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re: Individualität
myrrhe * schrieb am 20. Januar 2008 um 13:01 Uhr (1017x gelesen):

> >>>Wenn du den Verstand losläßt und dich für "die Welt der Spiritualität" öffnest, wirst du immer wieder aufs neue staunen.>>>
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> Aber was ist denn Spiritualität anderes als ein mehr oder weniger bewußtes/unbewußtes Talent für angewandte, praktische Psychologie? Denn das bleibt übrig, nachdem einem klar wurde, wie beliebig die Namen und Weltbilder sind, die man dem Ganzen überstüplt. Faszinierend mag es bleiben, sicherlich. Aber was ist der Unterschied? Eine willkürliche Wahl woran man glaubt, wie man seine Gefühle struktiert und in ein Weltbild einbaut. Ein Entwurf des Ich's, der Außenwelt, des Universalen. Aber nur eben ein Entwurf. Ist das Spiritualität? Einen "Entwurf", eine "Skizze" zu besitzen? Sich selbst eine Matrix zu schaffen in der man sich und das Außen anordnet? Oder ist Philosophie?
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Spiritualität hat mit "Psychologie" nicht ursächlich zu tun, auch wenn sie mit einfließt. Spiritualität umfaßt vielmehr die Erkenntnis (aus unserer irdischen Sicht heraus), mit allem eins zu sein und davon ausgehend zu wirken. "Magie" ist sozusagen das Werkzeug, das aber auch ohne spirituelle Sichtweise funktioniert. Natürlich sind all unsere Weltbilder Theorien oder, wie du sie nennst, Entwürfe. Aber sie spiegeln das Große, sie sind Aspekte der Großen Wahrheit. Eine spirituelle Erkenntnis!


>
> >>>Es hat damit zu tun, zu erkennen, daß nichts - wirklich nichts! feststeht.>>>
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> Was meinst du mit "feststehen"? Etwa, dass man nie etwas sicher wissen kann? Um so mehr - rein philosophisch spontan hin-und hergewogen - wäre es doch Unsinn sich auf eine Meinung bzw. Weltbild zu verlassen. Um so sinnvoller wäre es doch sich auf das was wirklich relevant ist und zumindest für das Leben in dieser Welt als gesichert gelten kann, zu verlassen. Zum Beispiel, dass man ohne Nahrung verhungert, dass kann man als gesichert ansehen. Oder anders gesagt: Um so sinnvoller wäre es, nicht über das SChicksal und das Universum etc. zu grübeln, schließlich kann man ohnehin nie etwas mit Gewißheit sagen, und es längt nur vom eigentlichen/wirklichen Leben ab.
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Daß nichts feststeht und alles im steten Wandel ist, ist auch eine spirituelle Erkenntnis. So wie auch unsere Physis im Wandel ist (Zellerneuerung!), so ist auch unser Weltbild, auch wenn es auf festen Füßen ruht, in stetem Wandel - außer man mauert, auch das ist natürlich möglich. Nichtmal das Verhungern ohne Nahrung ist gesichert - gibt es doch (wenige) Mönche, die sich von Prana ernähren. Und der Tod? Physisch sterben wir irgendwann, wobei ich sicher bin, daß die Spanne des Hierlebens einer "kollektiven Absprache" entspringt, d.h. unserer Seele/dem allgemeinen Erden-Inkarnationsplan. Sicher ist also auch das nicht, auch wenn es jetzt so geschieht. - Ein Weltbild hat nichts mit stetem Grübeln zu tun; wenn man es in spiritueller Hinsicht betrachtet, weiß man, daß das Wichtige sowieso immer zur richtigen Zeit auf einen zukommt. Offen sein und dennoch irdisch verwurzelt sein, so sehe ich die rechte spirituell-irdische Balance.


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> >>>Ein Vorzeichen des "Midlife" (ohne "crisis") ... ;-)>>>
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> Nun, es hat etwas mit "erwachsen-werden" zu tun, so wie alle Ernüchterungen, ganz gleich ob positiv oder negativ erlebt. Doch darum geht es mir kaum. Sondern wesentlich eher was von Magie/Spiritualität etc. noch übrig bleibt, wenn man es auf eine - ichsagjetztmal - "erwachsene" Art und Weise betrachtet, ohne mysthischen Firlefanz.
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Ich habe ja ganz absichtlich einen smilie gesetzt ... ;-) Spirituell leben heißt für mich nicht, mystischem Firlefanz nachzuhängen. So arbeite ich als Heilerin ohne irgendwelche Rituale, ich brauche sie nicht. Ich denke auch nicht ständig über Fügungen, Schicksale, Karma, Ereignisse etc. nach. Sie geschehen, wie sie geschehen. Dennoch gibt es genug zum Staunen, immer noch ...

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> Bsp aus eigener Erfahrungen: Auren-Sehen bleibt für mich bestehen. Ja, ich werde weiterhin nicht nur an Auren glauben, sondern sie auch wahrnehmen, wenn ich das möchte. Und wenn ich eine ganz Besondere sehe, werde ich staunen können wie ein kleines Kind. Aber ich finde es eine ausgesprochene nutzlose Fähigkeit, seit sie völlig unnötig geworden ist. Es war nur ein Werkzeug um Wahrnehmungen besser zu deuten. Geht aber auch ohne Umwege.
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du verwendest trotzdem das Aurensehen zur Wahrnehmung ;-) - das geht nämlich auch ohne das bewußte Sehen. So wie man sich (zumindest zu einem Teil) einfühlen kann, auch wenn man sich nicht dazu konzentriert. Es ist eine Frage der Anwendung, wie oft man so gearbeitet hat. (Daher halte ich auch von "Einweihungen" ohne Üben gar nichts.)

> Im Gegensatz dazu kann ich nicht mehr an die Wirkung von Heilsteinen glauben, weil ich es für ziemlich absurd finde für eine multifaktorelle Wirkung EINEN EINZIGEN Grund kennen zu wollen. ("Es muss am Stein gelegen haben!")
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naja, auf die beschriebene Weise glaube ich auch nicht daran. Vielmehr ist ein Stein Schwingung. Wenn er mit der Person bzw. ihrem Defizit in Resonanz geht, vermag er das Defizit in einem gewissen Rahmen "aufzufüllen". Daran ist nix Mystisches. Blödsinn ist in meinen Augen aber die Zuordnung zu Sternzeichen, bestimmten Problemen usw. Man kann - auch hier - nichts festlegen. Außerdem haben Steine auch so etwas wie eine Seele, d.h. sie sind durchaus individuell. Bergkristall ist nicht gleich Bergkristall.

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> Alles ist im Fluß. Alles ändert sich. Immer, in jedem Moment. Das ist schon seit Schrödingers Unschärerelation bekannt. *zwinker*. Und genau deswegen kann man niemals nur eine Sache ändern, wie es z.B. in der Magie u.Ä. oft angenommen und behauptet wird.
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> Besonders bezüglich "Heilsmagie" dachte ich viel darüber nach. Heiler tappen ebenso im Dunklen wie Schulmediziner.Und die meisten Krankheiten haben sehr diffuse Symptome, die von alles und nichts kommen können. Man kann es nie sagen. Nichts feststehendes. *zunick*. Aber genauso wenig es EINE einzige Ursache gibt, gibt es auch eine einzige Wirkung noch EINE EINZIGE richtige Heilmethode. Und selbst wenn ein Heiler ein Ritual abhielt und es einem kurz darauf besser geht... ist das noch lange kein Beweis dafür, dass das Heilsritual dafür verantwortlich war. Zufällig kann sich auch eine andere, unerkannte Ursache geändert haben, aber man wird es nie wissen. Aber so wie man es nicht wissen kann, kann man eben auch nicht sagen: "Der Heiler war's der mir geholfen hat, und sonst nichts!"
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Wieder gilt: alles ist im Fluß, nichts ist objektiv festlegbar. Eine Krankheit, ein Symptom kann für den einen dies sein, den anderen was anderes. Daher geht, wenn man geistiges Heilen praktiziert, nichts ohne das Einfühlen, ohne die Berührung der Seele. Und, natürlich, geistiges Heilen wirkt nicht immer - auch hier gilt das Prinzip der Resonanz. Letztlich heilt sich ohnehin die Seele selbst, der Heiler ist, wie alle anderen Helfer, nur Kanal. Und die Seele weiß, wer sie geheilt hat ... sagt sie "der Heiler war's", so gab dieser wenigstens den Anstoß.

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> PS@myhrre:
> Du sagtest doch früher immer zu mir, ich solle irgendwas "loslassen", nicht wahr? Das habe ich jetzt. Und zwar mich danach zu fragen, was das Schicksal will. Was mein Karma ist. Was das Beste ist. Was spirituelle Gesetze besagen. Was meine Aufgabe in diesem Leben ist. Was der Sinn des Lebens ist. Welche Lektion ich irgendwo rausziehen kann. Was falsch, was richtig ist. Kurz: All das, was ich vorher unter "Spiritualität" zusammen gefasst habe. Und DAS ist wirklich eine Erleichterung. Denn jetzt ist da Platz für das eigene und eigentliche Leben.
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ja - wie, auf welche Art, was jemand losläßt: auch das ist individuell verschieden ... im allgemeinen geht es immer um die Vergangenheit, wie immer diese sich dem einzelnen darstellt. Das Leben findet jetzt statt, die Erneuerung ist jetzt. Der Weg ist immer der Weg. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger.

Gruß,
myrrhe

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