re: Haarige Angelegenheiten ;-)
Füchsin * schrieb am
22. Januar 2007 um 22:21 Uhr (731x gelesen):
Hallo, Ash!
Für mich sind Männer, die jung und absichtlich fast mit Glatze rumlaufen nichts als verkappte Neonazis und Skinheads. Und diese Tendenz ist ja leider bei euch im Steigen.
Bis 19. Jhd. galten lange Haare sogar als Zeichen der Kraft, wer keine hat setzte sich eine Perücke auf. Nur Memen und Priester liefen "gescherrt" (geschoren wie ein Schaf) umher. Und noch früher durfte keiner mit Makel ein Ehrenamt bekleiden - daher scherrte und verstümmelte man jemand, um seine Karriere zu vernichten. Frauen, die man entehren wollte, wurden genauso geschoren. Nonnen ließen sich scheren, analog zu den Priestern, als Zeichen, auf die Welt und Ansehen zu verzichten. Und wer Läuse und Filzläuse hatte (z.B. Vagabunden) ließen sich ebenfalls zur Not entscheren.
Soldaten wurden geschoren, um ihnen a. jede Individualität und Persönlichkeit zu nehmen (im Orient schafft man das bei Frauen mit Totalvermumung) und sie zur Nummer zu machen, b. wegen der Läuse, c. in moderner Kriegsführung wegen Kampftechniken, bei denen der Gegner ins Haar fassen könnte. Allerdings ist c. auch eine reine Ausrede für a. und b. Da der Militarismus von den Machthabern im 19. Jhd. zur "Tugend" des Volkes gemacht wurde, und Beruf bis Familie quasi preußisch-militärisch organisiert wurde, wurde das männliche militärische extreme Kurzhaar für Männer zur Norm. Und wie gesagt, Frauen müssen ja Männern alles nachäffen, sinnvoll oder nicht.
Kennt ihr eigentlich noch das Musical Hair?
LG - Füchsin
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