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was ist Glauben?
Eventuelle schrieb am 19. Februar 2005 um 18:26 Uhr (652x gelesen):

Liebe myrrhe,

> Verwaltung gibt es immer schon! nicht erst seit diesem Jahrhundert. Jede Kirche, nicht nur die christliche natürlich, wird zum Verwaltungsapparat, wenn sie sich "organisiert", wenn sie Hierarchien aufstellt, wenn sie Dependancen in anderen Ländern schafft, wenn sie Aufgaben definiert, wenn sie die Lehre modifiziert für ihre Zwecke (Konzile), wenn sie das Oberhaupt wählt etc.

Ja, ohne Verwaltung keine Macht im großen Stil.

> Nein, das Volk hat sich früher nicht geschert um die Verwaltung, aus zweierlei Gründen, die ich ja auch ansprach: erstens war die religio noch mehr verwurzelt im Menschen

- das würde ich grad nicht so unterschreiben. Viele gingen in die Kirche, weil es der Nachbar tat, weil, täte man es nicht, man aus dem gesellschaftlichen Gefüge herausgefallen wäre. Auch aus Gewohnheit und aus Prestigegründen. Das, was Du religio nennst, ist ja schon weit mehr als Religion (obwohl gleichen Ursprungs) und meint wohl die b e w u s s t e Rückbindung. Die ist immer nur bei wenigen Menschen zu finden.

>Man darf den Druck nicht vergessen, den die katholische Kirche ausgeübt hat, einen subtilen Druck. Dem sich die Menschen aber gebeugt haben, gab ihnen die religio doch auch spirituellen Halt.

Da haben sich die Menschen wohl eher aus Angst vor der Hölle und dem Fegefeuer gebeugt. Diese Angst wurde (und wird?) dem Kind schon in die Seele gelegt, indem es beichten gehen soll für Handlungen, die ihm der Priester erst als Sünden erklärt hat. Es lernt so, sich in Gut und Böse zu spalten. Ich sehe den "spirituellen Halt" nur in der Schwäche, nicht dagegen aufzubegehren und sein Recht auf Ganzheit einzufordern (nämlich dass der Mensch gut und böse i s t).
>
> Und natürlich ist die Verwaltung Kirche nicht getrennt von der Gesellschaft zu sehen: sie ist Teil von ihr. Übergeordnet ist das so, und wir können nicht darüber lamentieren, was "dort" geschieht, weil wir es selbst sind, die "geschehen".

Nein, wir lassen geschehen. Trägheit und Unwissenheit ändert auch nichts an dem status quo. Die Kirche zieht Steuern ein. Der einfachste Schritt, der Kirche Macht zu entziehen, ist, auszutreten - für jeden gangbar!

>Aber aus dem von Ismar angesprochenen Blickwinkel ist es durchaus so, daß die (speziell katholische) Kirche zementiert ist in ihren Strukturen, man betrachte nur das Frauenbild.

Darüber kann man sich nur dann aufregen, wenn man sich diesem unterordnet.

> Ich sehe dennoch, gerade aus der Geschichte heraus, den Aspekt des Verlustes der religio vorrangig vor allem anderen. Gerade weil du den II. WK ansprichst: Da geht es m.E. weniger um neue Erfindungen, sondern um das Vakuum der Armut, das in jener Zeit und noch danach herrschte, und den anschließenden Wirtschaftsaufschwung. Das Pendel schlug von der einen zur anderen Seite aus. Geistige Irritationen: natürlich - und die liegen eben gerade im Wertewandel: physischer Konsum statt geistiger Nahrung. Und noch sind wir nicht am Zenit angekommen - und die 68er-Generation ist heute im gesättigten Wohlstand verschwunden.

Es wird eine neue "68er" entstehen, die genau dies zum Thema hat - hoffe ich jedenfalls!

> Die Kirche hat sich einer Öffnung verweigert, weil sie, in ihren Strukturen verhärtet, nicht auf den Menschen und seine Bewegung schaut, sondern auf sich selbst. Nicht einmal deutliche Anzeichen von Unzufriedenheit, wie sie die Plattform "Wir sind Kirche" (in Ö) äußert, nimmt sie als Anlaß wahr, über Änderungen auch nur nachzudenken. Aufgrund ihres Alters? nein, eher aufgrund ihrer inneren Anschauungen: sie glaubt, durch ihre Unveränderbarkeit eine besondere Position der Festigkeit einzunehmen und hofft, so den Menschen ein "Anker" zu sein.

- damit sie bestehen bleiben kann. Aber die Zeiten ändern sich wirklich. Die Kirche kommt nicht mehr umhin, sich zumindest mit dem Islam zu beschäftigen, weil nämlich die gesamte Gesellschaft dies tun muss.

Herzliche Grüße
Eventuelle

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