re[6]: das Nichtsehenwollen der Probleme ...
Asherah * schrieb am
8. Februar 2008 um 8:42 Uhr (1028x gelesen):
> Wenn du das nicht glaubst - dann frage einmal Therapeuten. Du kannst alternativ auch hier immer wieder threads von Fragestellern lesen. ;-)>
Doch, doch. Ich glaube Dir schon. Wenn man mit solchen Illusionen an die Sache rangeht, geht es natürlich schief. Der Punkt ist nur der, dass es viele sehr verschiedene Formen von "freien Beziehungen" gibt, viele verschiedene Definitionen, nicht allesamt gleich schlecht und die Leute sich nicht immer dabei aus selbst belügen. Und das alles kann man wieder einmal nicht kurzerhand über einen Kamm scheren. Es muss nicht beim Therapeuten enden. Und ein Therapeuten sieht immer nur diejenigen, wo etwas schief läuft. Alle anderen nimmt er in seinem Focus gar nicht wahr, was so ein bißchen in der Natur der Sache liegt, weil die ja gar keinen Therapeuten brauchen/aufsuchen was das angeht.
Und ja, ich hab schon mal Therapeuten gefragt ;-)
Aber ich stimme Dir in so weit vor, dass die MEISTEN sich die von Dir genannten Illusionen über freie Beziehungen machen. Es fängt ja schon damit an, dass "freie Beziehung" meist nur über sexuelle Komponenten definiert wird. Als Allround-Erlaubsnis jeder dürfe mit jeden und/oder als Ausrede für Bindungsängste.
Noch 'ne Gretchenfrage: Wieviele monogame Beziehungen gehen schief? Ich glaube, die gescheiterten monogamen Beziehungen füllen die psychologischen Praxen ein bißchen mehr *zwinker*
Und die scheitern selten wegen dem Sex alleine. Die scheitern weil Vertrauen, Gemeinsamkeiten, Kommunikation etc. etc. etc. fehlen. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wer auf die von Dir beschriebene Art und Weise eine freie Beziehung eingeht, würde mit höchstwahrscheinlichkeit auch wegen fehlender Grunddefizite auch in einer normalen Beziehungen scheitern. Es hat nichts direkt mit dem Beziehungsmodell zu tun. Oder willst Du etwa sagen, dass eine MONOGAME Beziehung wo jemand Liebe und Ansprüche verwechselt funktionsfähiger ist? Wer das verwechselt hat so oder so ein Beziehungsproblem, egal nach welchem Modell er/sie/es lebt. Und wie viele Leute sind im Vergleich dazu wegen krankhafter Eifersucht in Therapie oder weil ihr Partner immer wieder fremd geht?
Ash
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