(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Geister:
Geister (ressort)
Geister:
Geisterhafte Gesichter (hp)
Geister:
Spuk (wiki)
Re: Hach, Petzi, eine wichtige Frage!!!
Peter543 schrieb am 9. Dezember 2003 um 9:37 Uhr (562x gelesen):
> Es gibt keine richtigen und keine falschen, sondern nur Fragen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Fragestellung sehr wichtig ist. Stellt man die falschen Fragen, dann kann sich ein Problem als nicht lösbar erweisen.
> Was wir erklären können, bezieht sich immer nur auf die
> intersubjektiven Erkenntnisse der Wissenschaft.
Etwas zu erklären bedeutet aus meiner Sicht, eine Sache mit Modellvorstellungen durchschaubar und beherrschbar zu machen. Mit dem ohmschen Gesetz kann ich z.B. den Stromfluss verstehen und voraussagen. Die Frage, was Strom wirklich ist, die ist dabei überflüssig und bringt nichts.
> Wissenschaft kann nur den Teil der Welt erklären, der meßbar und
> wägbar ist und auch das nur meistens unter künstlich
> hergestellten Laborbedingungen, so daß die Ergebnisse nur
> bedingt "die Welt" erklären können.
In der Wirtschaftheorie z.B. wird viel ohne Messen und Wägen verstanden und erklärt.
Die von dir oft
> angesprochenen Naturgesetze sind auch nicht durch die
> Wissenschaft erschaffen worden, sondern sie existieren vom
> Anbeginn der Zeit.
Die Darstellung und Formulierung von N. ist Menschenwerk, daher ist wiss. Fortschritt möglich.
Gesetze sind etwas Immaterielles (wer hat sie
> geschaffen?) und wirken trotzdem auf Materie ein.
Gesetze existieren in unserer Vorstellung, es sind Interpretationsschablonen (vereinfachte Modelle = Abbilder der äusseren Realität im Kopf).
> > Für mich sind Vorstellungen (Gedanken) blosse Werkzeuge. > Womit wir schon bei der Frage wären, was sind Gedanken?
Dasselbe wie Informationen im Computer.
> Zentral in den Naturwissenschaften ist das Prinzip der
> Voraussagbarkeit. Eine Vorstellung ist dann richtig, wenn sich
> damit ein Ergebnis richtig voraussagen lässt. > Was ist, wenn Phänomene real sind, die nicht vorhersagbar sind ?
Lottozahlen sind nicht voraussagbar, trotzdem herrscht eine Gesetzmässigkeit (Statistik und Wahrscheinlichkeit)
> Das ist vor allem bei Paraphänomenen der Fall. Sie sind in der > Regel nicht vorhersagbar und nicht vorhersehbar. Existieren sie > deshalb nicht?
Wenn man sie nicht erfassen kann, warum wissen dann manche Leute angeblich soviel darüber ? Das Problem liegt darin, dass intensive Vorstellungen und Gefühle unser Denken beeinflussen und lenken. Wer z.B. fest an Geister glaubt, der wird überall sowas hineinsehen. Wir wissen heute genau, wie unser Geist funktioniert.
> Die Vorstellungen in der Aerodynamik z.B. sind dann richtig, wenn
> ein Flugzeug damit fliegen kann - ansonsten sind sie eben falsch.
> Und religiöse Vorstellungen sind dann richtig, wenn sie Menschen
> glücklich und erfolgreich machen - ansonsten sind sie eben auch
> falsch. Die Bibel war ja ursprünglich ein Erfolgslehrbuch, nämlich
> wie man mit dem Segen Gottes ein schönes und glückliches
> Leben führt. > Das sind deine profanen Vorstellungen von dem, was du für > religiös hältst. Das sei dir unbenommen. Andere Menschen haben > andere Vorstellungen davon. Über deine Interpretation der Bibel > möchte ich lieber nichts sagen. :o))
Was ist denn dann Religion ? Zunächst mal nennt man eine vom Staat anerkannte Sekte Religion. Die Sekten entwickeln Vorstellungen vom Funktionieren der Welt. Beispielsweise wurde die Welt von Gott erschaffen, so wie sich ein Tischler in der Antike das Herstellen eines Tisches vorstellte. Das widerspricht dem Energieerhaltungssatz der Physik und dem Massenerhaltungssatz der Chemie. Auch die EvoTheo hat diese Erklärungen der Bibel widerlegt. Zentral in der Religion ist der Glaube an Gott - es gibt aber keine Wunder ...
> > Die Naturwissenschaften sind nicht autoritätsorientiert (wie z.B.
> die Religionen, Priester und Gott sind Super-Autoritäten), sondern
> ergebnis- bzw. erfolgsorientiert. > Auch innterhalb der naturwissenschaftlichen Gemeinde gibt es > eine Hierarchie (Hackordnung). Schau einmal ein bißchen in die
> Wissenschaftsgeschichte, und du wirst sehen, daß viele große > Geister erst posthum zu Ehren kamen. Zu Lebzeiten wurden sie > von ihren etablierten Kollegen lächerlich gemacht.
Du nimmst dieses Prinzip sehr locker, ich sehe da keinen Zusammenhang. Ein einziger Widerspruch wirft ein Gesetz um,ganz anders als bei den Ideologien.
> > Du musst Dich entscheiden, worauf Du abstellst: Auf das
> Ergebnis (Resultat) - oder auf verwickelte philosophische
> Betrachtungen. Die Bibliotheken sind mit Tonnen nutzloser
> philosophischer Bücher gefüllt, die in der Praxis nichts gebracht
> haben.
> Es ist deine Entscheidung, nur auf das Resultat zu sehen. Wenn
> du dir niemals Gedanken über das Warum machst, degradierst du
> dich selbst zu einem sprechenden Säugetier. Denn ohne Religion
> und Philosphie gäbe es keine Kunst und keine Liebe auf der Welt.
Jetzt versteigst Dich aber ganz schön in höhere Sphären ...
> > Die Auffassung der religiösen "Disputanten" im Mittelalter, man
> könne durch blosses Denken die Wahrheit herausfinden, hat sich
> als Irrtum und als Irrweg herausgestellt. Der Erkenntnis, dass die
> Denkwerkzeuge (Gedanken) mehr oder weniger leistungsfähig
> bei der Beherrschung der Realität sein können, verdanken die
> Naturwissenschaften ihren Katapultstart. Und diese
> Leistungsfähigkeit der Vorstellungen zeigt sich am bewirkten
> Resultat.
> ich habe noch von keinem Wissenschafter gehört, der gesagt > hätte, Ich kann beweisen, was wahr und real ist.
Jetzt kann ich Dir nicht mehr folgen. Dass z.B. ein Flugzeug nicht wie ein Stein herunterfällt, das beweist doch etwas.
> dbR
> > Zusammengefasst: Mehr als die Naturgesetze zu erkennen und
> dadurch die Realität voraussagen zu können und zu beherrschen,
> mehr geht nicht. Warum ? Weil Denken einen Sinn und Zwecks
> hat. Wenn's nichts bringt, dann geht das Denken an seinem Sinn
> und Zweck vorbei. Ohne Nutzen wird das Denken sinn - los. Unser
> Gehirn ist ein relativ spät dazuentwickeltes Organ, nämlich mit
> einer zu erfüllenden biologischen Aufgabe - wie jedes andere
> Organ auch. Wir denken nicht aus Jux und Dollerei, sondern um
> biologisch erfolgreicher und glücklicher zu werden.
JEDES unserer Körperorgane erfüllt einen biologischen Zweck und wurde deshalb entwickelt. So wie ein Maurer Winkel und Lot braucht, so brauchen auch wir gewisse Grunderkenntnisse, um unser Denken nutzbringend einzusetzen. Es gibt viele Irrwege beim Denken.

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: