der Napf befinden sollte ... und kam er dann endlich, wurde sich kopfüber reingestürzt ... und wenn der Napf durch sein Plantschen zu leer wurde, blieb er still drin sitzen, bewegte nur seine Flügel und schaute auffordernd in Richtung des danebenstehenden Wasserkruges. Man mußte nachfüllen, dann ging es weiter.
> Auch hatte er mehrere Spiele. Eines war das Rausziehen der Armbanduhrenkrone. Er zog sie raus, wartete und schaute den Uhrenbesitzer an, bis er sie wieder reinschob, dann zog er sie wieder raus ... Oder er saß mit Vorliebe auf dem superscharfen Taschenmesser meines Vaters, wenn dieser Holz für seine Instrumentenmundstücke schnitzte, und biß in die Messerspitze (gefährlich!) ... er wartete auf ein paar Holzspäne, schön rund und dünn, die er dann durch die Gegend schleppte. (Nein, kein Nestbausyndrom, er schleppte sie einfach umher.) Einmal fabrizierte mein Vater zehn dieser Mundstücke (Rohre) - das ist tagelange Feinarbeit - und legte sie zum Trocknen aus ... Fridolin kam daher, suchte sich eines aus und biß vorne einmal hinein, es machte "knacks", und das beste Rohr der Serie war dahin ... und nicht etwa, daß er weiter biß: nein, er schaute lobheischend meinen Vater an ...
> Da sage einer, Tiere hätten keine Seele ... ;-)
Worüber du dir den Kopf zerbrichst.Die"Bewusstseinebene"der Tiere ist eine einzige Gruppenseele.Aber nicht desto weniger sind sie liebenswert:"Shiva"
Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: