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Re: @Fußgänger
Meddugnatos schrieb am 24. Oktober 2002 um 21:12 Uhr (510x gelesen):

Hallo Fussgänger.

> Dualisten (und andere) halten Bewusstsein wohl nur für
> zwecklos (oder sinnlos oder überflüssig), wenn angenommen
> wird, dass sein Einfluss fundamental illusorisch ist,
> dass es sich einbildet zu agieren, tatsächlich aber
> Identifikationen mit den es betreffenden Naturprozessen
> aufbaut, über deren Wahrheit es sich nur zu gerne
> täuscht. Das erinnert mich an Experimente mit posthyp-
> notischen Befehlen, für deren Ausführung der Proband
> blitzschnell eine Rationalisierung herbeizaubert.

Ein Dualist ist zunächst mal ganz einfach einer, der glaubt, dass sich die Welt aus zwei verschiedenen Grundstoffen zusammensetzt, praktisch immer sind damit Geist und Materie gemeint. Der Materialist (ich habe übrigens versehentlich die ganze Zeit diese etwas veraltete Bezeichnung verwendet; die heutigen Materialisten nennen sich lieber "Physikalisten", weil die Physik inzwischen über die alten Materievorstellungen hinweg ist) ist dagegen ein Monist, er glaubt nur an einen Stoff. (Ein Monist kann aber auch ein Idealist sein, wenn er den Geist für diesen einen Stoff hält; wie du auch unten bereits angemerkt hast.)
Die Dualisten sind einmal grundsätzlich der Ansicht, dass das Bewusstsein etwas sinnvolles ist und auch in der Natur seinen Zweck erfüllt. Und wenn jetzt alles nur aus materiellen Prozessen bestünde (wie die Materialisten behaupten, die Dualisten aber nicht glauben), dann könnte doch alles ganz automatisch, wie eine Maschine ablaufen, argumentieren sie, und dann bräuchte es das Bewusstsein doch gar nicht. Wenn sie sagen, das Bewusstsein sei dann sinnlos, dann ist das als Gegenargument gegen die Materialisten gedacht, denn die Dualisten sagen sich, in der (belebten) Natur entsteht doch nichts einfach so, ohne Zweck.

> Aber mir scheint, dass die Uneinigkeit eher in der
> Frage wurzelt, wie das Bewusstsein wirken könne,
> wenn es in einer von Naturgesetzen beherrschten
> Welt wohnt. Können Materialisten dem Bewusstsein
> eine eigene Kraft, Energie usw. zuschreiben, ohne
> die es keinen Einfluss auf diese Welt hätte?
> Bewusstsein ist wissenschaftlich nicht nachweisbar,
> höchsten indirekt erschließbar und letztlich --
> außer bei einem selbst -- Glaubenssache. Wie kann
> etwas Unmessbares, materiell Wirkungsloses (auch
> eine subtile Umverteilung der quantenmechanischen
> Wahrscheinlichkeiten würde die physikalischen
> Gesetze verletzen, wenn auch unmerklich), das
> aber auf irgendeine Weise Eigenschaft der Materie
> wäre, Einfluss in dieser Welt ausüben, die nun
> einmal von Energien, Kräften, Bewegung, Veränderung
> erfüllt ist? Da sehe ich den eigentlichen Grabenbruch.

Ja, genau - das ist der Punkt, wo die Dualisten ihre Kritik ansetzen; in dieser von Naturgesetzen beherrschten Welt hätte das Bewusstsein ihrer Meinung nach keinen Zweck.
Für die meisten (aber nicht alle) Dualisten steht fest, dass der Geist auf die Materie im Gehirn einwirkt. Der Physiker Roger Penrose, selber ein Dualist, hat einmal ein (quantenmechanisches) Modell vorgeschlagen, wie dieser Einfluss vonstatten gehen könnte. Da das ganze neurobiologisch sehr spekulativ ist, hat es keinen sehr grossen Zuspruch erhalten. Ausserdem ergeben sich auch einige philosophische Probleme damit (warum wirkt der Geist nur so schwach, dass man seinen Einfluss nicht nachweisen kann, warum wirkt er nur auf einige zentrale Stellen im Gehirn ein, usw.).

> Da sind wieder Res cogitans und Res extensa,
> deren rätselhafte Wechselwirkung noch keiner
> erklären konnte. Denn wenn Bewusstsein verändern
> kann (ohne der bloß illusionäre Urheber der
> Aktion zu sein), dann muss es über Einfluss auf
> die Materie verfügen, d.h. es muss physikalische
> Prozesse beeinflussen können. Das lässt sich wohl
> bis zu einem gewissen Grad in die Physik integrieren
> (Modell der Pragmatischen Information von v. Lucadou,
> das geringfügige Psi-Phänomen erklären könnte),
> aber nur in sehr engen, festen Grenzen (und in
> einem mehr philosophisch-weltanschaulichen Disput
> erklärt das evtl. gar nichts, solange der Einfluss
> des Bewusstseins auf die Gehirnmaterie ungeklärt
> ist; in materialistischer Sicht bräuchte der Einfluss
> wohl nicht geklärt werden, weil (latentes) Bewusstsein
> zum Wesen der Materie gehören würde; das Problem
> des Materialismus wäre die ungeklärte Handlungs-
> fähigkeit des Bewusstseins, soweit sie nicht nur
> illusionär wäre; mir scheint: das Problem bleibt,
> es wechselt nur seinen Platz oder sein Gewand).

Vielleicht könnte die Chaostheorie da helfen, vielleicht ist die Materie im Gehirn so komplex und chaotisch, dass sie nicht mehr völlig determiniert ist und sich somit selber organisieren kann, aufgrund von mentalen Inhalten?

> P.S.: In eigener Sache:
> Ich habe den deutlichen Eindruck, dass ich eine
> Pause brauche. Mein Gefühlsleben will etwas mehr
> Zuwendung und beklagt sich wie eine vernach-
> lässigte Ehefrau. Und denke, es ist gut, seinem
> Wunsch nachzukommen.
> Falls Antworten auf meine(n) Beitrag/Beiträge
> bis Freitag abend kommen, werde ich darauf
> antworten und dann schweigen. (Klingt furchbar
> pathetisch...)

Kein Problem, wenn du keine Lust mehr hast; dann also bis Freitag.

Meddugnatos


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