Re: Selbstmord ist kein Ausweg!
myrrhe schrieb am 8. Januar 2004 um 18:17 Uhr (676x gelesen):
Liebe Susanna,
das was Deine Freundin da sagt, stimmt nicht!  Denn ein 
Selbstmörder ist nicht ferngesteuert, sondern selbstbestimmt - er 
übernimmt die volle Verantwortung für sein Tun, er ist für sich 
selbst verantwortlich! Niemand anderes, nur er allein!
Das Jenseits ist nicht nur ein Ort, sondern vor allem ein Zustand – 
es spiegelt den seelischen Zustand des Verstorbenen wider. 
Jeder, der hinübergeht, wird mit seiner eigenen Psyche 
konfrontiert: und das ist durchaus nicht immer schön. Ein 
Selbstmörder, der sein Leben absichtlich aus Flucht verläßt, wird 
drüben großen Gewissensqualen ausgesetzt sein, denn er muß 
nun lernen, zu sich zu stehen. Und er erfährt, daß er alles, was er 
hier versäumt hat, im nächsten Leben nachholen muß – und das 
wird meist viel, viel schwerer sein als im letzten Leben. Oft wird 
von Selbstmördern berichtet, die in ihren eigenen 
Gewissensqualen festhängen – manche nennen das 
"Geistergürtel" – sie haben erkannt, daß ihr Weg falsch war, sie 
sehen die Leiden der Angehörigen und können nichts wieder gut 
machen ... sie erkennen ihre ihnen zugedachte Aufgabe, sehen 
vielleicht ihren Lebenspartner, der auf sie gewartet hat, wären sie 
nicht freiwillig gegangen ... ihnen werden mit einem Schlag alle 
ihre vertanen Chancen bewußt! Überlege, wie schlimm das ist!! 
Nichts wiedergutmachen zu können ... alles zu sehen, was man 
falsch verstanden hat ... und nicht zurück können (in dieses 
Leben), um noch etwas zu ändern! 
Nein, Selbstmord ist keine Lösung. Wenn Deine Freundin so 
etwas sagt, zeigt es mir nur, daß sie mit niederen Seelen oder 
zumindest "normalen" Verstorbenen Kontakt hat, die gar keinen 
Einblick in die Entwicklung einer Seele haben. Denn sonst hätte 
sie diese Dinge nie gesagt, die Du erwähnt hast. Vorzeitig wirst Du 
drüben auf keinen Fall erwartet! Jeder Mensch wird drüben von 
anderen erwartet – aber erst, wenn seine Zeit hier abgelaufen ist. 
Du würdest, wenn Du Selbstmord begehst, gar nicht mit anderen 
Lieben in Kontakt kommen, sondern in Dir selbst gefangen sein 
und keine Lösung sehen ... weil Du erkennst, was Du getan hast. 
Bedenke!!!
Susanna, Flucht ist keine Lösung! Tue etwas, erhebe Dich aus 
Deinem Lebenssessel, in dem Du klebst! Gehe hinaus, mache 
eine karitative Arbeit – es gibt so viele Altersheime, in denen alte 
einsame Menschen sitzen! Du könntest mit ihnen reden, sie ein 
wenig aufmuntern, mit ihnen spazierengehen ... 
Es ist nun an Dir, einen Schritt zu setzen.
Höre nicht auf andere, die Dir etwas einreden wollen.
Deine Freundin hat unrecht.
Und Deine Eltern: Wenn Du 21 bist, bist Du volljährig und mußt 
nicht auf sie hören, was eine Therapie angeht. Es gibt in Ö bereits 
Therapiemöglichkeiten, die die Kasse bezahlt. Also gehe los und 
tue!!!
Und nun blicke vorwärts. Und lebe DEIN Leben.
Mut und Kraft dazu! 
myrrhe
 

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