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Ächz
Jassu schrieb am 12. Januar 2003 um 2:17 Uhr (540x gelesen):

Es ist ja doch schon etwas spät, deshalb wird mein Wortschwall vermutlich fürs erste zu einem etwas dünneren Rinnsal zusammenschmelzen. Aber ich möchte zumindest versuchen, schon jetzt auf das Gesagte einzugehen.
Zunächst einmal halte ich persönlich den Koran für ebenso glaubhaft oder unglaubhaft wie die Bibel. Überzeugte Bibelchristen verweisen ja immer gern auf die ganze "Mondgott"-Geschichte, aber mit leichten Variationen kann ich dasselbe auch mit YHVH machen.

Übrigens habe ich aus meiner eigenen Familie auch Erfahrungen mit solchen Bibelchristen: Die Schwester meines Großvaters gehörte nämlich auch zum Pietcong, und all ihre Nachkommen mit ihr. Die Gute rannte auch immer rum und sagte so schöne Dinge wie: "Die Bibel ist meine Waffe." Ihresgleichen hat mich überhaupt erst darauf gebracht, das Ganze einmal etwas kritischer zu betrachten und nicht einfach alles blind zu glauben, was einem so beim Konfirmations- und Reliunterricht eingetrichtert wurde.
Ich finde derartig unkritischen und blinden Glauben erschreckend - sehr sogar. Das Wort Fanatismus drängt sich mir dabei unweigerlich auf.

Nun aber noch etwas zur "Wenn, dann"-Hypothese: Gerade nach Deiner letzten Antwort muß ich sagen: Wenn YHVH, der völkermordende, selbstsüchtige Bastard, *tatsächlich* der einzig wahre Gott wäre, so würde ich mich jederzeit und an jedem Ort gegen ihn stellen. Hast Du das AT mal gelesen??? YHVH läßt Leute steinigen, weil sie am Sabbat Feuerholz sammeln, nur um ein Exempel zu statuieren. Läßt ganze Völker von den Israeliten, nur weil sie eben *nicht* sein auserwähltes Volk sind. Läßt einen weiteren Mann dafür umbringen, daß er die Bundeslade berührt hat - und das nur in der Absicht, sie vor Schaden zu bewahren. Macht Kranke zu Ausgestoßenen, etc.pp.
Wie soll man all das noch als das Werk eines liebenden "Vaters" interpretieren? Oh, ich weiß: Dafür ist dann wohl Jesus zuständig. Aber was für eine Lebensverachtung und was für ein Selbsthaß muß daraus sprechen, wenn man sich selbst für so abgrundtief schlecht hält, daß Gott persönlich sich erst opfern muß, damit man des Himmels würdig wird? Ihr Bibelchristen scheint euch oftmals geradezu in derartigen Vorstellungen zu suhlen - fehlt nur noch, daß ihr die Geißeln auspackt und "Sündig! Sündig!" schreit. Und dann kommt noch dieses gewisse Überlegenheitsgefühl hinzu, so nach dem Motto: "Ich weiß, ich bin schlecht, aber jene, die nicht an Jesus glauben, sind noch viel, viel schlechter als ich. Und wenn sie alle in der Hölle braten, kann ich ihnen zurufen: Habs doch gleich gesagt! HA!" So ungefähr klang Dein letzter Beitrag.
Auf die ungünstige Quellenlage der Bibel habe ich ja schon verwiesen. Aber RICHTIG erschreckend finde ich, daß ihr Pietcong-Leute offenbar auch alle dieselbe Auslegung dieser zurechteditierten Kirchenkampfschrift verfolgt. Das allein würde mir schon zu denken geben! Hast Du eigentlich jemals kritisch darüber nachgedacht, was Du da eigentlich glaubst? Ein Jesus, der nie gesündigt hat, ja der EINZIGE sündenfreie Mensch war - was soll das denn für ein Mensch gewesen sein? Ist die Vorstellung so beunruhigend, daß Jesus z.B. vielleicht mal Sex hatte? (Denn das fällt ja auch in den Bereich Sünde, nicht wahr?) Und kannst Du mir beweisen, daß er den NICHT hatte? Dazu könntest Du nur auf die Evangelien verweisen, und darauf, daß dort nichts davon erwähnt steht. Aber dann sollte Dir auch auffallen, daß zwischen dem 12. und dem 30. Lebensjahr ein RIESENLOCH im Lebenslauf prangt. Und ohauerha, kann in dieser Zeitspanne viel passieren! Allein schon die Pubertät, und dann noch die roaring twenties! Und was ist das überhaupt für eine Aussage: Glaubst Du allen Ernstes, nur durch die Anerkennung Christi könnte man ein guter Mensch sein, bzw. gute Menschen seien trotzdem sündig und damit schlecht, wenn sie dies NICHT tun? Das ist ein ganz ausgesprochen UNETHISCHER Standpunkt, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Nein, tut mir leid, meine Beziehung zu Gott ist ausgezeichnet, aber mir der Deinen hat sie leider relativ wenig zu tun. Im Gegensatz zu Dir steht und fällt sie nämlich nicht mit den teilweise lächerlich anmutenden Bibelmythen.

Liebe Grüße,
Jassu

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