Re: *Vergeben* bitte eure Meinung dazu
Füchsin schrieb am 2. Januar 2003 um 11:18 Uhr (483x gelesen):
Grundsätzlich bin ich eher eine Kriegerin und poche auf das Recht der Selbstverteidigung. Im Laufe der Jahre aber bemühe ich mich, zuerst die Beweggründe zu überlegen, die den anderen zu seinem Verhalten verleiteten, und dann kommt man irgendwie zum logischen Schluss, das der andere zu dieser Zeit in dieser Lage und mit diesen biologischen, verstandesmäßigen, sozialen, gesellschaftlichen und karmischen Voraussetzungen, wohl nicht anders konnte. Und dann ist die Wut auch weg. Verstehen heißt = verzeihen. Was nicht heißt, dass man Umtriebe gegen die eigene Person nicht abstellen muss. Aber eben ohne Wut und Hass, die ja nur die eigene Seele vergiften.
Es ist wahr, dass der andere Schritte setzt, die verletzen; aber indem man darüber nachgrübelt und sich ärgert, verletzt man SICH SELBST noch viel mehr. Indem ich mich bemühe, den anderen zu verstehen, und diesen Zorn dämpfe, vermindere ich den Schaden (in seinen Folgen) gegenüber meiner Person!
Wie ich schon Sèmon-el geschrieben habe, gibt es aber auch Verschulden, die so groß sind, dass man Gott und dem Gesetz des Ausgleichs (Karma) überlassen muss. Denn nur die sind in der Lage, den Bösewicht so zur Vernunft zu bringen, dass er irgendwie einmal erkennt, dass es falsch ist, so zu handeln. Solcherart gewinnt man auch seinen inneren Frieden zurück. Das Gesetz des Karmas exekutiert vielleicht spät, aber immer. Denn im Grunde quält uns vor allem eins: das der Bösewicht sein Vergehen nicht einsieht und damit scheinbar davonkommt...
Das Prinzip "liebe deine Feinde", wie es in der Bibel heißt, hat aber einen esoterischen Hintergrund: Liebe kehrt die negativen Schwingungen um in das Gegenteil. Liebe zerreißt die ewige wiederkehrende Verkettung des Bösen, das sich sonst immer weiter fortpflanzt... Und Liebe beschleunigt so nebenbei das Karma des Bösewichts.
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