Hallo, Pigasus!
(Übrigens, bei "Moinsen" fällt mir ein, dass mein Grossvater stets "Moin, moin" sagte, er kam aus Dithmarschen. Stammst Du auch aus der Ecke?)
> Wie wahr, im endeffekt weiß man ja nicht mal ein Bruchteil von den Informationen die es im Universum gibt,
Und nicht nur das! Alles befindet sich im steten Wandel. Ausserdem: Die Menge der potentiellen Informationen eines unendlichen Universums zu erfassen bedarf unendlicher Zeit, weshalb allein der Versuch schon ein paradoxes Unterfangen wäre. Dennoch, es geht i.d.R. bei Selbstveränderung, geistigem Wachstum und Erleuchtung (ein harter Begriff, aber er drückt das Heller-Werden um einen herum gut aus) nicht so sehr um die Frage, was man weiss, sondern wie man weiss.
>"Ich weiß nur, das ich nichts weiß" kann ich leider noch nichts anfangen
Wenn Du darüber nachdenkst, dass Welt komplex ist und Du selbst es auch bist, ist es unmöglich, stabile oder wahre Informationen zu generieren, alles Wissen kann stets nur aktual passen, weshalb "ich weiss, dass ich nichts weiss" vielleicht interpretiert werden kann als: Es gibt kein wahres Wissen, nur funktionierende Schlussfolgerungen in der Aktualität. Karl Popper (Philosoph und Mitbegründer des Positivismus) verwendete diesen Gedankengang für seine Modelle. Gutes Buch: "Alles Leben ist Problemlösen" von Karl (Sir Charles) Popper, bei Amazon erhältlich und leicht verständlich.
>, ich hab den mal umformuliert in: "Ich weiß nur, das das "Ich" nichts weiß", als Anspiellung darauf das ja viel "Unterbewußt" endschieden wird und "man (?4. Schaltkreis?)" nur Zuschauer ist.
Gitta Peyn und Ralf Löffler haben den 4. Schaltkreis (sie nennen es "Schaltung", ein Programm mit Selbsterhalt, welches das Paradoxon "Liebe" zur Symbiose bringt) programmatisch folgendermassen erklärt: "Liebe bringt Rolle hervor, aber Rolle ist stets kontingent (auch anders möglich, beziehungsweise weder notwendig noch unmöglich), weshalb die Aufgabe der 4. Schaltung darin besteht zu lernen, multiple Rollen einzunehmen, ohne sich mit einer zu identifizieren.
Die Idee des "Unbewussten" oder "Unterbewussten" würde eher passen auf die 1. oder 2. Schaltung, die erste regelt das Paradoxon "Leben" oder "Bioüberleben", die zweite "Gefühle und Emotionen". Verstandesmässiges Wissen (wie gesagt auch ein Paradoxon) wird in Schaltung drei generiert.
> ??? behavioristischen Konsequenzen ???
"Behavior"; Verhalten, Handeln. Eine biologisch-psychologische Theorie und Therapieansatz aus dem vergangenen Jahrhundert. Mit angeregt durch Charles Sanders Peirce (Philosoph und Begründer des Pragmatismus).
Konditionierung wäre demnach (umgangssprachlich beschrieben) die Menge der aus neutralen Reizen entstandenen Verhaltensautomatismen, wobei ein Automatismus nur verändert werden kann über neues Verhalten.
> training? Konditioniert?
Du bist zwar ein Individuum, aber die Menge der Rollen, die Du einzunehmen bereit bist, sind eine Folge Deiner Primärsozialisation, Deiner Anpassung an die soziale Welt. Konditionierungen bauen oftmals auf Prägungen auf (neutrale Erstreize oder aber spätere Schockerfahrungen, welche ein Verhalten auslösen und dieses festsetzen, so dass es automatisch in anderen Kontexten auftritt und Konditionierungen auslöst). Zwar nimmt niemand sonst die Welt so wahr wie Du, aber Dein etwas "gröberes" Ich, Dein soziales Verhaltenskonglomerat ist weitestgehend (im Groben wie gesagt) nicht das Ergebnis individueller Prozesse, sondern eine Folge der Interaktion zwischen Dir und Deinem frühen sozialen Umfeld. Leider schliessen solche Erwägungen andere Konzepte wie z.B. Inkarnation oder so aus, weshalb Gitta Peyn und Ralf Löffler (von denen ich unendlich viel gelernt habe), behavioristische Ansätze auflösten und die Probleme aus der konstruktivistischen Perspektive angingen, was es möglich machte, von Prägungen und Konditionierungen zu sprechen ohne Verhaltensdeterminismus. Erste Ansätze und einfache Artikel sind zu finden in
www.magickpages.de, die Seite wird aber noch aufgebaut, und die schwierigeren Sachen fehlen, aber so einiges Interessantes wirst Du da wohl finden.
> Mit der "Kosmischen Prägung" meine ich einen kleinen Augenblick bei der Geburt, wo der Druck dich für ..... soeine art "magnetismus, strahlung, energien" "empfänglich" macht.
Alles klar. Gibt nur ein Problem: Die Theorie ist nicht empirisch, ihre Belege bleiben weiterhin kontingent (auch anders möglich); dennoch sind sie nützlich, um Erwartungen aufzubauen über grobe Generalisierungen. Ich kenne den statistischen Ansatz und sein Erklärungsmodell, und die mathematischen Folgerichtigkeiten sind mir ebenfalls bekannt. Man darf aber nicht vergessen, dass Mathematik in diesem Falle nur die Rechnung prüft, nicht aber ihre Kontingenz. Wie gesagt, ich will die Astrologie nicht miesmachen, ich beschäftige mich selbst hin und wieder damit (vor Jahren intensiv nach Ebertin und der Hamburger Schule, später nach einem neuen Modell nach Löffler/Peyn), und die psychologischen Implikationen sind hinreichend um sagen zu können: Astrologie kann nützlich sein. Aber, vor empirischen Ansätzen möchte ich in diesem Zusammenhang gerne warnen, da es einfach keine empirischen Belege gibt! Die Möglichkeit der Berufszuordnung z.B. wird auch über Ebertin vorgenommen, der meinte festgestellt zu haben, dass Ärzte und Henker oftmals die gleichen Konstellationen aufweisen. Nach seinem Berechnungsmodell funktioniert das, nach einem anderen aber nicht. Man könnte jetzt, da er die Korrelation Arzt-Henker "bewiesen" hat annehmen, dass sein Modell das richtige ist, dummerweise aber funktioniert es nur nach hinten, nicht nach vorne! Mit anderen Worten: Man kann eine Menge untersuchen, aber keine Voraussagen für künftige Fälle machen, womit der modelltheoretische Ansatz keine Funktion hat, da nach vorne nicht anschlussfähig. Für Deinen Fall gilt das gleiche.
Für den Abdruck des Textes danke ich Dir, das hat es mir erspart, selbst nachsehen zu müssen.
Auch die Quellverweise waren nochmals nützlich.
Ich möchte Dir unbedingt Stephen Hawkings "Das Universum in der Nußschale" und "Eine kleine Geschichte der Zeit" empfehlen. Du wirst nach Durcharbeiten dieser recht leicht verständlichen Bücher DES PHYSIKERS SCHLECHTHIN (sieht man von Roger Penrose momentan ab) verstehen, weshalb ich skeptisch bin und esoterische Ansätze, die physikalische Erklärungsmodelle heranziehen, sehr genau untersuche, da Scientismus, egal in welcher Form, ziemlich gefährlich ist, da er Wissen suggeriert, wo ein Kategorienirrtum vorliegt.
Ich denke schon, dass Du den Text noch einmal extra herausstellen solltest, er wird sicher viele interessieren. Sei mir aber nicht böse, wenn ich dann nichts dazu schreibe, ausser vielleicht den Verweis, dass er pseudowissenschaftlich ist.
Ich finde es toll, wie Du Dich mit den Dingen auseinandersetzt und mit welchem Mut Du bereit bist, Deine Gedanken offenzulegen.
Abschliessend eine Frage: Was steckt dahinter, weshalb schreibst Du Pegasus mit "i"?
Viele Grüsse
Tommy