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Re: Leben um jeden Preis?
Dirk schrieb am 18. März 2004 um 10:28 Uhr (474x gelesen):

Hallo
... und genau dort sehe ich das Problem eigentlich liegen. Für mich besteht nicht so sehr die Frage, ob man einen Komapatienten unbedingt am Leben erhalten muss, so lange wie es geht - denn das wird vom Schicksal geregelt (ich komme später nochmal darauf zurück), sondern darauf, wie wir - jeder für sich - mit "Andersartigkeit" umgehen. Ein Komapatient hat etwas zutiefst Erschreckendes, denn dalebt ein Mensch und lebt anscheinend doch nicht. Menschen mit geistigen Behinderungen sind uns "unangenehm". Sie stören unsere "heile Welt". Die Krankenkassen fühlen sich nicht verantwortlich, die notwendigen 9000 Euro für eine stationäre Behandlung aufzubringen...

Das, was ich da für ein Problem habe, ist, daß WIR es sind, die diesen Leuten - welchen "Mangel" sie auch immer erleben - das Leben schwer machen, weil wir sie ausgrenzen. Ich möchte nicht schon wieder auf das mit den Medien eingehen. Deswegen bemerke ich dies jetzt nur am Rande: Auch in Sicht auf chronisch Schwerkranke und andere "Ausnahme-Personen" bekommen wir durch die Werbung Tag für Tag ein bestimmtes Denkschema verpasst, nämlich das, daß es die "Funktionierenden" Leute sind, die "Wert" haben. Nur zu Weihnachten - also dem Zeitraum im Jahr, wo Alles kommerzialisiert wird - hört man auch von den div. Charitativen Netzwerken. Ich sage extra NICHT "Ausnahmefälle", denn schon in diesem Sprachgebrauch zeitg sich, daß Menschen zu Fällen gemacht werden - eine der besten Möglichkeiten, Statistiken anzulegen, die so weit wie nur irgend möglich vom Menschen entfernt sind. Erkrankte und Angehörige werden systematisch und auf breiter Basis von den "Gesunden" isoliert.

Nun komme ich nochmal zu dem "Schicksal" zurück:
Ich bin felsenfest davon überzeugt, daß es sinnvoll ist, Leben zu erhalten, wenn es möglich ist, denn es war das Wirken des Schicksals, die einen Komapatienten in die Lage bringt, am Leben gehalten zu werden. Es hat einen Sinn, wenn ein Komapatient geholfen werden kann. Sonst hätte er es nicht bis zur Komastation geschafft. Es mag sein, daß ich jetzt scheinbar eine Bresche für die Gerätemedizin schlage, doch dem ist nicht so. Aber es GIBT diese Gerätemedikation aus einem guten Grund, denn sonst wäre sie nie so weit entwickelt worden.

Problematisch sind nur zwei Dinge:
1. Das, was ich zuoberst geschrieben habe
2. Das Helfen-Können der Ärzte geschieht aus den falschen Motiven: Es geht wieder nur um Geld. Da man SATTE 9000 Euro PRO MONAT für eine Pflege verlangen kann - wieso nicht? Ist doch ein "gutes Geschäft". Hier zeigt sich ganz offensichtlich, wieso die Ärztelobby DAFÜR ist, daß Komapatienten so lange wie nur irgend möglich am Leben gehalten werden: Sie bringen richtig Geld ein. Bringen sie kein Geld mehr ein, sind sie und ihre Angehörigen sch...egal.

Letztlich denke ich aber, daß es schon wichtig ist, Komapatienten am Leben zu halten, denn sie wären schon gestorben, wäre es für sie an der Zeit gewesen... nur sollte diese Behandlung menschenwürdig erfolgen und nicht nur zur Belastung des Patienten und der Angehörigen werden. Erstmal müsste sich in unseren Köpfen Einiges zurechtschieben, was den "Wert" eines Menschenlebens angeht. Er ist in keinster Weise mit Geld aufzurechnen... und genau da sehe ich die Diskrepanz zur egodominierten Wirklichkeit.
Gruß Dirk

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