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Re: kurz-sinnig
myrrhe schrieb am 27. Juni 2004 um 18:29 Uhr (633x gelesen):

> Was soll es denn anderes sein als Wirklichkeit, mich erinnern Narben daran,
wie wertvoll ein Narbenfreies Leben ist. Deshalb: Beim Radfahren immer einen
Helm tragen!
---
"Narbenfrei" ja - aber nicht so, wie du es meinst. Sondern es bedeutet, die
Wunden, die man erhalten hat, zu bearbeiten, um sie in sein Leben zu
integrieren und von dem Echo, den begleitenden Schmerzen, frei zu werden.
DAS ist Narbenfreiheit - nicht die Verhinderung von Schmerz, die du
illusionär meinst. Leben im Wolkenkuckucksheim: das gibt es nicht.

> > "Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die
Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrscen."

> Der Mensch selbst ist die Natur! Und die Natur entwickelt sich weiter, vom
Einzeller, zur Flora, zum Tier, zum Menschen, und der nächste Schritt ist
Unabhängigkeit des Menschen von der Erde durch Technik. Die Natur hat
dann die Kontrolle über die Materie, aus der sie selbst besteht.
---
Du lebst echt kurz-sinnig und in einer Scheinwelt ... der Mensch wird die
Natur niemals beherrschen. Niemals beherrschen können. Beobachte doch
einmal - aber wirklich - wie weit Technik uns bisher gebracht hat. Am
"sauberen Krieg" ist das hübsch zu beobachten. Oder am Sieg über
Krankheiten. (Lies dazu mal das "Medizin-Kartell".)

> Naturkatastrophen sehe ich als Probleme, die durch ihre Bewältigung den
Menschen ein paar Schritte weiter Richtung Unabhängigkeit führen.
---
Der Mensch wird Naturkatasttophen nie besiegen. Das siehst du ganz
deutlich: er hat es noch nicht einmal geschafft, nur im Ansatz eine einzige zu
besiegen. Nicht mal die simpelste: die Hochwasserkatastrophe. Er kann das
Frühwarnsystem verbessern. Er kann kleine kosmetische Korrekturen
anbringen (Lawinenschutz). Das ist schon alles, was er kann. Dürftig? nein, er
stößt an seine Grenzen, das ist normal.

> Würde der Mensch immer noch bedacht, z.B. durch Religion , an seinen
Wurzeln zu hängen, und die Natur so gut es geht zu erhalten, dann würde er
stillstehen, weil die Ausbeute der Natürlichen Ressourcen Fortschritt
bedeutet. Und ohne Fortschritt gibt es weniger überlebenschancen als mit
selbverschuldeten Naturkatastrophen, denn außerhalb der Erdkugel warten
die richtig großen Probleme auf uns.
---
oh, du hast noch ganz viel zu lernen - aber dafür bist du ja auf diesen Seiten,
nicht?
Durch die Zerstörung der Natur zerstört der Mensch seinen Lebensraum -
nicht durch Naturkatastrophen. Eine langsame und sehr wirksame
Zerstörung. Sie beginnt unsichtbar (Abgase, Atomenergie), und sie wirkt sich
gnadenlos aus, über die Jahrhunderte sich erstreckend.
Wo lebst du eigentlich in deinem Wolkenkuckucksheim? oder bist du noch so
jung, daß du Tschernobyl nicht erlebt, von Hiroshima nie etwas gehört hast?
Was von außen kommt, wird uns noch sehr lange nicht dauerhaft
beschäftigen. Aber was von innen kommt, das beschäftigt uns schon jetzt:
Krebskrankheiten durch Atomstrom, Lungenkrankheiten durch Abgase,
Allergien durch Kontaktchemie und schlechte Ernährung, und sehr
wahrscheinlich nicht absehbare Krankheiten durch Gentechnik (auch hier:
"Medizinkartell": die Anzeichen mehren sich bereits.)

> Was nützt uns der achtsame Umgang mit irdischen Ressourcen, wenn uns
ein Stein auf den Kopf fällt, der nicht in unserer Verantwortung liegt?
---
Was nutzt uns der unachtsame Umgang mit irdischen Ressourcen, wenn
schon in einigen wenigen Generationen die Menschheit ihren eigenen
Lebensraum unlebbar gemacht hat?
Hast du schon einmal das Wort "Verantwortung" gehört?

Meine früher geäußerte Meinung, du hast dieses materielle Weltbild, daß es
keinen Geist und daher auch kein Leben nach dem Tod gewählt, um bequem
jeder Verantwortung aus dem Weg zu gehen. Ist doch praktisch: ich sterbe ja,
und "nach mir die Sintflut". Soll mir doch egal sein, was mit der Menschheit
passiert. Ich nehme mit, was ich kriegen kann. Tolle Einstellung.
Aber: du bist ja hier auf diesen Seiten, um zu lernen .... also lerne! Überprüfe
deine innere Einstellung, werde offen, bereit, etwas anzunehmen. Es ist nur
zu deinem Vorteil.

> > "Der erste Schritt zur Lösung eines Problems ist, es jemandem zu
erzählen."

> Der wichtigste Schritt ist das Erkennen und das richtige verstehen des
Problems.
---
Das sehe ich auch so. Nur mit einer erweiterten Schlußfolgerung: Du denkst
daran, den gemachten Fehler nicht wiederholen zu wollen. Ich denke einen
Schritt weiter - jeder Fehler, aus dem ich lernen kann, jeder Schmerz, jede
"Narbe" (eben nicht Narbe) bringt mich geistig-seelisch weiter, läßt mich die
Welt mit anderen Augen sehen, vertieft meine Einsichten. Und darum geht es,
nicht durch einfaches Vermeiden von Fehlern.

> Der eine hat Probleme und der andere macht diesem Probleme. Reiner
Eigennutz!. Nach Gerechtigkeit strebt nur der, der sich benachteiligt fühlt.
---
Das stimmt so nicht. Der Mensch hat dort Probleme, wo er diese anzieht. Er
ist nicht das Opfer, sondern er ist derjenige, der sein Leben gestaltet.
Insofern hat er die Chance, aus seinen Problemen zu lernen und daran zu
wachsen. Es ist eine Frage der Resonanz.

> Aber die Natur selbst ist ja ungerecht, wo der Mensch ja seine Wurzeln hat,
fressen oder gefressen werden heißt es da (immer noch).
---
Die Natur ist nicht ungerecht - die Natur ist neutral. Alles kommt aus allem
heraus. Die Probleme, die ein Mensch in seinem Inneren hat, spiegelt er in die
Außenwelt, von wo sie auf ihn zurückkommen.
Und das Prinzip Fressen-Gefressenwerden ist ebenfalls neutral: denn die
Energie geht niemals verloren. Was du ausatmest, dient Pflanzen zum Atmen.
Was du ißt und was deinen Körper wieder verläßt, kommt wiederum der Erde
zugute.


> Und um die Natur brauchst du Kleingeist dir auch keine Sorgen machen.
Weil du nicht die Menschheit repräsentierst.
---
Ich würde mich mit deinen Äußerungen ein wenig zurückhalten - oder: blicke
in den Spiegel, den du dir gerade selbst vorhältst.
Jeder von uns, jeder ausnahmslos repräsentiert die Menschheit, von der er ein
Teil ist. Jeder repräsentiert die Gesellschaft, von der er ein Teil ist. Deshalb
hat auch jeder die Verantwortung, sich zum Licht hin zu entwickeln - weil die
Entwicklung jedes einzelnen auch die Gesamtheit beeinflußt, weil so die
Schwingung angehoben wird. Und deshalb ist es auch nicht egal, wie der
einzelne lebt: er kann der Grashalm sein, der sich durch den Beton bohrt.

Fressen und Gefressenwerden:
Ja, du hast noch sehr, sehr viel zu lernen.
Aber dafür besuchst du ja diese Seiten, die sich der geistigen Arbeit widmen.
Hoffentlich wachst du noch rechtzeitig auf.

Gruß myrrhe

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