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re: dein Loslassen bedingt das Loslassen der Eltern
myrrhe * schrieb am 24. September 2005 um 18:01 Uhr (607x gelesen):

Hallo Asherah,

entschuldige, daß ich es so kraß sagen muß: losgelassen hast du nicht eine Spur. Du hängst an deinen Eltern vielleicht sogar mehr, als sie an dir. Das glaubst du nicht? dann lies deine Zeilen noch einmal durch. Jeder Satz, jedes Wort trieft von Groll. Groll aber hat etwas mit ganz vielen unaufgearbeiteten Problemen zu tun. Das ist nun natürlich normal - jeder hat seine Probleme mit seinen Eltern, und es ist nicht leicht, mit den Menschen innerlich Frieden zu schließen, die einem die nächsten sind: schließlich haben sie uns zur Welt gebracht, und das bindet nun einmal.
Groll ist ein Zeichen von uneingestandener Liebe - ein Zeichen, daß du deinen Schmerz tief in dir vergraben hast. Du möchtest den Schmerz nicht spüren, deshalb versteckst du ihn hinter Groll (den man offiziell gegen die Eltern ja nicht hegen darf, sie haben einen erzogen). Aber je mehr du ihn verdrängst, je mehr du "wegziehst" etc., desto mehr holt er dich ein. Frei davon wirst du nur, wenn du verarbeitest.
Daher wirst du auch ganz genau wissen, daß jeder "Fluch" oder negative Gedanke in Wirklichkeit nur deinen eigenen Schmerz verstärkt, der sich in Groll äußert. Gewonnen ist dabei nichts, nur dein verstecktes schlechtes Gewissen wird sich noch mehr regen.
Warum also weiter Versteck spielen?

Man kann nicht loslassen, wenn man die eigenen Probleme nicht aufarbeitet. Ich weiß es natürlich nicht, aber ich vermute, es geht um das Basisgefühl (als Kind), nicht geliebt worden zu sein. Vielleicht hast du damals Aufmerksamkeit erringen wollen, hast alles getan - von Liebesbezeugungen bis zu heftigem Protestverhalten -, aber nichts hat, deiner Meinung nach, geholfen. So hast du dich nur wehren können, als deine Eltern kurzerhand als dumm, unsensibel, verständnislos abzuqualifizieren. Das tut man als Jugendlicher sehr oft. Als Erwachsener aber sollte man diese Protesthaltung aufgeben und in den Eltern das sehen, was sie sind: Menschen, mit eigener Vergangenheit, Menschen wie man selbst es ist: mit Fehlern, aber auch mit vielen guten Seiten.
Es ist ein Zeichen innerer Reife, wenn man über seine Probleme hinauswachsen kann, sie als der Kindheit/Jugend zuordnet und dann für sich selbst Verantwortung übernimmt. Die Eltern sind Begleiter - aber so wie du selbst nicht loslassen kannst, können sie es eben auch nicht wirklich.

Der notwendige Verarbeitungsprozeß ist aber DEINE Sache, nicht der deiner Eltern (wenngleich es natürlich ideal wäre, wenn ihr ihn gemeinsam gestalten könntet) - was sie aus ihren Problemen mit dir machen, ist ihre Angelegenheit.

Der Schlüssel liegt darin: Indem du erst einmal wirklich erkennst, daß du es selbst bist, die hängt; indem du beginnst, dir alle Situationen, die zu deinen Gefühlen gegenüber deinen Eltern geführt haben, bewußt machst; in dem du diese Situationen nach und nach erlöst, sie als zu einer früheren Zeit gehörig einordnest. Damit übernimmst du Selbst-Verantwortung für dein Leben jetzt und kannst dich lösen - aber nicht in Protest, sondern in Liebe und Verständnis und der Erkenntnis, daß deine Eltern Menschen sind und keine Übermenschen und ihr Leben genauso führen, wie du deines.
Und du wirst erstaunt bemerken, daß deine Eltern sich lösen werden in dem Maße, wie es dir gelingt, dich zu lösen.

Ich wünsche dir viel Kraft und Einsicht!
lieben Gruß,
myrrhe

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