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re: Exkursion Biologie in der Gesellschaft
kofski * schrieb am 16. März 2007 um 13:41 Uhr (1043x gelesen):

Hallo Ashera.

Fakt ist, dass man alle möglichen Dinge anhand der Biologie erklären kann. Aber auch die Mathematik liefert eine gewisse Matrix, um Struktur in diese Wimmelwelt da draußen zu bringen. Die Soziologie, die Psychologie, die Physik, die Religion, alle bemühen sie sich, Dinge zu erklären und Zusammenhänge herzustellen.

Dabei sehe ich nur das Problem, dass die meisten eben "Fachidioten" bleiben und nicht übergreifend denken. So ein Studium geht zum Beispiel sehr viel mehr in die Tiefe als Mittelstufen- Bio, das ist ja wohl klar. In der Schule kriegt man die wesentlichen Grundlagen mit und vielleicht noch nicht mal das. Habe in der Schule nie von evolutionsstabilen Strategien gehört zum Beispiel.
Und der Versuch, Spiritualität und Biologie zu verbinden ist auch nicht Schulstoff. Oder Biologie und Gender studies. Noch nicht mal Biologie und Soziologie, Chemie oder Physik und so weiter, das kann in der Schule nicht geleistet werden.
Natürlich ist es dann im Grundstudium so, dass man nicht selber denken lernt, sondern man soll alles auswendig lernen, was der Professor einem eintrichtern will mit dem Etikett "endgültige Wahrheit".
Dem kann man sich wiedersetzen und sofern man keine Familie hat kann man sogar z.B. nach Z. ziehen um bei Prof. XY zu studieren, mit dem man konform geht.
Weitere fachübergreifende Vernetzungen muss man dann selbst leisten wie z.B. Biologie und Medienrezeption am Beispiel vom Horrorfilmen (Warum ist es interessant für ein Tier, sich das Abschlachten von Artgenossen anzuschauen usf.)

Biologie und Naturwissenschaften überhaupt liefern ein sehr umfassendes Weltmodell. Das ist natürlich nur eine Ableitung des Originals, auch klar. Aber spirituelle Aussagen sind nicht Forschungsgegenstand, die Frage nach einem Schöpfer kann dem Biologen zweitrangig sein. Natürlich ist der Umgang mit dem Lebenwesen dann eine Frage der Ethik und diese ist religiös oder spirituell beeinflusst. Das ist ja auch gut so.
Man kann das trennen oder verbinden, das bleibt jedem selbst überlassen.

Die Aussage "Evolutionstheorie ist nur eine Theorie" ist natürlich hanebüchen, ein Menschenleben reicht aus, um aus normalen Kaninchen Riesenkaninchen zu züchten, 500 Jahre reichen aus um aus dem Wolf den Pudel zu machen. Was der Mensch kann, kann "Gott" auch und er bedient sich sicher derselben Mechanismen, nämlich Zuchtwahl, sei sie jetzt sexuell oder Zufall oder umweltbedingt, ist ja wurscht.
Die Evolutionstheorie ist natürlich richtig, wer was anderes behauptet, lebt geistig im 16. Jahrhundert. Die Theorie dass es Gott oder auch nur Chakren oder Astralkörper gibt ist hingegen weitgehend unbewiesen.
Auch diese Auren- Fotos beweisen nur, dass der lebende Organismus winzige Mengen Licht aussendet - so what? Er sendet ja auch Wärme aus. Von mir aus könnte er sogar Mikrowellen aussenden und Eier in der Luft zum kochen bringen, wäre kein Beweis für die Existenz von irgendwas.
Dieses Irgendwas muss eben geglaubt werden, denn man kann es nicht beweisen. Es lässt sich trotzdem ohne Probleme in das monistische Weltbild der Naturwissenschaften integrieren, finde ich.

Liebe Grüße, Kofski

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