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re[5]: er schuf das Helle und das Dunkel

myrrhe * schrieb am 18. September 2008 um 6:29 Uhr (1224x gelesen):

die Unterwelt der Römer, Griechen und Germanen ist aber etwas anderes als die Hölle: sie ist der Aufenthaltsort der "normalen" Seelen. (Nur die großen Helden steigen in den Reigen der Götter auf.) Da geht es nicht um den Schrecken der Hölle, die Sünde, die Bestrafung - sondern: der Fluß wird überquert, der das irdische und jenseitige Reich trennt. Er symbolisiert einfach die Grenze, die wir Lebenden noch nicht überschreiten können. Wir finden das auch in den nordischen Ländern, z.B. wird Tuonela, das Reich der Toten, über einen Fluß erreicht.

Was die Kirchen betrifft - so ist das meine feste Überzeugung, daß das Bild Gott-Teufel absichtlich so interpretiert wurde, daß es den Menschen in Angst versetzt. Irgendwo in der Bibel steht ja auch, daß der Teufel ein "gefallener Engel" ist, der "sich von Gott abgekehrt" hat. Das ist eigentlich das Grundprinzip - "oben" ist Gott, "darunter" die weißen Engel und der schwarze Engel. Sehr wohl könnte die Kirche dies so interpretieren, daß niemals etwas gegen Gott geschieht, weil alles in Gott ist. Aber das wäre ungünstig, weil sie die Menschen dann nicht unter Druck setzen könnten: wieso Sünde - wenn doch alles in Gott ist? So deklarieren sie den Teufel als Gegenspieler von Gott: "wer nicht in Gott ist, der ist gegen ihn", der lebt in Sünde, muß bußen, beichten, sich knechten.

Ja, Religion kann "Opium fürs Volk" sein - so oder so gemeint.

lieben Gruß,
myrrhe

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