Re: Du kannst es und schaffst es!
Holger schrieb am 9. August 2003 um 8:51 Uhr (482x gelesen):
Hi Claire,
habe gerade eine Depression hinter mich gebracht - manchmal resigniert man, weil das Gefühl nichts an der Situation ändern zu können oder an seinem Leben, und das auch noch so schwarz wie eben möglich ausmahlt, einen übermannt und man sich schutzlos ausgeliefert fühlt.
Nachdem die Wutausbrüche und die Resignation bei mir immer schlimmer wurden, haben meine wahren Freunde mir auch ein Besuch bei einem Therapeuten verschrieben. Es dauerte lange bis ich ihm vertraut habe. Wir machten meditative Stabilitätsübungen um dann Konfrontationsgespräche zu führen. Ich glaube fest daran, das man Selbiges auch mit einem sehr eng befreundeten Menschen erreichen kann und dazu leichter, weil Du diesem Menschen vertraust und er Dich nicht erst kennenlernen muß, er kann Dich auch leichter hinterfragen und kommt Dir auch schneller auf die Schliche, wenn Du der Konfrontation mit Deinen Gefühlen und Deinen Problemen ausweichst.
Das wichtigste was man aus solchen, manchmal ein wenig unangenehmen Gesprächen, mitnehmen sollte ist ein Fünckchen Hoffnung. Wir leben in einer Welt die wir selbst gestalten. Du denkst die ganze Zeit, meist unbemerkt. Wenn Du nun Dir selber sagst:"Ich werde das nie schaffen" dann wird das auch sehr wahrscheinlich so eintreten. Wenn es dennoch anders kommt ist das kein Hoffnungsschimmer sondern ein Ausrutscher dieses negativen Willens.
Du hast eine sehr lange Zeit damit zugebracht, Dir zu sagen, das es nicht funktioniert, das Du überfordert bist, etc. Wenn Du nun beginnst positiv zu denken und Dir sagst:"Hey, das schaffe ich" und "mir geht es gut, mein Leben ist schön" dann wird das nicht von heute auf morgen Dein ganzes Leben sofort verändern. Das verhält sich ähnlich einer Umfrage mehrerer Personen zu einem Thema, die Mehrheit zählt. Also braucht dieser Weg viel Zeit, aber es lohnt jede Sekunde und jede Überwindung. Die Anfänge sind im Nachhinein die lustigste Zeit:"Ich schaffe das, hm, irgendwie kann ich mir das nicht so ganz glauben" oder "Verdammtes Drecksleben du bist jetzt wieder nett zu mir, hast du mich endlich verstanden!" - man muß nur ein wenig aufmerksam durch den Tag gehen - und immer wenn diese verfluchten eigenen negativen Phrasen kommen, direkt ein positiver Spruch, ein Lächeln, Kopf hoch und weiter.
Hey, ich weiss nicht wie alt Du bist. Aber Du hast Dein Leben bis jetzt gemeistert - meinst Du nicht auch, das Du die nächste Sekunde, den nächsten Tag, ... nicht auch noch schaffst, nur eben mit einem farbfrohen Pinselstrich und nicht einem langweiligen Roten Faden dem man hinterhertrottet :)
gruß
Holger
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