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Die Kunst des Handlesens (*)
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Innere Vorstellung von Zeit
Schmetterling schrieb am 10. Mai 2005 um 10:02 Uhr (554x gelesen):
Hi Eleonore!
>> Ich weiß z.B. nicht so recht, was ich mir darunter vorstellen soll, wenn Du sagst, daß Du an
>>Silvester ganz oben auf dem Jahr "stehst". Meinst Du das bildlich oder im übertragenen Sinne?
>>Erklär doch mal bitte etwas genauer, bzw. ausführlicher, wie und was Du damit meinst.
>Ich meine es so, wie ich es sage, ich stehe tatsächlich oben auf dem Jahr :)
jaja... ;-)
Ok, dann stellst Du Dir also (unwillkürlich?) gedanklich eine Art Illustration von Jahr vor, das aus farbigen Räumen ("Kästen") gebildet wird vor, auf daß Du, etwa an Silvester, sinnbildlich herabblickst.
Aber wie darf ich mir das konkret vorstellen? Heißt das, daß sich diese visualisierten, farbigen Kästchen tatsächlich mit dem, was Du aus deiner realen Umwelt wiehst, überlagert oder blendest Du das Umweltsehen innerlich etwas aus und konzentrierst Dich dann nur gedanklich auf deinen gedachten Kalender? Ich meine, wenn ich mir so vorstelle, wie Du so über eine Straße gehst und dabei an einen Termin denkst und dann plötzlich nicht mehr die Autos siehst, weil alles vor Dir nur so von farbigen Kästchen wimmelt, dann stelle ich mir das sehr problematisch vor...
Ich frage mich also, wie konkret deine Vorstellungen (von Zeit) dann genau sind, bzw. in welchem Verhältnis sie zu den restlichen Wahrnehmungen stehen. Kannst Du das etwas ausführen.
[...]
>> >Andere Leute haben wohl dieses Zeug wohl nicht im Kopf und sie verstehen nicht, was ich meine!
>> Dann versuch es doch mal genauer zu beschreiben.
>Hab ich schon, hat nix gebracht. Wenn ich zu ausführlich werde, dann wird es zu nervig für so manchen :)
Schade, erst machst Du neugierig und dann blockst Du ab.
>> >In meinem Kopf sieht es zwar wieder anders aus als auf einem normalen Kalender, aber das
>> >liegt doch auf der Hand, daß man da irgendeine Vorstellung im Kopf haben muß!
>Wie soll es denn sonst gehen???
Na, hab ich doch schon geschrieben. Es funktioniert unmittelbar.
>Du hast ja auch gewisse visuelle Vorstellungen in Deinem Kopf - ich denke, die
>hat wirklich fast jeder, nur den meisten sind sie nicht bewußt und bei vielen sind sie
>nicht so ausgeprägt, daher finden es viele so befremdlich.
[...],
>ich wollte damit verdeutlichen, wie sehr ich lange Zeit davon ausgegangen bin, daß
>andere auch mit so einem deutlichen System im Kopf leben und es dann offensichtlich
>doch nicht tun, sonst würde ihnen ja so etwas nicht passieren, wie bestimmte Daten vergessen.
Diesen Schluß halte ich für vorschnell, denn schließlich gibt es ja auch Menschen mit gutem Zahlengedächtnis ohne daß sie sie dabei auf zusätzliche Art besonders visualisieren. Die Annahme, daß Menschen ausschließlich Daten vergessen, weil sie nicht über dein System verfügen, kann so dann eigentlich nicht gehalten werden.
Außerdem, in der Absolutheit und Selbstverständlicheit, in der Du das sagst hat, macht deine Aussage eigentlich nur Sinn, wenn Du _nie_ Daten vergisst. Meinst Du das wirklich???
[...]
>> Wenn ich nachdenke schaue ich grundsätzlich bevorzugt nach rechts oben. Insofern assoziere
>>ich dann beim Gedanken an das Morgen einen Bereich, der rechts vor mir über meinem Kopf liegt.
>Also hast Du auch eine räumliche Vorstellung von Zeit, sie war Dir nur nicht immer so bewußt!
Doch, eine räumliche Vorstellung von Zeit habe ich so lange, wie ich mich erinnern kann.
Meine älteste Erinnerung ist ja ausgerechnet die, in der ich ich erkenne, daß ich ein Wesen bin, das sich durch die Zeit bewegt. Damals konnte ich noch nicht sprechen und meine Gedanken bestanden im wesentlichen aus Bildern. Zeit war und ist für mich dabei die Aneinanderreihung (von Erinnerungen) von Räumen. Ich weiß noch heute, wie baff ich damals war, als mir das klar wurde!
>> Wenn Dir ein System oder eine bestimmte Technik hilft sehr präzise und zuverlässig innerlich
>>Termine zu verwalten, dann ist das doch ok und in gewissen Sinn beneidenswert.
[...]
> Seit wann hast Du das System? Wie kamst Du dazu?
>Schon immer, keine Ahnung. Seit kurzer Zeit weiß ich,
>daß es an meiner Neigung zu Synästhesie liegt, darüber habe ich unten schon mehr geschrieben,
> will das nicht ausufern lassen mit der Synästhesie.
Nach meinem Verständnis ist Synästhesie so eine Art von überlagerter, gleichgeschalteter Sinnesempfindung.
Um damit auch wieder einen Dreh zum Paranormalen zu bekommen: Das Aurasehen soll ja auch auf Synästhesie beruhen! Für mich schiene das sehr plausibel.
Grüße,
Schmetterling
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