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re[2]: ich muss es auch einmal sagen...;o)
eventuelle * schrieb am
23. April 2008 um 10:34 Uhr (1086x gelesen):
Hi felina,
> opfer oder nicht, das soll hier mal nur eine frage des terminus sein, den man verwendet. für mich ist verzicht zu ähnlich, um mich an der wortwahl aufzuhängen. du kannst auch maßnahme oder lebensweise sagen. ist mir egal. mir geht es rein um den sinn.
> genau das diskutieren wir eben, welche lebensweise hoffnung (worauf?)in sich birgt. ich meine, es geht nicht um die ansichten über die missstände. wir beide wissen, dass wir uns in bezug auf das, was wir lieben und erhalten wollen, ziemlich einig sind. die frage ist, wie man dieses ziel erreicht und was man dabei wirklich auf der strecke lassen muss.
Ich hatte versucht, zu verdeutlichen, dass der "Verzicht" nur in den Augen derer als solcher existiert, die für sich noch keine Strategie haben, der von uns beiden erkannten Misere beizukommen. Der Sinn liegt m.E. in der Entscheidung, wo ich stehe. Eine ambivalente Haltung ändert nämlich nichts, sondern gibt die Maßnahmen, unsere Welt zu erhalten, oder nicht, ab. Das Problem "Biosprit" ist erkannt und wird zurzeit heftig diskutiert mit Maßgaben, die das Problem Hunger in den Brennpunkt stellt. Gleichzeitig wird die Haltung von Börsenspekulanten hinterfragt. Bleibt zu hoffen, dass daraus auch eine ethische Diskussion erwächst. Aber wahrscheinlich liege ich mit der Hoffnung noch etwas daneben.
> das heißt aber nicht, dass es gesünder ist, die möglichkeit des kennenlernens anderer kulturen wieder rückgängig zu machen.
Auch hier ist die Frage der inneren Haltung ausschlaggebend (wobei Gesundheit nicht so viel mit Reisen zu tun hat, es sei denn, man möchte eine Ayurveda-Kur in Indien machen. Erholen kann man sich auch im Umland). Reise ich zum Vergnügen, aus Zeitvertreib, wie stehe ich zu anderen Kulturen, messe ich die eigene Kultur an einer anderen, jette ich zum shoppen nach New York, fühle ich mich durch Reisen aufgewertet – alles Gründe, die in meinen Augen Reisen überflüssig machen.
> und ich stoße mich außerdem an dem wort "gleichwertiger austausch". was mich stört, ist das anhängsel "-wertig".
Da verstehe ich Dich möglicherweise miss. Ich nehme doch an, dass andere Kulturen für Dich gleichwertig sind?
> es gibt sehr wohl einen austausch. und es wird ihn in zukunft geben: die sogenannte "vierte welt", die welt der unterdrückten, wo sich jene schamanen aufhalten, an deren welten wir uns den kopf zerbrechen, wird in nicht allzu ferner zukunft immer größere bedeutung bekommen, hat sie jetzt schon. wohl dem, der für sich auch die möglichkeit gefunden hat, diese realitäten zu besuchen und kontakt zu ihnen zu finden.
Es mag für Dich wichtig sein, auch physischen Kontakt zu Schamanen zu haben. Sie werden ihre Arbeit tun, auch ohne Kontakt zu Vertretern der westlichen Welt.
> das bestreite ich nicht, und ich gehöre sowieso zu denen, für die es schon lange die meisten grenzen nur auf dem papier gibt. wahrscheinlich passt mein persönliches leben sowieso nicht zu dieser diskussion, aber das ist ein anderes thema. trotzdem hätte ich gern mehr erläutert bekommen, was du genau in diesem zusammenhang damit aussagen willst. dass wir in kürze uns alle von nord nach süd und von west nach ost vermischen?
Die Vermischung ist bereits im Gang in der großen Süd(Ost)-Nord-Völkerwanderung aus wirtschaftlichen Gründen. Aber das meinte ich nicht. Die Bedeutung der Landesgrenzen wird insofern schrumpfen, weil weltweit gemeinsame Interessen via Internet wahrgenommen werden können und werden. In der Musik wird es schon gelebt, in der Kunst und Wissenschaft ebenfalls, ebenso im Umweltschutz. Andere werden folgen.
Du magst jetzt einwenden, auch dafür wird Strom benötigt, werden Satelliten ins All geschickt usw. Richtig. Aber es ist das Maß und die innere Haltung, was einen Prozess verstärkt oder nicht. Und Bewusstsein für Gerechtigkeit. Wenn ich sehe, dass andere Menschen wegen meines Luxusdenkens in Not geraten, bin ich gerne bereit, meine Bedürfnisse anzupassen.
> ich muss dir ehrlich sagen, in dem moment, wo ich hier eingestiegen war, habe ich es auch schon bereut. weil es sehr schwer ist, bestimmte dinge klarzumachen, die nicht zu einer vehement vertretenen mainstream-meinung gehören. weil es schwer ist zu verklickern, dass man trotz anderer sichtweisen dieselben ziele und ideale hat. und dass einem trotz anderer ansichten die umwelt nicht egal ist. und weil dieses thema so stark emotional und sozial negativ besetzt ist.
> wir haben hier schon so unendlich oft diskussionen darüber geführt. sehr interessant war z.b. die diskussion über bio-treibstoff, wo klar wurde, wie leute mit umweltbewusstsein missbraucht werden, um in ihrem eifer wieder denselben ölmagnaten in die tasche zu wirtschaften. solche beispiele gibt es massenweise. mainstreams werden geschaffen, und die leute laufen hinterher. das ist u.a. das, was auch orion bemängelt, was nobby geschrieben hat und wo ich mich und die mir zur verfügung stehenden informationen wiederfinde. grundsätzlich geht es darum, dass zahlen ausgegeben und lösungen angeboten werden, die genau in die richtung gehen, die die sogenannten magnaten wünschen. und dagegen hilft nur, sich wirklich zu informieren und grundsätzlich ALLES zu hinterfragen. ich glaube nicht, dass es hier auch nur einen einzigen gibt, dem unsere welt egal ist. nur: die wahrheit ist auch nicht egal. und wer ist schon gerne marionette, wenn er erstmal erkannt hat, dass man ihn dazu machen will?
Meinst Du, auch der Umweltschutz ist Mainstream? Ja, mag schon sein. Aber es steht eine gewisse Notwendigkeit dahinter. Und wenn das mit dem Biosprit gerade in die Hose geht, ist nicht gleich der gesamte Umweltschutz als Mitläuferschaft verdächtig. Wer den Ölmagnaten nicht in die Hände spielen will, ja, da beißt sich jetzt die Katze in den Schwanz, verzichtet eben aufs Auto. Ambivalente Haltungen sind auch in dieser Beziehung eher ungünstig. Du magst noch so viel hinterfragen (was ich ja auch tue), wenn keine Konsequenzen daraus gezogen werden, freuen sich die Ölmagnaten ebenso. Denen ist es schnurz, wie viele Informationen Du hast, Hauptsache Du kaufst. Denen ist auch egal, wie Du Dich fühlst, ob als Marionette oder nicht, sie merken erst auf, wenn in ihrer Kasse was fehlt. Verstehst Du? Der Ring der Abhängigkeiten ist so eng um uns gelegt, dass nur der Weg über den „Verzicht“ daraus führt, über Selbstorganisation, über bewusste Lebensführung. Jedenfalls in der derzeitigen Situation.
Alles Liebe
eventuelle

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