Re: Muss es das "Böse" wirklich geben?
Anna B. schrieb am 9. Mai 2002 um 21:47 Uhr (672x gelesen):
> >> So Vieles müssten wir Menschen nicht tun, wenn wir nicht so raffgierig wären - nach materiellen Gütern oder auch
> >> nach Anerkennung streben würden. Man muss auch nicht immer Recht bekommen...
>
> Das Problem ist nicht (nur?) die Raffgier, sondern daß jeder Mensch ein eigenes Leben hat. Wenn ich Geld verdiene, dann werde ich es für meine Zwecke ausgeben. Dasselbe würde ein armer Mann aus Afrika auch tun, wenn er nach Europa käme und viel Geld verdienen würde. Dasselbe tun aber die armen dieser Welt auch, indem sie ihr Geld für sich selbst verwenden und anderen nur dann helfen, wenn sie mal eben nichts anderes zu tun haben.
Dass jeder sein eigenes Leben hat, ist ja völlig okey. Aber dass sich Menschen gegenseitig nur helfen, wenn sie nichts anderes zu tun haben, glaube ich nicht. Gerade die Ärmeren helfen sich oft noch mehr als die Reichen! Weil sie nämlich die Situation der anderen besser verstehen. Ich selbst habe auch am meisten mit anderen geteilt, als ich am wenigsten hatte, komischerweise. (Da hatte ich auch mehr Kontakte - auch seltsam - )
> Also unmoralischer sind wir mit unseren Taten gegenüber den Taten der Armen auch nicht. Und man kann nicht täglich an all die armen denken, weil man dann sein eigenes Leben nicht mehr leben kann.
Das muss man auch nicht. Da hast du Recht.
> Es ist eine natürliche Funktion, daß man nur an sich uns seine Familie denkt und der Rest einem am Arsc* vorbeigeht.
> So ist das nunmal von der Natur vorgesehen. Vielleicht nicht nett, aus menschlicher sicht, aber so ist das eben.
> Widerspricht man dem, würde man wiederum der Natur entgegenwirken. Klingt bescheuert, ist aber leider so.
Naja, ganz so ist es nicht. Auch in der Natur nicht! Es gibt in der Natur Einzelgänger, auch Familien, die nur an sich selbst denken, aber es gibt auch Rudel, die für alle Rudelmitglieder sorgen! Z.B. Wildpferde, Elefanten u.a. - aber wir sind ja keine Tiere und haben sogar nen Fernseher -können so viel sehen und können auch mehr tun als Tiere. Und es wird ja auch was getan von einigen Organisationen! Ganz so egoistisch sind wir Menschen ja gar nicht (mehr).
> Stell Dir vor, allen Menschen würde es gut gehen:
> Dann bräuchten wir in 5 Jahren einen neuen Planeten, weil dieser völlig ausgebeutet und rammelvoll wäre.
Das ist noch die Frage...Würden wir wirklich naturgemäß leben, gäbe es vielleicht auch wieder so was wie "Brunftzeiten", in denen Kinder gezeugt werden können und man wäre nicht ständig empfangsbereit. Da würde es sicher ein Regulierungsprinzip geben.
> Die Natur wird sich selbst beschützen und der Mensch ist teil der Natur und seine angeblich-moralischen Gedankengänge sind von der Natur so vorprogrammiert.
Das kann ich jetzt nicht nachvollziehen. (?)
> Und da sieht man mal, wie wenig die Menschen sich der Natur entgegenstellen können. Sie tun nämlich genau das, was sie tun sollen und nicht das, was sie geistig tun wollen. ;-)
Auch das kann ich nicht unterschreiben. Ich finde nicht, dass wir im Einklang mit der Natur leben.
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