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re: "dämonisieren"
myrrhe * schrieb am
26. August 2006 um 19:54 Uhr (839x gelesen):
Hallo,
wenn ich mir deine Zeilen verinnerliche, kommen mir zwei Dinge in den Sinn.
Erstens: Ich habe mich lange mit dem 19. Jh. beschäftigt. Damals wurden Menschen, die Anomalien hatten, als "dämonisch" bezeichnet und ausgestellt bzw. nach ihrem Tod die degenerierten Gliedmaßen in Formalin eingelegt, um ihre "Dämonenhaftigkeit" zu demonstrieren.
Es mag also sein, daß der Mann eine Anomalie hat.
Daran glaube ich aber persönlich nicht.
Vielmehr scheint mir folgendes geschehen zu sein:
Deine Freundin hat Probleme mit einem Mann, einem "Freund" von ihr, einem, dem sie hörig zu sein scheint. Weil sie für das Scheitern ihrer Projekte einen Schuldigen braucht, hält ihr "Freund" dafür her. Er hat ja auch alle Voraussetzungen: er ist Alkoholiker (obwohl er das nicht zeigt - klar, ein Alki, der viel trinkt, muß das auch nicht unbedingt nach außen zeigen), er hängt offenbar an ihr, und sie will ihn nicht - schwieriges Problem: denn dann muß sie allerlei an ihm nicht gut finden, um ihre Abneigung zu begründen -, und sie hängt an ihm. Auch das muß begründet werden.
Also muß mal wieder der böse Zauber herhalten. Klar: da wird gehext, da werden Verwünschungen laut, und wenn das nicht genügt, müssen auch noch hinter der Sonnenbrille zwei Pupillen hingeheimnist werden. Vielleicht hat sie sich selbst sogar so hineingesteigert, daß sie zwei Pupillen sieht: das aber wäre dann ihr Problem, nicht das des Freundes. Ich glaube nicht, daß der Mann zwei Pupillen hat - ich glaube, daß deine Freundin sich zu viel vorstellt, um von sich selbst abzulenken. Entschuldige, daß ich das so kraß sage.
Aus meiner Sicht: alles Entschuldigungen deiner Freundin, warum sie nicht von dem Mann loskommt!
Wenn sie es WILL: dann tut sie es JETZT. Keine Zauberei, keine Dämonisiererei könnte sie davon abhalten, ihn sich vom Leibe zu halten. Statt dessen: was tut sie? noch ein Geschäft, noch ein Grundstück, noch ein Garten. Und weil die Verwaltung schief ging, ist er der Schuldige ...
Noch mal ganz klar: Einem anderen Menschen Schwarzmagie und Dämonisierung vorzuwerfen und auch noch dazu sein Aussehen heranzuziehen, um damit seine schwarzmagische Richtung zu erklären: das finde ich einfach menschlich untragbar. Und das erinnert mich ganz stark an eine Zeit, in der sehr Schlimmes passiert ist ...
Wenn deine Freundin von dem Mann weg will, den sie ihren Freund nennt, dann soll sie das tun.
Nicht mehr, nicht weniger.
Und noch was: Das Thema "Schwarzmagie" wird stark überbewertet, und es wird gerne herangezogen, um etwas Eigenes zu entschuldigen: der andere ist schuld, und er wendet Dunkles an, da kann ich gar nichts gegen tun, ich bin armes Opfer ...
Ich sehe es so, daß eine Resonanz da sein muß, warum jemandem etwas geschieht.
Deine Freundin muß also für sich herausbekommen, warum dieser "Freund" so eine Anziehungskraft auf sie ausübt - ich nehme an, es liegt in ihrer eigenen Vergangenheit begründet -, und sie muß sich ändern, um sich zu lösen. Dann verschwindet auch die Resonanz.
lieben Gruß, myrrhe
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