re[3]: Tod, Leben und Verantwortung
White Shadow schrieb am 19. Juni 2005 um 23:00 Uhr (713x gelesen):
> > Hallo Nicki,
> >
> > > Ich weiß nicht so wohin damit und schreibe das einfach mal hierrein.
> > > In letzter Zeit überfahre ich oft Tiere.
> > ---
> > warum paßt du nicht besser auf?
>
> Das hat nichts mit aufpassen zu tuen, wenn der so ein Vieh ins Auto rennt.
> Aber du bildest dir sowieso deine Meinung, egal was Fakt ist, wie ich weiter unten an deinem Beitrag gesehen hab.
>
> > > Erst eine Katze.
> > > Nur wenige Wochen später erst einen Vogel und keine halbe Stunde später noch ein junges Reh.
> > ---
> > Ich nehme an, du fährst zu schnell. Hältst du dich an die Verkehrsregeln? achtest du auf das "Wildwechsel"-Zeichen?
> >
> Kennst dich ja bestens in der Gegend aus.
> Kein Kommentar.
>
>
> > > Ok, das kann mal passieren, aber mich stört es, seit dem ich eine Taube überfahren, nicht mehr. Sterben ist eben etwas Alltägliches.
> > ---
> > ja, Sterben schon - aber Überfahren auch?
>
> Sicher. Ich sehe sehr oft totes Vieh an und auf der Straße liegen.
>
> > > Bei der Katze habe ich gleich den Rückwärtsgang reingemacht und bin noch mehrmals drüber gefahren um sicher zu sein das sie richtig Tod ist.
> > ---
> > und hast nicht mal nachgeschaut, ob das kleine Tier vielleicht noch zu retten wäre?
>
> Siehe Beitrag Irene. ... Und ich hab schon einen genauen Blick drauf gewurfen, logisch. Ich bin doch kein Unmensch.
>
> >
> > > Bei dem Vogel jetzt vor ein paar Tagen spührte ich das Herz noch klopfen(hab mich versichern wollen), aber er lag regungslos da. Und deshalb ich bin wieder 2 mal drüber gefahren.
> > > Als mir dann das Reh direkt vors Auto gesprungen ist, war ich erstmal geschockt und bin etwa noch 1km weitergefahren. Ich bin dann aber zurück und hatte schon die Gedanken im Kopf es mit den Schraubendreher direkt ins Gehirn zu stechen, falls es noch nicht ganz Tod ist.
> > ---
> > also Fluchtmechanismus: wie ist das dann mit "Sterben ist eben etwas Alltägliches"?
> >
> > > Tja es lag aber Tod neben der Straße. Keine Bewegung und Atmung zu sehen.
> > ---
> > Irene sagte es: das hättest du melden müssen, weil es ein Wildunfall war.
>
> Siehe Beitrag Irene.
>
> >
> > > Ich will eigentlich nur nicht, dass meine Unfallopfer sich quälen, aber die Meisten gehen wohl anders damit um.
> > ---
> > ja, gewiß. Sie haben zunächst mal die Einstellung, möglichst kein Leben zu verletzen oder zu töten. Das verhindert zwar keine Kollision mit einem Tier auf der Straße - aber zum Beispiel fährt man dann etwas achtsamer, also auch langsamer.
>
> Bei dir ist 60 auf der Landstraße ja schon zu schnell.. Nee also da habe ich echt eine andere Auffassung.
>
> Bei Reh und Katze warst du wahrscheinlich nachts oder in der Dämmerung unterwegs: da muß man noch vorsichtiger sein. Wie lange hast du den Führerschein denn schon?
>
> Einige Jahre. Und jedes Jahr etwa 100 000 Fahrkilometer. Ich bin Beruflich viel unterwegs.
>
> > Dann empfinden sie auch Liebe und Verantwortung für das Tier und schauen erst einmal nach, was dem Tier überhaupt passiert sein mag.
>
> Ja, was glaubste wohl was ich gemacht habe. Den Vogel habe ich sogar angefasst. Ich glaube das macht keiner. Andere fahren da einfach so weiter als wenn nichts wäre.
> Ich kenne richtig üble Bilder von überfahrenen Katzen.
> Wenn das ganze Hinterteil auf der Straße klebt, aber sie immernoch versucht aufzustehen und weglaufen will und das Minuten lang. Dann weißte mal was ich mit quälerei meine.
>
> Manchmal ist es vielleicht nur geschockt - oder leicht verletzt -, da kann man dann den Tierarzt aufsuchen.
>
> War bei meinen Fällen definitiv nicht der Fall.
>
> > Und - sie setzen sich mit dem Tod auseinander. Ja, er ist alltäglich - aber sehr oft fliehen wir davor. Fahrerflucht - Flucht vor dem Tod, vor Verantwortung? Und Tod und Verursachung von Tod sind allemal ein Unterschied ....
>
> > Setze dich mit dem Thema Tod und Verantwortung für das Leben einmal etwas intensiver auseinander.
>
> Mit wen redest du? Ich habs sehr intensiev machen müssen und deshalb denke ich auch so darüber.
>
> > Was ist ein Tier für dich? eine Sache? oder ein Lebewesen, wie Menschen auch?
> > Denn Verantwortung gegenüber Lebenden betrifft ja letztlich auch lebende Menschen. Wenn du zu schnell und unachtsam fährst, kannst du auch leicht einmal einen Radlfahrer oder ein spielendes Kind übersehen. Was tust du dann? nochmal drüberfahren? oder davonrennen?
> >
> > Grüße, myrrhe
>
Scheint ja so, als hätte myrrhe bei dir genau ins schwarze getroffen ;-)
Deine Ausdrucksweise (à la "vieh") spricht auch für sich. . .
Denk mal lieber drüber nach, ob du mit diesem Thread nicht lieber dein schlechtes Gewissen beruhigen wolltest. Du lässt dir ja gar nichts sagen. Zieh einfach mal in Betracht, dass myrrhe recht haben könnte und reagiere nicht so beleidigt
LGs
Weisse
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