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re[2]: Nachgefragt
Elfentraum schrieb am 16. November 2006 um 15:45 Uhr (824x gelesen):

Hallo Armin,


> ich bin mal so frei Tajas Antwort vorweg zu nehmen. Wenn du ein Problem mit einer Person hast, so heißt das nicht immer, dass du dieselben Charakterzüge, bzw. Charakterschwächen hast, sondern, dass die Person in dir bestimmte Hebel des Unterbewusstseins in Gang setzt und darüber sollte man sich, der Weiterentwicklung willen, Gedanken machen.

Tja und eben das heißt es nicht immer. Vieleicht solltest Du einfach mal ein paar Semester Psychologie studieren oder Dich mal mit Psychotherapie auseinander setzen. Ich kenne mich in dem Bereich berufsbedingt sehr gut aus und genau aus dem Grund stört es mich, wenn man sich ein par Dinge aus dieser wissenschaftlichen Disziplin herauspickt, sie völlig aus dem Zusammenhang reißt und sie dadurch pervertiert.
Ich habe den Quatsch mit dem "wenn Dich das jetzt so an mir stört, mußt Du mal bei Dir selber schauen, warum das so ist" leider schon viel zu oft gehört. Der Satz ist aus der Psychotherapie und bei Neurotikern durchaus angebracht. Allerdings ist nicht jeder Mensch neurotisch und deshalb trifft diese Pauschalaussage auch nicht auf jede Person zu.


Das Phänomen, welches in dem ersten Beitrag angesprochen wurde ist die sogenannte Projektion. Hierbei werden eigene unterdrückte Gedanken, Vorstellungen und Gefühle in eine andere Person hineinprojiziert/gespiegelt. Das heißt, dass wir an einer anderen Person grade die Dinge wahrnehmen, die wir an uns selber nicht wahrhaben wollen. Dem zu Grunde liegt immer ein unbewußter Konflikt, also ein psychisches "zwischen den Stühlen sitzen". Dieser Konflikt ist unbewußt, d.h. wir bemerken es nicht. Beim Bestehen von unbewußten Konflikten spricht die Psychologie übrigens von einer Neurose.

Dieser Konflikt läßt sich zurückführen auf emotional geladene Erlebnisse in der Kindheit, die nicht richtig aufgearbeitet werden konnten. Sobald sich ein dann dieser unbewußte Konflikt in unsere Wahrnehmung drängt, versucht die Psyche diese Wahrnehmung abzuwehren. Dafür hat die Psyche verschiedene Strategien entwickelt (sog. Abwehrmechanismen), eine davon ist die Projektion, die in dem Startbeitrag angesprochen wurde. Andere Strategien können die Verleugnung sein (es kann nicht sein, was nicht sein darf), die Verkennung ins Gegenteil (z.B. bei sexueller Triebhaftigkeit wird diese in eine extreme Keuschheit verkehrt), die Verschiebung (man ersetzt einfach eine bestimmte Handlung, ein bestimmtes Bild durch einE andereS), die Introjektion (hier werden Normen, Handlungen und Ansichten einer anderen Person einfach als die eigenen übernommen, z.B. übernimmt ein Klient von seinem Psychotherapeuten den Satz "wenn Dich das so sehr stört, dann schau doch mal bei Dir warum das so ist" und bringt ihn bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit an), etc.


Wie gesagt, die Sache mit dem "Spiegeln" stimmt nur dann, wenn unser Unwohlsein in Gegenwart einer bestimmten Person mit einem unbewußten Konflikt in uns zusammenhängt, wir also neurotisch sind.
Es kann also durchaus ein Zeichen von geistiger Gesundheit sein, wenn man sich in Gegenwart bestimmter Personen unwohl fühlt und dann jemandem das Thema "Spiegel" um die Ohren zu hauen, ist m.E. ein Totschlagargument erster Güte, besonders beliebt, um berechtigte Kritik im Keim zu esticken.

Grüße

Elfentraum

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