Hallo felina,
> was aber ist raubbau?
Würde ich mal als Ressourcennutzung für nicht fürs Überleben notwendige Güter bezeichnen.
> ich jammere zwar um jeden baum, der gefällt wird; andererseits muss ich mal sagen, ist das leben in der materie das, was es ist, und um zu überleben, fügst du irgendwo immer leid zu.
Würde ich etwas anders sehen. Die Indianer Nordamerikas, die Inuit und Ureinwohner Sibiriens haben es uns vorgemacht. Was wir zum Überleben brauchen, gibt uns die Natur, sagen sie. WIR leben AUF KOSTEN der Natur. Es ist also nicht zwingend notwendig, zum Überleben die Natur zu zerstören und Raubbau zu betreiben. UNS hat die industrielle Revolution an den Rand des Kollapses gebracht, eine selbstverschuldete Entwicklung, deren Ausmaß anfangs nicht abzusehen war, deren Folgen uns aber in nächster Zukunft bedrängen werden. Aller Lebenskomfort, den wir beanspruchen, wird dann in Frage gestellt werden.
> der lebensraum für andere wesen bzw. menschen wird jeden tag weiter eingeschränkt, während der zivilisationmensch sich die umwelt immer weiter passend macht und damit stück für stück der noch erhaltenen umwelt einnimmt.
So ist es. Wir haben den uralten Gedanken der uneingeschränkten Vereinnahmung der Natur für unsere Zwecke fortgeführt. Als die letzten Zedern im nördlichen Saharagürtel gefällt waren, wendeten sich die Römer nach Gallien und Germanien. Da gabs einen schier unendlichen Eichen-, Buchen-, Erlen- und Lindenbestand, wie Tacitus in einem Reisebericht erwähnt. Diesem Gedanken muss Einhalt geboten werden! In Bezug auf den Waldbestand plädieren schon lange Umwelt- und Naturschützer für eine Mischkultur, die durch die Industrialisierung bevorzugten Monokulturen gewichen ist.
http://www.abendblatt.de/daten/2007/03/21/709982.html
> das ist schon von je klar. nur, dass man sich darauf verlassen hat, dass jene länder, die an dem standard nicht teilhaben, auch keine reale chance haben, dahin zu kommen. in ihrem bestreben, sich die mittel der westlichen welt selbst zunutze zu machen, tragen sie fleißig zur zerstörung vor allem ihres eigenen lebensraumes bei. das problem ist, dass den zuständen in solchen ländern schwer beizukommen ist. das fängt mit geburtenkontrolle an. das land, in dem am meisten kinder geboren werden, ist indien. das überleben eines alten menschen in einem land wie indien, dessen sozialstruktur die nöte seiner mitglieder überhaupt nicht auffangen kann, hängt im wesentlichen von der anzahl der (männlichen) kinder ab, genau wie in china. solange dies nicht geändert wird, wird man auch an der bevölkerungsexplosion wenig ändern. auf der ganzen welt müssten diesbezüglich diktatorische maßnahmen ergriffen werden. wie soll das vonstatten gehen? es ist einfach ein riesenproblem. china hat's gemacht - die folgen sind ziemlich grausam.
Angesichts dieser Misere wird der Abendlandmensch vor die Folgen seiner eigenen Handlungsweise gestellt. Indem China und Indien den Anspruch auf westlichen Standard, an den wir ja ironischerweise alle Schwellenländer messen, geltend macht, wird uns plötzlich bewusst: Holla, da droht uns ja ne Katastrophe. Grund genug, am eigenen Handeln zu zweifeln.
> und was sollte der einzelne mensch an dieser gesamtentwicklung ändern, außer seinen müll zu sortieren und öfter mal das fahrrad zu nehmen?
Ich glaube, das Wichtigste ist, eine Bereitschaft des Umdenkens in Richtung Minimierung zu entwickeln. Maxime darf nicht mehr sein: Immer mehr, sondern: Immer weniger. Und dabei Lösungsstrategien in eine Richtung entwickeln, die für ALLE Menschen gleichermaßen tragbar und erreichbar sind. ;o)
Lieben Gruß
eventuelle