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re[3]: das spirituelle Ego
Eventuelle schrieb am 5. Dezember 2005 um 22:08 Uhr (533x gelesen):

Hallo Morpheus,

es ist mir zwar schleierhaft, warum Du mich "abklopfen" willst, aber ich gehe mal davon aus, dass Dich Persönlichkeitsprofile interessieren, und vielleicht hast Du beruflich damit zu tun. Nun gut.

Deine Antworten sagen mir, dass Du es für unwahrscheinlich hältst (weil noch nicht begegnet?), dass ich ohne Glaubenssätze leben kann. Ja, ich halte alles für möglich, das erstmal grundsätzlich. Ich habe Vorlieben (Betonung auf "lieben"), ja, aber ich lasse jedem seine Bilder. Meine eigenen Bilder habe ich zur Genüge abgeklopft und festgestellt, dass in jeder Entwicklungsphase andere, neue entstanden sind. Darum lasse ich das.

Enttäuschung setzt Erwartung voraus und die Hoffnung, dass ein Defizit gefüllt wird. Dieser Anspruch an die Mitmenschen hält mich in einem kindlichen Status fest, also lasse ich das.

Ablehnung setzt eine feste Gefühlsstruktur voraus, wo etwas nicht hinein passt. Es gibt wohl einen falschen Ort und Zeitpunkt, wenn etwas "nicht passt", und es kann wie Ablehnung aussehen, ist es aber nicht.

Stolz ist eine verfestigte Selbstreflexion, die nur Teilbereiche der Gesamtheit widerspiegelt.

Und nun würde ich gerne von Dir wissen, warum ich auf Dein Posting mit diesen drei Eigenschaften hätte reagieren sollen? Keines davon trifft zu. Deine Worte sind für mich schwarze Buchstaben vor einem weißen Hintergrund, voller Informationen über Dich und deswegen interessant, weil Du ein Mensch bist. Ich lese Deine Postings gerne, weil Du keine Plattitüden von Dir gibst, nachdenkst, einen angenehmen Schreibstil hast und höflich bist. Irgendwie kommst Du mir zwar bekannt vor - aber lassen wir das mal. Nein, ich kann Dir versichern, dass ich ein Lächeln auf den Lippen habe.

Keine Gefühle? Jetzt muß ich aber lachen. Ich vermute eher, wenn Menschen mich nicht mögen, dass sie nicht sehen können, wie einfach alles ist. Oft spreche ich genau den Knackpunkt an, und manch einer wehrt sich dagegen. Soll ich mich darüber aufregen?

Sicher, Psychologen haben ihre Methoden. Auch für mich ist es immer wieder interesssant, neue Erkenntnisse aus einer Therapiestunde mitzunehmen, über mich und über den Therapeuten.

Wenn ich Dir zu positiv vorkomme, ist es vielleicht Deine eingeschränkte Sichtweise, die es nicht für möglich hält, dass jemand einfach nur neugierig ist, ohne sich gleich mit allem emotional zu verbinden? Merkwürdig, dass Du gleich von Gefühlsarmut oder -kälte oder Unstimmigkeit sprichst. Ist es für Dich logischer, wenn jemand ausrastet und Dir die Klamotten um die Ohren haut? Hm. Bist Du vielleicht so? *kicher - augenzwinker*

> >>>Das spirituelle Ego? Nichts anderes als zu glauben, man ist auf dem richtigen Weg.<<<
> Das erschließt sich mir nicht. Ist es denn besser zu glauben, man sei auf dem falschen Weg? Oder ist es besser zu glauben, man wisse nicht, ob der Weg richtig ist? Oder denkst du, wir bräuchten gar keinen Glauben?
> Ist nicht für jeden Menschen sein Weg genau der richtige?

Dies lässt sich nicht erklären. Sorry.

> und das Ego ist für mich ein Zustand.

Hast Du Lust, mir darüber mehr zu schreiben?


Liebe Grüße
Evenuelle

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