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Re: Hach, Petzi, eine wichtige Frage!!!
dbR schrieb am 8. Dezember 2003 um 20:32 Uhr (587x gelesen):
> Du bist von der Idee fasziniert, dass wir letztendlich eh nichts 
erklären können. Was heisst erklären ?  Die einen Vorstellungen 
durch andere ersetzen, sodass es immer komplizierter und 
verwirrender wird ?  Sowas hat kein Ende. Man kann immer die 
falschen Fragen stellen, auf die es keine Antwort geben kann. 
Nicht weil die Realität so mysteriös und geheimnisvoll ist, sondern 
weil die Frage falsch gestellt ist. Auch jeder Frage liegen 
Vorstellungen zugrunde - und die können falsch sein.
Es gibt keine richtigen und keine falschen, sondern nur Fragen.  
Was wir erklären können, bezieht sich immer nur  auf die 
intersubjektiven Erkenntnisse der Wissenschaft. Aber diese 
Wissenschaft kann nur den Teil der Welt erklären, der meßbar und 
wägbar ist und auch das nur meistens unter künstlich 
hergestellten Laborbedingungen, so daß die Ergebnisse nur 
bedingt "die Welt"  erklären können. Die von dir oft 
angesprochenen Naturgesetze sind auch nicht durch die 
Wissenschaft erschaffen worden, sondern sie existieren vom 
Anbeginn der Zeit. Gesetze sind etwas Immaterielles (wer hat sie 
geschaffen?) und wirken trotzdem auf Materie ein.
> Für mich sind Vorstellungen (Gedanken) blosse Werkzeuge. 
Womit wir schon bei der Frage wären, was sind Gedanken?
Zentral in den Naturwissenschaften ist das Prinzip der 
Voraussagbarkeit. Eine Vorstellung ist dann richtig, wenn sich 
damit ein Ergebnis richtig voraussagen lässt.
Was ist, wenn Phänomene real sind, die nicht vorhersagbar  sind? 
Das ist vor allem bei Paraphänomenen der Fall. Sie sind in der 
Regel nicht vorhersagbar und nicht vorhersehbar. Existieren sie 
deshalb nicht? 
Die Vorstellungen in der Aerodynamik z.B. sind dann richtig, wenn 
ein Flugzeug damit fliegen kann - ansonsten sind sie eben falsch. 
Und religiöse Vorstellungen sind dann richtig, wenn sie Menschen 
glücklich und erfolgreich machen - ansonsten sind sie eben auch 
falsch. Die Bibel war ja ursprünglich ein Erfolgslehrbuch, nämlich 
wie man mit dem Segen Gottes ein schönes und glückliches 
Leben führt.
Das sind deine profanen Vorstellungen von dem, was du für 
religiös hältst. Das sei dir unbenommen. Andere Menschen haben 
andere Vorstellungen davon. Über deine Interpretation der Bibel 
möchte ich lieber nichts sagen. :o))
> Die Naturwissenschaften sind nicht autoritätsorientiert (wie z.B. 
die Religionen, Priester und Gott sind Super-Autoritäten), sondern 
ergebnis- bzw. erfolgsorientiert.
Auch innterhalb der naturwissenschaftlichen Gemeinde gibt es 
eine Hierarchie (Hackordnung). Schau einmal ein bißchen in die 
Wissenschaftsgeschichte, und du wirst sehen, daß viele große 
Geister erst posthum zu Ehren kamen. Zu Lebzeiten wurden sie 
von ihren etablierten Kollegen lächerlich gemacht. 
> Du musst Dich entscheiden, worauf Du abstellst: Auf das 
Ergebnis (Resultat) - oder auf verwickelte philosophische 
Betrachtungen. Die Bibliotheken sind mit Tonnen nutzloser 
philosophischer Bücher gefüllt, die in der Praxis nichts gebracht 
haben.
Es ist deine Entscheidung, nur auf das Resultat zu sehen. Wenn 
du dir niemals Gedanken über das Warum machst, degradierst du 
dich selbst zu einem sprechenden Säugetier. Denn ohne Religion 
und Philosphie gäbe es keine Kunst und keine Liebe auf der Welt.
> Die Auffassung der religiösen "Disputanten" im Mittelalter, man 
könne durch blosses Denken die Wahrheit herausfinden, hat sich 
als Irrtum und als Irrweg herausgestellt. Der Erkenntnis, dass die 
Denkwerkzeuge (Gedanken) mehr oder weniger leistungsfähig 
bei der Beherrschung der Realität sein können, verdanken die 
Naturwissenschaften ihren Katapultstart. Und diese 
Leistungsfähigkeit der Vorstellungen zeigt sich am bewirkten 
Resultat.
ich habe noch von keinem Wissenschafter gehört, der gesagt 
hätte, Ich kann beweisen, was wahr und real ist.
dbR
> Zusammengefasst: Mehr als die Naturgesetze zu erkennen und 
dadurch die Realität voraussagen zu können und zu beherrschen, 
mehr geht nicht. Warum ?  Weil Denken einen Sinn und Zwecks 
hat. Wenn's nichts bringt, dann geht das Denken an seinem Sinn 
und Zweck vorbei. Ohne Nutzen wird das Denken sinn - los. Unser 
Gehirn ist ein relativ spät dazuentwickeltes Organ, nämlich mit 
einer zu erfüllenden biologischen Aufgabe - wie jedes andere 
Organ auch. Wir denken nicht aus Jux und Dollerei, sondern um 
biologisch erfolgreicher und glücklicher zu werden.
 

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