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re[3]: Panikattacken, Sozialphobie
Verwirrt schrieb am 2. Oktober 2007 um 0:44 Uhr (1348x gelesen):

Liebe Vallah, liebe Lilly

Danke für die Antworten.
Ich wünsche es auch niemanden. Hatte mal eine ganze Zeit vorher einen Beitrag in der Sendung Galileo gesehen, da ging es um eine Frau, die ebenfalls unter Panikattacken litt, wenn sie raus ging. Sie ist dann mit Begleitung der Therapeutin rausgegangen, wobei sich die Therapeutin im Hintergrund aufhielt, wo sie für die patientin nicht sichtbar war, da da dachte ich auch noch, was es alles so gibt... konnte mir aber auch nicht viel darunter vorstellen, bis es mir selbst passierte.

Ich habe auch von diesem Internetbekannten, der mir den Tipp mit der Therapeutin gegeben hat, erfahren, dass seine Frau ebenfalls unter Panikattacken und Depressionen gelitten hat, die Behandlung dauerte bei ihr 5 Jahre. Aber seltsamerweise begann es bei ihr ebenfalls nach einem Kreislaufzusammenbruch (bei ihr war es die "normale" Variante, wo der Bludruck in den Keller geht und man zusammenklappt). Sofort danach ging es auch bei ihr los. Sie konnte auch nicht mehr raus.

Ich vermute, dass bei meiner "Hypertensiven Krise" irgendwas passiert ist im Gehirn, dass es nun bei eben solch harmlosen Situationen wir über den Markt gehen die Situation als Lebensbedrohlich hält. Dieses "Fluchverhalten" ist ja angeboren, auch Tiere haben es. Das ist auch sinnvoll, damit wir in gefährlichen Situationen (ein Kampfhund rennt uns hinterher, in der Wohnung bricht Feuer aus...) instinktiv fliehen können, um unser Leben zu retten.

Bei einer Panikstörung geschieht dies dann eben auch in völlig harmlosen Situationen, ich weiß selber, dass nichts passiert, dass es Quatsch ist, dass früher auch nie was passiert ist... aber man kann es nicht steuern, da es ein instinktives Verhalten ist. Man nennt das in der Medizin auch "Agoraphobie" (übersetzt: Angst vor großen Plätzen). Ich habe aber keine Angst vor großen Plätzen, solange sie Menschenleer sind. Ich habe Angst vor Menschen / Menschenmengen. Da heißt der Unterbegriff dann "Sozialphobie". Diesen Begriff habe ich auch erst vor ein paar Wochen das erste Mal gehört.

Also mal als Beispiel, damit man sich es in etwa vorstellen kann:
Ein bissigiger Hund rennt hinter einem her, man weiß, er wird beißen. Also schaltet man ins Fluchtverhalten und rennt automatisch weg. Plötzlich steht man vor einer Mauer und kann nicht weiter... die pure Panik bricht aus. Wenn ich also in der feien Wildbahn bin, in einer Schlange an der Supermarktkasse stehe, kann ich auch nicht einfach fliehen, dann fängt es häufig an. Wenn ich dann dran bin und bezahlen muss, bin ich meistens nur noch stark am Zittern und der Schweiß tropft auf das Transportband. Wenn ich dann draußen bin und auf meinem Roller sitze, ist es wieder vorbei. Ich kann auch keine öffentliche Verkehrsmittel fahren, dass ist heute unmöglich, früher bin ich immer mit Zügen und Bussen überall hingefahren. Aber da hat man wieder diese Situation des eingesperrt seins, die vielen Leute, man kann nicht raus.

Ich habe deshalb auch immer noch Diazepam fü den Notfall hier liegen, nehme es aber nur selten, da es gefährlich ist. Ist ein starkes Beruhigungsmittel, dass aber nicht müde macht.

Übrigens gehört diese Erkankung zu den häufigsten psychischen Erkrankungen dieser Zeit, die Meisten reden nur nicht drüber, damit man sie nicht für verrückt hält. Meine Therapeutin sagte mir auch, "Was glauben Sie, wie viele darunter leiden und wie viele Patienten mit Panikattacken ich hier behandle".

Sie meint, dass es bei mir daher kommt, dass ich eben mein Leben lang alles in mich reingefressen habe, darum auch das Übergewicht, habe mich nie gewehrt, in der ganzen Schulzeit nicht, während der ersten Ausbildung nicht und auch beim Job nicht. Ich habe immer versucht, alles zu ignorieren.

Bei der Umschulung allerdings war die Situation völlig anders, dort wurde ich kaum gehänselt, denn ich habe in einem großen Berufsförderungswerk (BFW) umgeschult. Jeder dort hatte irgendwelche Probleme, weshalb er seinen alen Job nicht mehr machen konnte. Altersmäßig ging das von anfang 20 bis anfang 50. Da fuhren Leute in Rollstühlen rum, junge Menschen mit Gehhilfen... aber auch Menschen mit psychischen Problemen, denen man äüßerlich nichts ansah. Dort wurden sehr viele verschiedene Berufe ausgebildet, in konzentrierter Form, denn in der Lehre hat man 3 Jahre, in der Umschulung muss man das Selbe in 2 Jahren schaffen, die Prüfungen sind natürlich von der IHK, die auch alle anderen bekommen, die eine 3-jährige Lehrstelle haben. Also da gibt es keine Unterschiede. Die Arbeitszeiten waren auch normal, von 7:30 Uhr bis 16:30 Uhr (mit Pausen dazwischen) abwechselnd mit Theorie und Praxis. Auch ein 3-monatiges Praktikum in einem normalen Betrieb gehörte dazu, den Platz musste man sich natürlich selber suchen.

Jedenfalls bin ich dort nicht oder kaum gehänselt worden, weil die Menschen dort alle erwachsen waren und alle selber Probleme hatten, da hatte ich auch keine Angst, rauszugehen, im BFW selber gab es eine Kneipe (tagsüber Cafeteria / Kiosk, abends Kneipe / Kiosk) und dort habe ich auch abends mit anderen gesessen und mal ein Bierchen getrunken, es gefiel mir sogar richtig gut dort und ich fühlte mich dort wohl. Es war eine andere Welt. Wenn ich rausging, mit dem Bus in die Stadt fuhr, dann war es wieder anders, dann kamen die Sprüche wieder, aber im BFW fühlte ich mich sicher.

Bis nach knapp einem Jahr dann die Panik losging...

Die Therapeutin meint eben dazu, alles, was ich vorher in mich reingefressen habe, ist wie ein geschwür auf der Seele immer weiter gewachsen und dann in dieser "ruhigen Phase" hat es sich gelöst und ist quasi explodiert. Das mit damals 28 Jahren... heute bin ich schon 32.

Ist also letztenendes meine Schuld, weil ich Minderwertigkeitskomplexe hatte und mit persönlichen Angriffen anderer nicht umgehen konnte und zu feige war, mich zu wehren, denn wenn jemand Sprüche macht, dann meistens nur, wenn derjenige mit anderen zusammen ist. Denn in der Gruppe fühlt man sich ja stark und ich hatte kein Bock, was auf die Fresse zu kriegen.

Dazu gab es niemanden auf der Welt, mit dem ich hätte reden können. Meine Eltern verstanden das nicht, meine Mutter meinte nur immer: "Wenn es wirklich so schlimm wäre, würdest du auch was tun und abnehmen". Genauso wie bei den Panikattacken, ich habe es ihr erzählt, das versteht sie aber auch nicht, sie meinte, es sei alles nur Einbildung... ich soll mich nicht so anstellen... ich solle lieber abnehmen und arbeiten gehen... danach habe ich denen nichts mehr gesagt, weil es nichts bringt.

Wie schonmal irgendwo erwähnt, ist meine Mutter sehr konservativ. Es wurde auch zuhause niemals über Sex geredet, habe nie gesehen, dass meine Eltern sich geküsst oder umarmt hatten, ich selber wurde es auch nie. Aber ich liebe meine Eltern trotzdem, meine Mutter wurde ja schließlich auch so erzogen, streng katholisch. Ich gebe ihr deshalb auch keine Schuld. Aber eines habe ich daraus gelernt: Ich möchte nie so werden wie meine Eltern, sie sind ja auch zumindest in dem Sinne noch für mich da, wenn ich mal weiter weg muss (habe kein Auto) z.B. einmal im Monat zum Neurologen, das sind 20 km und ich kann keine öffentl. Verkehrsmittel fahren... sonst wäre ich auch aufgeschmissen.

Man, ich schreib hier wieder Romane, aber wenigstens kann ich diese ganze Sch...e mal rauslassen.

Falls jemand Fragen hat oder ähnliche Probleme, ich kann auch sehr gut zuhören und nicht nur jammern, dann habe ich auch nichts gegen privaten E-Mail Verkehr (nur mal so am Rande).


Liebe Grüße
Verwirrt

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