Musik als Erlebnis
Eventuelle schrieb am 10. Mai 2005 um 12:57 Uhr (569x gelesen):
Hallo Eleonore,
> ich habe das nur bei Buchstaben, Zahlen u. ä. Kram
> und bei Musik.
Musik ist auch bei mir immer schon ein "Erlebnis" gewesen, egal, welche Richtung oder Stil. Natürlich habe ich Vorlieben, z.B. Blues und Jazz. Musik ist für mich eine höhere "Seins-Ebene", vergleichbar mit Mathematik. Man kann mit ihr a l l e s ausdrücken, jeden Zustand, meine ich jedenfalls. Vielleicht glaube ich das aber auch nur, weil mich Musik t_o_t_a_l erfasst. Und es ist für mich körperlich schmerzhaft, wenn ich merke, dass etwas dabei nicht stimmt, unlogisch ist und nicht richtig "erfühlt". Natürlich ist das subjektiv und kann für jemand anderen völlig richtig sein.
Als Kind habe ich bei Musik immer Landschaften gesehen, aber auch zwischenmenschliche Prozesse wie wenn zwei Charaktere aufeinanderstoßen und miteinander agieren. Verschiedene Instrumente sind für mich verschiedene Stimmungen und haben unterschiedliche Aussagekraft. Bei Orchestermusik werden die verschiedenen Instrumente zur Harmonie verschiedener Meinungen, die in Akzeptanz aller anderen miteinander agieren und um des Höheren willen sich unterordnen. Alles in allem berührt Musik so stark meine Seele, dass ich das Gefühl habe, ich b_i_n das, was ich höre.
Wenn um mich herum ein allgemeiner Geräuschpegel ist, z.B. auf ner Party, höre ich zuallererst Musik heraus, auch im Gespräch mit jemand anderem. Dann höre ich manchmal eher der Musik zu als dem gesprochenen Wort. Musik übt auf mich auch eine enorme Bewegungs-Aufforderung aus, und meistens weiß ich auf der Tanzfläche schon im Voraus, was als Nächstes kommt.
Die Unendlichkeit (Erwinio sprach sie an) steht vor mir wie ein weiter offener Bereich, in dem ich mich s_e_h_r heimisch fühle, mehr als hier auf der Erde. In meiner jugendlich-romantischen Zeit habe ich am liebsten in den Sternenhimmel geschaut, und wenn die unzähligen Sterne andere verunsichert haben, so fand ich bei mir nur Vertrauen und Verbindung. Ja, die Unendlichkeit ist mir eher Heimat als die Endlichkeit. Vielleicht ist das überheblich, aber ich kann da nix machen. Es ist einfach so. Ich finde es auch immer wieder traurig, wenn Menschen glauben, so wie es einige hier tun, alles sei begrenzt. Dann möchte ich ihnen die gewaltige Schönheit der Unendlichkeit, ihre Kraft, Ausdauer, Langmut, Sicherheit zeigen, dass alle Angst und Sorgen verschwinden könnten. Wir haben im Grunde doch soooooo viiiieeeeelll Zeit und mit etwas Geduld können wir alles erleben. Man braucht nur den Deckel oben am Kopp und am Herzen zu öffnen.
Uups - das war natürlich alles nur meine perönliche Meinung.
Herzliche Grüße
Eventuelle
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