re[6]: etwas OT, aber ich möchte dennoch ...
Asherah * schrieb am
21. Juli 2007 um 16:46 Uhr (1093x gelesen):
>> ... aber im Zuge des Lesens ist mir etwas aufgefallen. Ich sag's jetzt einfach mal grade heraus, bitte nimms's mir nicht übel! >>>
Nein, tue ich nicht. Ich werde lediglich versuchen, das Bild von mir zu klären. Wobei ich durchaus verstehen kann, wenn ich anders wirke... deswegen eben bereit bin, versuchen es zu erklären.
>>>und die Diskussionen werden lang und länger, und man brauchte immer mehr Zeit, um darauf zu antworten. Die Frage ist, warum das so ist. >>>
Ja, das stimmt. Weil ich viel denke, viel schreibe und sehr geübt bin viel und schnell zu schreiben und während dem Schreiben aus einer schlechten Angewohnheit denke. Was andere "viel Text" erscheint ist für mich recht wenig und schnell hingeschrieben.
Ich weiß, dass ich da nicht die Einzige bin. Aufmersamkeit ist da nicht der einzige Grund. Für mich persönlich spielt viel mit rein grundsätzlich missverstanden zu werden, so dass ich tatsächlich den Zwang habe (den ich selbst an mir bereue) zu versuchen im Vorfeld Mißverständnisse aus dem Weg zu räumen. Was es seltsamerweise meist noch schlimmer macht.
Ingesamt aber liegt es daran, dass ich ganz anders an Fragestellungen heran gehe, wozu dieses Posting auch sehr exemplarisch ist: Ich hab zu jedem Problem schon zig Tausend Lösungsansätze. Es ist nicht mein Problem neue zu finden, sondern aus dem großen Pulk die richtigen heraus zu finden, denn wenn man zu viel denkt, alles irgendwann gleichwahrscheinlich wird. In fast allen meinen persönlichen Fragestellung verlangt es mir nach einer Reduzierung auf das Eigentliche, nicht nach einer Erweiterung. Nach Ordnung. Wobei "Unordnung im Denken" aufgrund der vielen gesammelten gleichwertigen Lösungsansätze mit ein Grund für mangelnde Klarheit und Textlänge sind.
>>und zweitens gerne Antworten hättest, die du dir im Prinzip selbst geben könntest.>>>
Im Grunde ja. Der richtige Ansatz ist bei meinen Denken immer schon inklusive. Ich kann ich nur meist nicht unter all den vielen heraus finden. Siehe oben.
>>es gibt immer, wenn man will, neue Blickwinkel und Ansatzpunkte. >>>
Neue Kombinationen, die neue Blickwinkel ergeben. Ja. Aber dazu muss man erst mal die anderen aussieben. Stell es Dir so vor: Ich arbeite an 4 bis 5 1000 Teilen-Puzzle gleichzeitig und bin im Einzeln auch recht weit, aber die uneingebauten Puzzelteile sind durcheinander gemixt. Selten geht es darum ein neues Puzzelteil zu finden, sondern auszusieben, was wohin gehört.
>>>Ich habe schon oft das Gefühl gehabt, daß du dich um die Gefühle gerne herumdrückst und lieber mit dem Verstand argumentierst. Möglich, daß das einem wissenschaftlich Orientierten leichter fällt ...? Aber da wäre auch ein Ansatzpunkt ...>>>
Ich bin analystisch. Und wenig emotional in gewisser Ebene. Zu emotional auf andere Ebene. Über mich streiten sich von jeher die Gemüter ob ich einfach ZU VIEL FÜHLE oder GEFÜHLSKALT bin. Sowohl als auch. Eine eindeutige Antwort wird und kann es nicht geben.
Weshalb Emotionen OHNE begleitenden Verstand recht tödlich für mich sind.
Ich flüchte allerdings nicht vor Emotionen, falls Du das meinst. Als Hinweis sollte ich an der Stelle noch mal sagen, dass ich ja unbedingt Verhaltensforscher werden will und mich deswegen mit dem Studium "quäle". Am liebsten Attraktivitätsforschung/Liebe mit evolutionärer Basis, das ist meine große Leidenschaft. Und egal was wird: Das wird auch so bleiben. Ob ich mein Ziel erreicht oder nicht, es gehört zu mir.
Ergo: Ja, Gefühle sind vorhanden, werden nicht geleugnet, aber von Haus analytisch betrachtet. Ansonsten würde ich vermutlich ziemlich ähnlich dem SchwarzenSchalk klingen (ohne das angreifend zu meinen).
Hinzu kommt auch, dass ich definitiv Gefühle ganz anders bewerte, so dass Kommunikation nur in selten Fällen möglich wäre. So ist ein Verstand-Argumentieren durchaus sehr empfehlenswert, was die Existenz von Gefühlen aber nicht negiert.
Zumal die wirklichen tieferen Gefühle fernerhin definitiv NICHT in dieses Forum hierher gehören.
>> Nun noch ein Satzerl zur Diskussion selbst ... Wenn ich sage "löse dies, dann ...", dann meine ich damit natürlich nicht: "gelöst - erledigt". Denn im allgemeinen berührt man schichtweise seine Probleme: erst kommt die "Außenhaut", dann geht es in die Tiefe. Oft sucht man erstmal herum und glaubt, man stochert im Dunkeln, bis man dann, wenn man offen ist und Zeichen beachtet - die können ohne weiteres auch in einem Forum gegeben werden -, sich immer mehr annähert.
> Nur: bereit muß man sein. Und der Verstand ist dabei eigentlich höchstens der Impulsgeber ... das Eigentliche folgt über innere Wahrnehmung ... Aber der Knackpunkt ist die Bereitschaft, etwas zu tun. Wenn man wirklich will, kommt eines nach dem anderen. Ganz von selbst. Durch das Wollen.>>>
Soweit ganz klar. Siehe den Beitrag "Auflösung". Sonst hätte ich das Topic gar nicht erst geöffnet. Gelöst wurde die Frage dann auch ganz anderer Schiene. Bloss dass dies VORHER nicht funktionierte, weil erst im Vorfeld was anderes "gelöst" werden mußte (bzw. im Begriff ist). Es war also durchaus sinnvoll längst durchgekautes an die Oberfläche zu holen und nun unter neuen Vorrausetzungen erneut durchzugehen. Alleine das signalisiert schon die Bereitschaft.
A.

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: