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Innere Vorstellung von Zeit
Eleonore B. v. d. Dunkel schrieb am 9. Mai 2005 um 19:42 Uhr (556x gelesen):
Hallo Schmetterling,
das sind sehr viele Fragen, Danke dafür, ich werde mich daher etwas knapper fassen -
> Ich weiß z.B. nicht so recht, was ich mir darunter vorstellen soll, wenn Du sagst, daß Du an Silvester ganz oben auf dem Jahr "stehst". Meinst Du das bildlich oder im übertragenen Sinne? Erklär doch mal bitte etwas genauer, bzw. ausführlicher, wie und was Du damit meinst.
Ich meine es so, wie ich es sage, ich stehe tatsächlich oben auf dem Jahr :)
> Du sprichst nur von einer Woche, was meinst Du damit, wo sind die anderen Wochen?
Die anderen Wochen kommen dahinter, wenn es aber sehr viele werden und ich anfange, in Monaten zu denken, dann rutsche ich in das Jahr, das aus übereinandergestapelten Rechtecken besteht.
Was symbolisieren die Kästchen? Sollen das die Tage der Woche sein. Haben die jeweiligen Farben und Streifen Bedeutungen und wenn ja, welche?
Ja, es sind die Tage der Woche, woher ihr Aussehen kommt, weiß ich nicht, über die Bedeutung habe ich schon versucht, zu spekulieren, aber dabei ist nichts Ernsthaftes herausgekommen.
> >Die Zahlen: Bei 20 und bei 100 gibt es einen Knick, ab 100 läuft es immer weiter, das Unendliche ist
> >ganz weit rechts und ich kann es nicht mehr greifen.
>
> Im welchen Zusammenhang steht das mit deinem inneren Kalender? Meinst Du hier Jahreszahlen?
Nee, einfach die Zahlen, das Zahlensystem und das Kalendersystem sind eigentlich zwei verschiedene, trotzdem aber eng miteinander verwandt.
Wenn letzteres, hast Du eine Idee, welchen Sinn diese Zeitpunkte (20 und 100) machen könnten? Spontan fiele mir ein, daß, sehr großzügig aufgerundet, 20 Jahre in etwa die Spanne einer Generation bilden und 100 Jahre die Spanne eines Menschenlebens.
Keine Ahnung, woher die Knicke kommen.
> >Andere Leute haben wohl dieses Zeug wohl nicht im Kopf und sie verstehen nicht, was ich meine!
> Dann versuch es doch mal genauer zu beschreiben.
Hab ich schon, hat nix gebracht. Wenn ich zu ausführlich werde, dann wird es zu nervig für so manchen :)
> >In meinem Kopf sieht es zwar wieder anders aus als auf einem normalen Kalender, aber das
> >liegt doch auf der Hand, daß man da irgendeine Vorstellung im Kopf haben muß!
Wie soll es denn sonst gehen???
Du hast ja auch gewisse visuelle Vorstellungen in Deinem Kopf - ich denke, die hat wirklich fast jeder, nur den meisten sind sie nicht bewußt und bei vielen sind sie nicht so ausgeprägt, daher finden es viele so befremdlich.
> Und daneben gibt es ja noch (äußere) Terminkalender. Die haben sich, zumindest bei mir, in der Praxis als sehr hilfreich und effizient erwiesen.
Einen "richtigen" Terminkalender aus Papier benutze ich trotzdem auch noch :)
> >Ich vergesse keinen Geburtstag und weiß immer, welcher Tag ist. Ich war immer sauer,
> >wenn Leute beispielsweise meinen Geburtstag vergaßen, jetzt wird mir immer klarer,
> >warum sie ihn dauernd vergessen. Wenn sie doch gar kein System haben!
>
> Naja, vielleicht liegt dem einen oder anderen aber auch nur nicht soviel daran, sich daran zu erinnern. Ich finde Geburtstage z.B. eher unwichtig, weshalb ich sie eher schlecht merke.
Da hast Du eigentlich recht, sie sind auch unwichtig.
Eigentlich bin ich auch in einem Alter, in dem man Geburtstag i. d. R. uninteressant und irrelevant findet.
Nur bin ich jemand, der gerne anderen Leuten (zum Geburtstag eben zum Beispiel) eine Freude macht, und das meine ich auch erstmal von ganzem Herzen und uneigennützig, dennoch tut es weh, wenn derjenige meinen dann z. B. ganz vergißt - das war ja auch nur ein Beispiel, ich wollte damit verdeutlichen, wie sehr ich lange Zeit davon ausgegangen bin, daß andere auch mit so einem deutlichen System im Kopf leben und es dann offensichtlich doch nicht tun, sonst würde ihnen ja so etwas nicht passieren, wie bestimmte Daten vergessen.
> Wie gesagt, um bestimmte Funktionen (das Erinnern/Merken von Terminen/Daten) meines Geistes abzurufen brauche ich nicht immer unbedingt bestimmte, anschauliche Vorstellungen. Es funktioniert so unmittelbar und intuitiv wie das Heben eines Armes. In Einzelfällen kann es dann aber doch hilfreich sein, zusätzlich bestimmtes zu visualisieren.
Ja, genau!
> Wenn ich nachdenke schaue ich grundsätzlich bevorzugt nach rechts oben. Insofern assoziere ich dann beim Gedanken an das Morgen einen Bereich, der rechts vor mir über meinem Kopf liegt.
Also hast Du auch eine räumliche Vorstellung von Zeit, sie war Dir nur nicht immer so bewußt!
> Wenn Dir ein System oder eine bestimmte Technik hilft sehr präzise und zuverlässig innerlich Termine zu verwalten, dann ist das doch ok und in gewissen Sinn beneidenswert.
Ich wollte hier mit diesem Thread wirklich keinen Neid hervorrufen, und wenn jemand aber schreibt, daß es beneidenswert ist, bin ich natürlich zugegebenermaßen ein bißchen stolz drauf, (wobei ich in vielen anderen Bereichen wieder andere beneiden kann).
Wenn aber jemand schwarzen Neid gegen mich aufbringt,
verletzt mich das sehr. Und wenn andere dann meinen (siehe Antwort unten von Fürst sowieso) daß ich es hier drauf anlege, Neid zu provozieren, dann empfinde ich das als hochgradig bösartig und völlig unter meinem Niveau.
Ja, da bin ich dann wirklich sehr hochnäsig :)
> Seit wann hast Du das System? Wie kamst Du dazu?
Schon immer, keine Ahnung. Seit kurzer Zeit weiß ich,
daß es an meiner Neigung zu Synästhesie liegt, darüber habe ich unten schon mehr geschrieben, will das nicht ausufern lassen mit der Synästhesie.
Viele Grüße!
Eleonore
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