Re: ES GIBT KEINEN PLAN!
Avatar schrieb am 10. Mai 2002 um 11:34 Uhr (627x gelesen):
> Hi!
> Wie wäre es ohne Plan? Welch einen Sinn hat es, als an hungerleidendes Kind geboren zu werden? Oder als behinderter Mensch, blind und taub zugleich. Wie soll den diese Seele "wachsen" können? Schicksal ist ein weit verbreiteter Begriff. Kein Plan, kein Schicksal! Doch wie nennst Du es, wenn ein man als 2-Jähriger vom Auto überfahren wird? Pech? Und was hat es dieser Seele genützt?
Tja, hier gehst du wahrscheinlich davon aus, daß ich an eine Art Reinkarnation glaube, was bei mir aber nicht der Fall ist, auch bin ich kein Christ, der an das ewige Leben glaubt, aber für Christen, die ja logischerweise nicht an eine Wiedergeburt glauben dürfen, gibt es da eine sehr praktische Antwort, bzw. einen religions-philosophischen Ansatz für diese Fragen; die Theodizee. Es dreht sich alles um die Frage: Wieso hat Gott Leid in die Welt gebracht? Aber: wie gesagt, ich bin kein Christ, für mich hat diese Frage keine wirkliche Bedeutung.
> Für mich sieht die Sache so aus: Entweder ist die Schöpfung kontrolliert, oder sie ist es nicht.
Da bist du aber sehr konkret... ;-)
Im ersten Fall gibt es einen höheren Plan, der von uns nicht erfaßbar ist. Im zweiten Fall ist alles Zufall: Die Geburt, das Leben und der Tod.
Und vielleicht ist das Ganze genau das Gleiche? Das vielleicht schon mal überlegt? Wenn wir etwas nicht erfassen können, ist es ein Phänomen, oder wir tun es einfach als Zufall ab...
> Dies schließt für mich allerdings auch eine "Seele" aus sowie ein Leben nach dem Tod, da es keinen Sinn hat, als Eintagsfliege, Baum oder Kind mit 3 Monaten Lebensdauer geboren zu werden.
Wieso denn nicht? Meinst du, ein Baum, eine Fliege oder ein 3 Monate altes Kind hätte nicht Erfahrungen gemacht? Oder sprichst du ihnen gar eine "Seele" ab?
> Übrigens ist die Annahme eines übergeordneten Planes keineswegs dazu da, die Eigenverantwortung abzulegen. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und verantwortlich für das, was er tut--Plan hin oder her--das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Und obwohl ich pers. an einen Plan glaube, toleriere ich mit Sicherheit nicht das Tun eines Massenmörders mit den Worten: "Es war ja sein Plan". Das ist Schwachsinnig!
Ich weiß, und ich tue es ja nicht, aber es gibt leider Leute, die es tun. Ich bin froh, daß du nicht dazugehörst!
> Dennoch lernt der Mensch (leider!!) mehr aus Leid als aus Glück. So ist die Welt. Und aus diesem Grunde erscheint mir ein Plan als die einzige Möglichkeit für diese hier existierende Ungerechtigkeit.
Der Mensch wächst an seinem Leid - das ist wohl die Grundaussage der Theodizee. Ob das "gut" oder "schlecht" ist - was soll's...
> Liebe Grüße
> Caro
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