Re: Selbstmord ist kein Ausweg!
myrrhe schrieb am 8. Januar 2004 um 18:17 Uhr (582x gelesen):
Liebe Susanna,
das was Deine Freundin da sagt, stimmt nicht! Denn ein
Selbstmörder ist nicht ferngesteuert, sondern selbstbestimmt - er
übernimmt die volle Verantwortung für sein Tun, er ist für sich
selbst verantwortlich! Niemand anderes, nur er allein!
Das Jenseits ist nicht nur ein Ort, sondern vor allem ein Zustand –
es spiegelt den seelischen Zustand des Verstorbenen wider.
Jeder, der hinübergeht, wird mit seiner eigenen Psyche
konfrontiert: und das ist durchaus nicht immer schön. Ein
Selbstmörder, der sein Leben absichtlich aus Flucht verläßt, wird
drüben großen Gewissensqualen ausgesetzt sein, denn er muß
nun lernen, zu sich zu stehen. Und er erfährt, daß er alles, was er
hier versäumt hat, im nächsten Leben nachholen muß – und das
wird meist viel, viel schwerer sein als im letzten Leben. Oft wird
von Selbstmördern berichtet, die in ihren eigenen
Gewissensqualen festhängen – manche nennen das
"Geistergürtel" – sie haben erkannt, daß ihr Weg falsch war, sie
sehen die Leiden der Angehörigen und können nichts wieder gut
machen ... sie erkennen ihre ihnen zugedachte Aufgabe, sehen
vielleicht ihren Lebenspartner, der auf sie gewartet hat, wären sie
nicht freiwillig gegangen ... ihnen werden mit einem Schlag alle
ihre vertanen Chancen bewußt! Überlege, wie schlimm das ist!!
Nichts wiedergutmachen zu können ... alles zu sehen, was man
falsch verstanden hat ... und nicht zurück können (in dieses
Leben), um noch etwas zu ändern!
Nein, Selbstmord ist keine Lösung. Wenn Deine Freundin so
etwas sagt, zeigt es mir nur, daß sie mit niederen Seelen oder
zumindest "normalen" Verstorbenen Kontakt hat, die gar keinen
Einblick in die Entwicklung einer Seele haben. Denn sonst hätte
sie diese Dinge nie gesagt, die Du erwähnt hast. Vorzeitig wirst Du
drüben auf keinen Fall erwartet! Jeder Mensch wird drüben von
anderen erwartet – aber erst, wenn seine Zeit hier abgelaufen ist.
Du würdest, wenn Du Selbstmord begehst, gar nicht mit anderen
Lieben in Kontakt kommen, sondern in Dir selbst gefangen sein
und keine Lösung sehen ... weil Du erkennst, was Du getan hast.
Bedenke!!!
Susanna, Flucht ist keine Lösung! Tue etwas, erhebe Dich aus
Deinem Lebenssessel, in dem Du klebst! Gehe hinaus, mache
eine karitative Arbeit – es gibt so viele Altersheime, in denen alte
einsame Menschen sitzen! Du könntest mit ihnen reden, sie ein
wenig aufmuntern, mit ihnen spazierengehen ...
Es ist nun an Dir, einen Schritt zu setzen.
Höre nicht auf andere, die Dir etwas einreden wollen.
Deine Freundin hat unrecht.
Und Deine Eltern: Wenn Du 21 bist, bist Du volljährig und mußt
nicht auf sie hören, was eine Therapie angeht. Es gibt in Ö bereits
Therapiemöglichkeiten, die die Kasse bezahlt. Also gehe los und
tue!!!
Und nun blicke vorwärts. Und lebe DEIN Leben.
Mut und Kraft dazu!
myrrhe

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