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Handlesen: Die Kunst des Handlesens (*)
re: Bewußte und unbewußte Wahrnehmung in Linearität
myrrhe * schrieb am 20. November 2005 um 21:31 Uhr (635x gelesen):

Meine Güte, Blaze,

ohne selektive Wahrnehmung könnten wir doch gar nicht hier leben! :-) Du selektierst, seit du deine Umwelt bewußt wahrnimmst. Das ist deine - unsere - Natur. Das hat folgende Ursache:
Wir leben in Linearität, in Polarität, in Entwicklung, im Zeitkontinuum. Wir haben zwei irdische Augen, die nach vorne blicken - nicht nach hinten oder zur Seite. Wir sind in einem physischen Körper, Enschränkungen unterworfen, um damit bestimmte Erfahrungen zu machen. Hätten wir die eingeschränkte Wahrnehmung nicht, brauchten wir hier nicht zu leben, denn dann wüßten wir sozusagen alles.

Wir nehmen je nach unserem Bewußtseinsstand wahr. Ein Kleinkind sieht anders als ein Schulkind als ein junger Erwachsener als ein alter Mensch. Unsere Wahrnehmung ist geprägt von Mustern, vom Weltbild (Glauben), von Erfahrungen, von Erlebnissen, von Gefühlen. Wir filtern durch diese Parameter, und das ist ganz normal und auch nicht zu ändern. Es sind deine Erfahrungen und deine Art, damit umzugehen, die diese Filter ein wenig erweitern können. Ein wenig aber nur!
Nimm eine Landschaft - und lasse 10 Personen diese Landschaft, vom selben Standpunkt aus, beschreiben: Jeder wird etwas anderes erzählen, weil jedem etwas anderes auffällt. Der eine sieht die Blumen im Gras (seine Oma hatte ein Häuschen mit Blumengarten); der andere sieht diese gar nicht, weil er in der Betonwüste groß wurde. Ihm fällt dafür der Bach auf, weil er mal Urlaub an einem großen Fluß gemacht hat. Der dritte sieht einen Hasen im Feld (denkt an Jagden im Oktober) ... usw.

Wenn du ein Buch liest, so ist es ganz normal, daß du das bewußt aufnimmst, was dir momentan a) verständlich und b) wichtig erscheint. Nimmst du das Buch dann nach einiger Zeit wieder zur Hand, wirst du auch das lesen, was du inzwischen verstehst - während die Wichtigkeit sich automatisch verschiebt und du dadurch anderes bewußt wahrnimmst. Ein Buch enthält so viele Informationen, daß es schier unmöglich ist, alle auf einmal aufzunehmen.

Wohlgemerkt, nehmen wir natürlich alles auf einmal wahr - aber eben einen Teil unbewußt. Wir filtern durch unser "irdisches Fenster", wie ich es nenne - das, was nicht durch den Filter läuft, ist auch da, fällt aber nicht auf.

In einem mail schrieb mir einmal ein guter Bekannter:
"1. Stell dir vor du mußt einen Vortrag halten, du öffnest die Tür zu dem Saal in dem du nun den Vortrag hast. Ehe du die Tür hinter dir geschlossen hast weißt du
- wie viele Menschen sind ungefähr dort
- wie ist die Grundstimmung
- wie aufmerksam sind die Menschen
- welche negativen Schwingungen sind vorhanden
- welche positiven Schwingungen kannst du dir zunutze machen
- welche eigene Stimmung stellt sich gerade ein
- wie ist die Luft, Beleuchtung, der Platz an dem du nun reden wirst beschaffen
- was ändere ich an dem Intro meiner Rede um all diesen Gegebenheiten Rechnung zu tragen
- und dies alles, ehe du den ersten richtigen Schritt in den Raum gesetzt hast.
Die Entscheidungen sind dann schon alle gefällt, bewußt wird es dir aber erst nach und nach.

2. Du gehst durch die Straße einer fremden Stadt, auf der anderen Straßenseite siehst du ein Geschäft, in das du unbedingt hinein möchtest. Du wendest dich der Straße zu und gehst hinüber. In der Zeit des Erkennens des Ladens - der Entscheidung hineinzugehen - dem Überqueren der Straße ist folgendes geschehen:
Du prüfst die Beschaffenheit - des Gehweges
- des Straßenbelages, nass - trocken - rutschig - guter halt u.s.w.
- deiner Schuhe
deiner Muskulatur, die die vorwärtsbewegen soll
- Vekehr von links, ..weit genug weg
- Verkehr von rechts, bis du dort bist, ist der Wagen weg
- die anderen Menschen um dich herum, stören sie deine Bewegung
und das innerhalb vor einer Sekunde ... das Ergebnis aller Informationen steht dir sofort zur Verfügung, die Überlegung, was du alles eben überlegt hast, dauert -zigmal so lange."

Meine Antwort darauf:
" ... du weißt aber noch mehr:
- du weißt, daß der Vortrag gut ablaufen wird, du kennst die Hänger, die Unwägsamkeiten ...
- du weißt, daß die Luft schlecht ist im Saal, weil lange nicht gelüftet und überfüllt
- du weißt, daß das Licht nicht ideal ist, weil es auf dich scheint, das stört dich ...
- du weißt, wieviele bzw. wer hinterher auf dich zukommen wird ...
- du weißt, welche Fragen dir gestellt werden ...
- du weißt, ob du Zustimmung erfährst ...

du weißt, daß der Wagen, der rechtzeitig vorbeifährt, nicht 50 km/h, sondern 70 km/h fährt und ein gelber Audi ist ...
- du weißt, daß es 5 Grad hat, der Wind von links kommt und ganz hinten am Horizont dunkle Wolken aufziehen ...
- du weißt, daß die Verkäuferin in dem Laden ein blaues Kleid anhat
- du weißt, daß du in dem Laden nichts findest, das dich wirklich interessiert, und du wirst dort nichts kaufen ...
und dies alles wissen wir, weil Zeit zu Nichts gerinnt, weil wir alles wahrnehmen, alles zur selben Zeit, im Bruchteil einer Sekunde, aber auch schon früher."

Liebe Grüße,
myrrhe


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