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was ist Glauben?
Eventuelle schrieb am 20. Februar 2005 um 0:01 Uhr (582x gelesen):

Hallo, liebe myrrhe,

die letzten Nachtgedanken...:

> mit letzterem hast du sicher recht. Aber dennoch: die Religion war viel mehr im Menschen verwurzelt als heute - sie diente ja auch als seelischer Rückhalt. Damals gab es keine Therapien, der Priester war der "Therapeut", an den man sich auch wenden konnte (mußte), wenn man "gesündigt" hatte ...

Das ist ja gerade der Knackpunkt. Fest steht, dass erst die Institution Kirche und dann auch der Staat für eine übersichtliche Ordnung der polis, der Gemeinschaft, gesorgt hat, wenn auch beide vor dem Hintergrund, selbst dabei bestehen bleiben zu können, funktionstüchtig zu bleiben und sich zu bereichern. Letzteres ist sehr wenig spirituell und es ist schändlich, spirituelle Suche zu Geld zu machen, wenn ich an die Ablässe als Ausgeburt der Frechheit denke. Letztendlich haben sich ja auch nicht alle diesem Terror(!) gebeugt. Nicht umsonst hat sich im 16. Jh. deswegen die einige Kirche in katholisch und evangelisch gespalten.

> Man ging sicher in die Kirche, weil eben jeder ging - aber auch, weil es zum Leben dazugehörte. Es war sozusagen der Kontakt mit dem Geistigen.

Stimmt nicht ganz so. Es gab die Renaissance, die Aufklärung, den Humanismus, die Naturwissenschaften... Für die "einfachen" Leute war es allerdings ein nicht hinterfragtes Sicherheitssystem im rhythmischen Jahres- und Lebensablauf, das zu durchbrechen - wie schon gesagt - ein nicht einzukalkulierendes Risiko barg.

> Heute gehört Kirchengang nicht mehr dazu ... und die Beschäftigung mit dem Geistigen obliegt jedem einzelnen ...

Ja, das geht sogar so weit, dass der Kirchgang inzwischen einen verstaubten Beigeschmack bekommen hat.

> viele Kinder wachsen ganz ohne religiöse Bindung (die die Eltern gelöst haben) auf.
> (Wofür ich persönlich nicht eintrete: ich meine, lieber sollen Kinder religiös gebunden aufwachsen und sich später entscheiden, aus der Kirche auszutreten - andersherum ist es viel schwieriger, überhaupt in einer Religion Fuß zu fassen.)

Es kommt darauf an, ob ein Mensch denn unbedingt in einer Religion Fuß fassen muss. Wir sehen doch, dass dogmatische Religionen eher einschränken als befreien. Wenn die Eltern z.B. ein humanes Vorbild geben, die Geschichte nicht vernachlässigen, die einzelnen geistigen Entwicklungen und Gottesvorstellungen des Menschen erläutern und alles, was interessiert, berücksichtigen, brauchen Kinder nicht so viele Umwege zu machen. Kinder suchen sowieso und viele wollen eh was anderes machen, wenn die Eltern stur auf einer Richtung beharren.

> Also, ich sehe den religiösen Halt nicht nur in der Schwäche, nicht dagegen aufbegehren zu können, sondern durchaus auch in der inneren religiösen Verwurzelung der Menschen, in deren Leben Gott viel präsenter war als heute. (Egal welche Religion man nun hernimmt.)

Du lebst in Österreich? Ja, ich glaube, da stimmt das (noch). Viel verändert sich mit dem Fernseher im Wohnzimmer. Der Mensch wird zum Konsumenten degradiert. Man "lässt" erleben, fühlen, denken. Das halte ich für die größte Gefahr.

> Ja, aber warum geschieht es nicht? nur weil wir geschehen lassen?

Ja!

>ist es nicht vielmehr, daß dem ein Wertewandel vorausging -
Auch der hat seine Ursachen - vielleicht liegt sie tatsächlich im "Wassermannzeitalter"?

> es ist den Menschen einfach nicht wert, etwas für ihre religiöse Bindung zu tun?

Das können sie auch nicht mehr, wenn die alten Institutionen den "Ansprüchen" nicht mehr genügen und neue sich noch nicht etabliert haben. Wir leben sozusagen mitten im Umbruch. Und glaub mir, die Medien haben keinen geringen Anteil daran (meine ich jetzt nicht unbedingt negativ).

>und warum? was ist an die Stelle der Religion getreten?

Da könnte ich jetzt im Moment nicht drauf antworten, aber ich werde darüber nachdenken. Spontan würde ich sagen, dass die Naturwissenschaft viel Loslösung verursacht hat. Sie hat den allgegenwärtigen Gott nach und nach aus dem Bewusstsein verdrängt.

> Und noch sind wir nicht am Zenit angekommen - und die 68er-Generation ist heute im gesättigten Wohlstand verschwunden.

Ja, auch, aber sie hat wesentlich dazu beigetragen, dass ich heute Bio-Eier im Supermarkt einkaufen kann...

> Die Zeiten ändern sich - wie sie sich immer ändern. Inwieweit die Gesellschaft, und die Religionen inklusive, sich den wandelnden Zeiten anpassen können, inwieweit es ihnen gelingen wird, sich den Menschen wieder zuzuwenden: das bleibt abzuwarten. Es liegt an der Gesellschaft als Ganze, in welchem Ausmaß sie es ermöglicht.

Ich finds immer richtig gemein, dass erst die nachfolgenden Generationen das Recht haben, unsere Geschichte als wichtig oder unwichtig einzuordnen. Vielleicht ist die Jahrtausendwende in 200 Jahren als völlig unbedeutend eingestuft.

Nichts für ungut, liebe myrrhe. Wünsche Dir ein guts nächtle!

Eventuelle

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