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mal eine ernsthafte Frage@dis
Sub schrieb am 14. Dezember 2004 um 13:11 Uhr (514x gelesen):

> Du scheinst es noch nicht verstanden zu haben. Ockhams Rasiermesser ist das Axiom (als wahr angenommener Grundsatz) - kurzgesagt purer Glaube - auf dem unsere Sicht der Realtiät basiert.

Das sagt Ockhams Rasiermesser ganz bestimmt nicht aus, dass alles purer Glaube ist. Eine Annahme, die zu einem Ergebnis führt, trägt immer einen Wahrheitskern in sich. Ob alles bedacht wurde, steht nicht fest, ist aber auch nicht nötig, solange die Ergebnisse empirisch nachweisbar sind. Die Regeln, die unsere Realität bestimmen, sind erforschbar und sie gelten für jeden von uns. Sie machen also unsere Realität aus. Mit Glauben hat das nichts zu tun.
Dieses Axiom betrifft die Methodik zur Konstruktion von Hypothesen und bezieht sich nicht auf deren im Nachhinein erarbeitete Veri- oder Falsifizierung.

> Es gibt unendlich viele Möglichkeiten wie das hier alles entstehen könnte was du um dich herum siehst, auch mit den gleichen Eigenschaften. _Deshalb_ hällt man sich an das Axiom, dass das einfachste (hoffentlich) auch das Richtige ist (Rasiermesser) - ohne irgendeinen Beleg dafür.

Ohne einen derzeitigen Beleg. Eine Hypothese mit gleichzeitigem Beleg wäre keine Hypothese. Hypothesen werden jedoch meistens veri/falsifiziert, was wiederum ein genauses Licht auf diverse in diese eingebaute Annahmen wirft.

> Es ist nicht erfahrbar ob unsere Einschätzung was die Realität ist auch richtig ist. Das können wir per Definition nicht herausfinden, da unsere Einschätzung auf einem Axiom basiert.

Siehe oben. Unsere Realität ist IMMER einschätzbar.

> Ausbauen, ja. Aber umwerfen?

Auch umwerfen, was natürlich weniger häufig der Fall ist, da man selten Hypothesen "ins Blaue" aufstellt. Gewisse angenommene Strukturen/Rahmen sind fast immer richtig.

> Absolut nicht. Wenn der Held in einem Videospiel nach den Regeln des Spiels irgendwas tut und auch vorhersagen kann, ist dann dadurch sichergestellt, dass diese Regeln die Realität sind?

Definitiv. Für ihn sind diese Regeln Realität.

> Natürlich nicht, denn das Rasiermesser leitet hier nich zum Ziel, es existiert eine riesige Andere Welt mit Wesen die diesen Charakter und alle Regeln in dieser virtuellen Welt erschaffen haben - Wir.

Was ihn in seinem Denken und Handeln bewusst nicht berührt. Sollte er, was unwahrscheinlich (nahezu unmöglich) ist, je herausfinden, dass es uns gibt, so würde sich sein Weltbild stark erweitern, die für ihn geltenden Regeln jedoch nicht beeinflussen.

> D.h. nur weil deine Annahme zum gewünschten Ziel führt, heisst das noch lange nicht, dass deine Annahme auch richtig war, es gibt unendlich viele andere Möglichkeiten warum es geklappt hat.

Das mag in wenigen Fällen zutreffen, aber auch nicht auf Dauer. Eine Ursache ist nahezu immer erforschbar.

> Und man wird niemals aufgeben? Und wie lange muss man forschen, bis man z.B. die Erklärung zulässt, dass das jemand mit Geisteskräften war. Ist ja eine von den unendlich vielen Möglichkeiten, wie lange muss man erfolglos forschen bis man das Weltbild soweit "erweitern" würde?

Warum sollten wir erforschen, ob das jemand mit Geisteskraft getan hat, wenn es andere eindeutig nachweisbare Erklärungen gibt? Wenn es die nicht gibt, muss man auch erforschen, ob es jemand mit Geisteskraft getan hat. Selbstverständlich. Das Feuer ist jedoch nicht entstanden, weil in China jemand schlechten Apfelkuchen gegessen hat. Es gibt auf keinen Fall, unendliche Möglichkeiten.


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