ADS - woher kommt diese Seuche?
Elisabeth schrieb am 15. August 2004 um 0:25 Uhr (471x gelesen):
Hallo dis,
ADS in behandlungsbedürftiger Ausprägung haben etwa 5% aller Kinder und Erwachsenen, wenn man mildere Formen dazu rechnet, maximal 10%. ADS wird einerseits überdiagnostiziert, andererseits unterdiagnostiziert - sprich, es werden sowohl Nicht-Adsler irrtümlich als Adsler bezeichnet, als auch AdslerInnen nicht als solche diagnostiziert, für das erstere ist der Grund in der Regel eine schlampige Diagnoseerstellung - man muss eine Menge anderer Störungen ausschließen, das wird leider nur zu selten korrekt gehandhabt. Wenn du mit deinen Beobachtungen recht hast, scheint es in deiner Gegend viele falsche Ads-Diagnosen, also Fehldiagnosen, zu geben. Auch in früheren Zeiten gab es ADS schon, lief aber damals unter anderen Bezeichnungen und lange Zeit herrschte auch die Meinung, ADS gäbe es nicht, vor allem bei Erwachsenen, und führte auch oft dazu, dass die Behandlung abgebrochen wurde. Ich kenne mehrere dieser betroffenen Erwachsenen und deren Schilderungen ihrer Kindheit und Jugend, kann dir also versichern, dass es ADS schon lange gibt. Es hat mit Schadstoffen in der Luft gar nichts, mit Ernährung fast gar nichts zu tun - es gibt allerdings ähnliche, leicht verwechselbare Störungen, die sehr wohl ernährungsbedingt sind, aber viel mit genetischen Faktoren. (Kenne auch am Land lebende AdslerInnen.) Was die generelle Zunahme von Allergien betrifft, gibt es dazu ziemlich schlüssige Theorien, zumindest eine, leider hab ich sie vergessen, aber irgendwer hier kennt die bestimmt.
Alles Liebe,
Elisabeth
> Vielleicht ist es nur Einbildung, aber es kommt mir so vor als hätte heutzutage jedes zweite Kind ADS, als ich zur Schule ging hatte ich nie etwas davon gehört, in der ganzen Zeit. Auch Allergien waren eine Seltenheit, einer aus meiner Klasse hatte eine, gegen Bienenstiche. Niemand nahm regelmässig Medikamente ein.
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> Wie kommt das? Haben wir das damals alles nur nicht bemerkt oder ist irgendwas geschehen? Es wundert mich wirklich und es ängstigt mich auch etwas.
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> Hier wo ich lebe sollte sich übrigends an Schadstoffen nicht viel geändert haben, es ist mittem auf dem Land.
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