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re[7]: Panikattacken, Sozialphobie

Verwirrt schrieb am 4. Oktober 2007 um 8:22 Uhr (1083x gelesen):

Liebe Vallah,

ich möchte hier noch einmal auf dein Posting eingehen, vorgestern habe ich mich beim Schreiben wohl etwas übernommen, da ich mehrere Stunden am Stück geschrieben hatte.

Die Frage ist nur, wo ich Menschen finden soll, die zu mir passen und die sich mit mir auch nach draußen trauen. Leider scheint es mir fast unmöglich, solche Leute kennenzulernen. Während der Umschulung hatte ich zum ersten Mal ein paar Leute, mit denen ich zusammen sein konnte, einem habe ich auch ein paar kleine persönliche Probleme anvertraut. Meistens ist es aber so, dass andere sich bei mir ausweinen, das finde ich auch völlig in Ordnung, ich helfe gern, nur weiß ich nicht warum die das tun. Das krasseste Beispiel war so ein "Rockertyp", 2 Meter groß, Vollbart, schwarze Ledersachen, ein Tuch um den Kopf gebunden, Heavy Methal Freak, so wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Schon nach 2 Tagen kam er an und erzählte mir von seiner Ex, seinem Sohn den er nicht sehen darf und seinen Suizid-Versuchen. Nach außen hin war er aber immer lustig, hatte immer einen coolen Spruch auf Lager und machte zu allem einen blöden Kommentar. Ich musste mir später auch dauernd Sprüche wegen meines Gewichts von ihm anhören, aber ich wusste, dass das bei ihm wirklich nur Sprüche waren und er sich nichts dabei denkt.

Aber am Ende der Ausbildung ist der Kontakt zu allen, mit denen ich da täglich zusammen war, komplett abgebrochen. Ich habe dann von mir aus zwar mal Mails und SMS hingeschrieben, gab aber nur kurze Antworten und was mit wenig Zeit und das war es dann. Ich kann es ja irgendwie auch verstehen, da die Leute ja auch alle woanders herkamen (von Kölln, Berlin, aus dem hohen Norden... einer musste immer die Strecke von über 700 km fahren). Ist klar, dass man sich da im "realen Leben" kaum noch sehen könnte. Aber wenn man täglichzusammen war, auch in der Freizeit, seine E-Mail Adressen und Handy-Nummern austauschte um danach in Kontakt zu bleiben... naja.

Aber so war es immer bei mir. Ist eben nicht leicht...

Kennst du "Illegal 2001" ? Ist eine deutsche Rockband und ist meine Lieblingsband. Die hatten 1993 mal einen schönen Song:

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Manchmal bin ich etwas angestrengt vom Leben,
wenn alles etwas leichter wär, ich hätte nichts dagegen.
Was man auch tut, es geht meistens daneben.
Man ist viel zu beschäftigt mit überleben.
Alles, was man machen kann, ist zu hoffen ein Leben lang,
einen Freund zu finden, der zu Dir hält,
ist alles was zählt auf dieser Welt, das ist alles was zählt.

Manchmal lauf ich stundenlang durch die Stadt,
ich habe die Jagd nach Glück, ich hab sie so satt.
Mann fängt immer von vorne an, und endet irgendwo,
wo man nichts mehr, wo man nichts mehr sagen kann.
Alles was ich wirklich will, ist zu weit weg und hält nicht still.
Jemand, den man ohne irgendwas aufzugeben einfach lieben kann.

Sei mein Freund, mach mir Mut, sag es wird alles wieder gut
Sei mein Freund, sag mir, es ist alles nicht so schlimm,
wir kriegen das schon wieder hin.

Manchmal schließe ich die Augen, und dann bin ich allein.
Dann seh ich viele Dinge, heh, die könnten Wahrheit sein.
Doch die Realität ist schnell, schnell und gemein,
sie holt mich immer wieder ein
Das Leben ist manchmal hart, blutige Kämpfe und mieser Verrat.
Dann braucht man jemand dem man sich anvertrauen kann,
dem man in die Augen schauen kann

Sei mein Freund...
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Quelle:
Songtext von Illegal 2001, Album "Skandal", 1993

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