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Bewusstsein
Nachdenkling schrieb am 27. Juni 2004 um 21:50 Uhr (548x gelesen):
Hallo Pitti,
> Verstehe jeden Deiner Gedankengänge....nur was wären wir ohne auch nur einen Sinneseindruck? Wäre das Bewusstsein dann immer noch vorhanden ?
Zuerst einmal brauchen wir ja nicht immer Sinneseindrücke,
um uns mit etwas zu befassen. Wir können uns Dinge - reale
oder phantastische - vorstellen, ohne zeitgleiche sinnliche
Wahrnehmungen. (Dass sinnliche Wahrnehmungen uns Material
für unsere Vorstellungen und Gedanken liefern, ist eine
andere Sache.) Wenn du einmal eine Meditation erlebt hast,
in der dein Geist völlig still war, d.h. keinerlei Unruhe,
kein Gedanke, keine Vorstellung, dann hast du eine Ahnung
davon, dass eine andere Art von Bewusstsein oder Bewusst-
heit möglich ist.
Zum anderen: Nehmen wir einmal an, die bewusste Wahrnehmung
von irgendetwas (nicht unbedingt körperlich-sinnliche Ein-
drücke) sei nicht auf die körperlichen Sinne angewiesen,
sondern z.B. nur an sie gebunden oder kanalisiert, das
Bewusstsein habe z.B. selbst die Fähigkeit, Dinge wahrzu-
nehmen, sobald es von den körperlichen Fesseln befreit ist.
Es würde also irgendwelche Eindrücke (materiell bedingt
oder nicht) haben, ohne die körperlichen Sinne zu benutzen.
Ist es nicht plausibel anzunehmen, dass das Gehirn nichts
davon mitbekommt, da es erstens selbst materiell ist und
zweitens vermutlich nur die Aufgabe hat, sinnliche Eindrücke
zu deuten und zu verarbeiten und darauf zu antworten und
nicht, bewusste Eindrücke, die den körperlichen "Apparat"
umgehen bzw. nicht nutzen? (Evtl. ließe sich die Sensibi-
lität des Gehirns trainieren.)
> Ohne unsere Sinne, könnten wir z.B. keine Erfahrungen machen, keine Informationen oder Wissen aufnehmen. Es bliebe uns doch im Grunde nichts ?
Das scheint plausibel, und ist - was die körperliche Seite
des Menschen angeht, sicherlich richtig. Eine menschliche
Entwicklung wäre ohne unzählige Sinneserfahrungen nicht
möglich, und Wissen nehmen wir - vielleicht, weil wir es
so gewohnt sind - scheinbar nur über die Sinne auf.
Aber ist das in dieser Allgemeinheit auch richtig? Schon
die (naturwissenschaftlich orientierte) Psychologie lehrt
ja, dass der größte Teil der menschlichen Psyche un- oder
unterbewusst sei. Wissen wir, was alles darin steckt?
Wissen wir, ob "unbewusst" nicht einfach bedeutet "uns
in unserem normalen Wachbewusstsein nicht bewusst" statt
schlicht "nicht bewusst an sich".
Schon die Bereitschaft, alles was vielleicht aus nicht
materiellen Regionen zu uns dringt, auf gewöhnliche Weise
zu deuten, kann ein Erkennen von Informationen und
Eindrücken aus anderen Quellen verhindern.
Ein schönes Beispiel finde ich folgendes Problem:
Wäre es der akademischen Psychologie möglich, Besessenheit
zu diagnostizieren? Ich behaupte nein, und zwar einfach,
weil ein Jenseits bzw. ein immaterieller Raum für Geister
in ihrem Denken nicht vorkommt. Aus diesem Grund würde
wirkliche Besessenheit - falls es sie denn gäbe - stets
als etwas anderes diagnostiziert, z.B. als Psychose. Das
heißt aber wiederum nun nicht, dass jede Psychose in Wirk-
lichkeit eine Besessenheit sei.
In dieser Wiese kann sich - rein theoretisch - die Denkart
ihre eigene Welt schaffen bzw. die Komplexität einer über
das Materielle hinausgehenden Welt verkennen.
Ich glaube, das reicht fürs erste.
Eine gute Nacht wünscht dur (und sich auch selbst) der
Nachdenkling.
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