Auch Töten muss man erst lernen
Morpheus * schrieb am
1. März 2006 um 15:27 Uhr (686x gelesen):
Hallo Elgrin,
vor längerer Zeit habe ich mal von einer Studie gelesen, nach der die "Trefferquote" in kampfunerfahrenen Truppenteilen trotz guter Schießausbildung gering ist. Man stellte fest, dass die meisten Soldaten entweder einfach absichtlich daneben schießen oder ungezielt schießen.
Zum direkten und absichtlichen Töten eines Menschen muss dieser eine natürliche Tötungshemmung überwinden. Wer ohne "Übung" in die Not kommt, auf einen Menschen schießen zu müssen, wie z. B. Polizisten, der ist meist hinterher langfristig dienstunfähig, weil er mit dem Erlebnis nicht fertig wird.
Computerspiele sind da eine prima Hilfe, soweit die das Töten möglichst gut simulieren, sie setzen mit Recht auf den Gewöhnungseffekt. Richtige Fans geraten dann schon mal in einen Schießrausch, wie auch Steinhäuser im Erfurter Gymnasium.
Richtig ist: Nicht jeder, der solche Spiele spielt, tötet auch Menschen, weil es noch andere Barrieren gibt. Die Hemmschwelle dazu ist allerdings herabgesetzt. Desgegen werden die Pappkameraden durch Video-Leinwände und Lauchsprecher ersetzt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Das ist schon ein Unterschied.
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