re[5]: das Nichtsehenwollen der Probleme ...
myrrhe * schrieb am
8. Februar 2008 um 8:06 Uhr (1037x gelesen):
> >>>>Natürlich - und das habe ich auch am Rand erwähnt - ist immer ausschlaggebend, was jemand sucht: die Einpartnerschaft oder die "Freiheit in der Liebe" ... aber gerade letzteres funktioniert offenbar doch nicht so richtig, trotz Kolle ;-). Ich denke (und habe ich auch mehrfach von Therapeuten erfahren), daß sehr häufig Menschen eine sog. freie Beziehung eingehen, aber dann doch bitter enttäuscht sind, wenn der Partner sie nutzt ... Warum? Liebe wird mit Anspruch verwechselt. "Ich will auf den anderen keinen Anspruch erheben, also darf er natürlich fremdgehen". Es wird aber eigentlich erwartet, daß er es nicht tut - was auch mit Selbstwertgefühl zu tun hat: schließlich geht man doch zusammen, weil man einander liebt! Ich liebe meinen Partner und erwarte von ihm eigentlich das Gleiche.>>>>
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> Diesen Absatz finde ich irgendwie... putzig. "sog. freie Beziehung" ist ein viel zu allgemeiner Begriff. Und was Du beschreibst, da muss ich sagen, wer so wenig Selbstreflektion hat und Liebe und Anspruch in der von Dir genannten Form verwechselt, ist ehrlich gesagt selbst dran doof. Aber lustigerweise noch die Erwähnung der Therapeuten. Klar, bei denen, wo es NICHT funktioniert, die landen beim Therapeuten. Diejenigen, bei denen es funktioniert fallen natürlich nirgendswo negativ auf. Das ist immer so eine Sache mit der selektiven Auswahl, welche Kreise man betrachtet.
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Wenn du das nicht glaubst - dann frage einmal Therapeuten. Du kannst alternativ auch hier immer wieder threads von Fragestellern lesen. ;-)
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> Zu deinem Beispiel kommt natürlich auch noch die dritte Partei dazu, die erst mal einstimmt, es sei okay nur die Zweifrau in einer sog. freien Beziehung zu sein, aber dann doch nicht damit klar kommt. Ich schreibe bewußt hier von Frauen, weil ich ziemlich sicher bin, dass Frauen da doch erheblichere Probleme haben zwischen Sex und Gefühl zu trennen und sich eher mal auf etwas einlassen, was sie eigentlich gar nicht wollen.
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da hast du recht - dieses Problem habe ich nicht erwähnt.
Frauen, die dazu neigen, Geliebte zu sein und nicht "Erstfrau", sind das nicht zufällig. Mehr gehe ich nicht darauf ein, schon wegen der Belustigung deinerseits. ;-))
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> Aber mal ganz allgemein - falls es noch nirgendwo erwähnt wurde - möchte ich auf den Unterschied zwischen BETRUG - FREMD-GEHEN und SEITENSPRUNG etc. verweisen. Ist Fremdgehen mit ausdrücklicher (und ernstgemeinter!) Erlaubnis noch ein Fremdgehen? Ist ein gemeinsamer Besuch in einem Swinger-Club ein Betrügen etc. Auch irgendwie putzig: Beim Lesen des gesamtes Threat war das monogame Beziehungsmodell allgegenwärtig.
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Es ist immer gut, sich die Sprache zu vergegenwärtigen. "Fremd"-Gehen: was sagt das aus?
Ja, das monogame Beziehungsmodell.
Wenn du eingangs gelesen hast, was ich dazu geschrieben habe, verstehst du vielleicht eher. :-)
Gruß von
myrrhe
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